(ots) - Nach Ermittlungen der Polizei ist der Tacho jedes
dritten Gebrauchtwagens manipuliert worden. Als besten Schutz dagegen
sieht der ADAC eine technische Lösung, also die manipulationssichere
Speicherung des tatsächlichen Kilometerstands direkt im Fahrzeug.
Nicht zielführend sind für den ADAC Datenbanken außerhalb des
Autos, die die Kilometerstände, etwa bei einer Reparatur, einer
Hauptuntersuchung (HU) oder dem Reifenwechsel erfassen. Denn: Viele
der Datenbankeintragungen würden erst mit der ersten
Hauptuntersuchung (HU) beginnen, wenn das Fahrzeug drei Jahre alt
ist. Besitzer, die ein Auto manipulieren und dadurch seinen
Wiederverkaufswert steigern wollen, können beispielsweise vor einer
HU den Kilometerstand des Pkw gezielt verringern. Das Ergebnis mit
dem vermeintlich echten Kilometerstand bekämen sie mit der HU sogar
noch amtlich bestätigt.
Das Zurückdrehen des Tachos ist technisch noch immer sehr leicht
möglich. Manipulationsgeräte kosten ab etwa 150 Euro. Die
Autohersteller sind aufgefordert, wirksame Sicherheitstechniken zum
Schutz des tatsächlichen Kilometerstands in ihre Modelle einzubauen.
Eine Überprüfung der Schutzmechanismen ist durch neutrale
Organisationen möglich, in Deutschland zum Beispiel durch das
Bundesamt für Sicherheit in der Informations-Technologie (BSI).
Ein weiterer Kritikpunkt an Datenbanklösungen ist finanzieller
Natur: Jeder Abruf von Daten kostet Geld. Außerdem müssten die
Werkstätten und andere meldende Stellen meist Gebühren zahlen, bevor
sie Einträge in die Datenbank vornehmen dürfen. Praktisch werden
diese Kosten auf den Verbraucher umgelegt. Einen echten Nutzen hat er
davon aber nicht. Eine technische Lösung durch die Autohersteller
direkt im Pkw würde dagegen weniger als einen Euro pro Fahrzeug
kosten.
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