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Sperrfrist: 30.10.2016 14:00
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Gut ein halbes Jahr vor der nächsten Landtagswahl kann die amtierende
Regierungskoalition zulegen. Zu einer eigenen Mehrheit reicht das
allerdings nicht. Die beiden großen Parteien SPD und CDU liefern sich
weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die AfD muss deutliche Verluste
hinnehmen. Das ist das Ergebnis des NRW-Trends, den Infratest dimap
im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL in dieser Woche erhoben hat. Wenn
bereits an diesem Sonntag gewählt würde, kämen sowohl SPD als auch
CDU auf 32 Prozent der Wählerstimmen (jeweils +1 im Vergleich zum
letzten NRW-Trend im Mai). Die Grünen legen etwas stärker zu und
würden mit 12 Prozent (+2) wieder drittstärkste Kraft im Land. Die
AfD rutscht auf 9 Prozent (-3) ab. Sowohl die FDP (7 Prozent) als
auch die Linke (5 Prozent) verlieren jeweils einen Punkt. Weder
Rot-Grün noch Schwarz-Gelb hätten demnach eine Mehrheit. Lediglich
eine große Koalition oder Bündnisse mit drei Parteien wären möglich.
Geteilte Zufriedenheit mit der Landesregierung, aber kaum
Wechselstimmung
Gefragt nach der Zufriedenheit mit der Arbeit der Landesregierung,
sind die Nordrhein-Westfalen geteilter Meinung. 50 Prozent sind
aktuell unzufrieden mit der Arbeit von Rot-Grün, fast genauso viele
vergeben gute Noten an die Landesregierung. Auch jeder zweite
CDU-Anhänger beurteilt die Arbeit der Kraft-Regierung positiv. Eine
ausgeprägte Wechselstimmung herrscht unter den Wählern derzeit nicht.
50 Prozent wünschen sich ein Weiterregieren von Rot-Grün, 40 Prozent
bevorzugen einen Regierungswechsel.
Kraft deutlich populärer als Laschet
Könnte man die Ministerpräsidentin direkt wählen, läge die
Amtsinhaberin Hannelore Kraft mit 56 Prozent deutlich vor ihrem
Herausforderer Armin Laschet mit 20 Prozent. Im Vergleich zur letzten
Umfrage verliert Kraft zwar 2 Prozentpunkte, ihr Herausforderer kann
davon allerdings nicht profitieren. Im Gegenteil, Armin Laschet
verliert im Direktwahlvergleich 8 Prozentpunkte. Dem Herausforderer
fällt es schwer, die eigene Anhängerschaft zu mobilisieren: Während
sich 89 Prozent der SPD-Anhänger bei der Direktwahlfrage für
Hannelore Kraft entscheiden würden, votieren lediglich 40 Prozent der
CDU-Anhänger für Armin Laschet. Fast genauso viele CDU-Anhänger (39
Prozent) würden bei einer Direktwahl der SPD-Frau ihre Stimme geben.
Bildungspolitik ist dringendste Aufgabe
Knapp vier von zehn Bürgern (38 Prozent) sind der Ansicht, dass sich
die Landesregierung vorrangig um Bildungs- und Schulpolitik in NRW
kümmern sollte. Die Innere Sicherheit sowie Arbeit und Wirtschaft
halten jeweils 15 Prozent der Befragten für das Top-Thema, gefolgt
von der Sozialpolitik (14 Prozent). Die Flüchtlingspolitik ist für
jeden Zehnten die dringendste Aufgabe der Landesregierung, lediglich
bei der AfD-Anhängerschaft hat dieses Thema eine
überdurchschnittliche Bedeutung. 5 Prozent halten die Verkehrspolitik
für die wichtigste Aufgabe.
Breite Mehrheit für Abschaffung des Turboabis
In der aktuellen Diskussion über eine Abschaffung des Abiturs nach 12
Jahren haben die Bürger in NRW eine klare Position: Mehr als 80
Prozent sprechen sich für die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren (43
Prozent) oder eine Wahlmöglichkeit (42 Prozent) aus. Lediglich jeder
Zehnte (11 Prozent) will am Abi nach 12 Schuljahren festhalten.
Eltern von Schulkindern haben in dieser Frage ein ganz ähnliches
Meinungsbild wie die Gesamtheit der Befragten.
Für den NRW-Trend hat Infratest dimap in dieser Woche 1.002
Wählerinnen und Wähler in Nordrhein-Westfalen telefonisch befragt.
Ihre Antworten sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.
Mit Quellenangabe WDR-Magazin WESTPOL (Sonntag, 30.10.2012, 19.30
Uhr) ab 14 Uhr zur Veröffentlichung frei.
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