(ots) - 70 Jahre Niedersachsen: Ministerpräsident ruft
zu Zusammenhalt auf
Weil wirbt für EU und Integration - "Nicht schwächer, sondern
stärker geworden, nicht ärmer, sondern wohlhabender"
Osnabrück. Aus Anlass des 70-jährigen Bestehens von Niedersachsen
hat Ministerpräsident Stephan Weil die Bürgerinnen und Bürger zum
Zusammenhalt aufgerufen. "Niedersachsen ist über die Jahrzehnte nicht
schwächer, sondern stärker geworden, nicht ärmer, sondern
wohlhabender", schrieb der Sozialdemokrat mit Blick auf die
wechselhafte Vergangenheit in einem Gastbeitrag für die "Neue
Osnabrücker Zeitung" (Dienstag).
Angesichts derzeit kommender Flüchtlinge könne das Land "erneut
zeigen, dass eine wohlhabende Gesellschaft helfen kann", erklärte der
Ministerpräsident. Wahr sei aber auch, dass Zuwanderung die
Gesellschaft verändere. "Aktuell leben bei uns 1,4 Millionen Menschen
mit einer Zuwanderungsgeschichte", schrieb er. "Wir reden über etwa
18 Prozent der Bevölkerung, wir reden aber auch über fast ein Drittel
der Kinder unter sechs Jahren." Zurecht rücke deswegen die Aufgabe
der Integration in den Mittelpunkt des Interesses. "Lassen Sie uns
(...) ebenso realistisch wie beherzt, ebenso pragmatisch wie
begeistert herangehen an diese Aufgabe, die wir nur gemeinsam
bewältigen können", rief Weil die Bevölkerung zur Hilfe auf.
Gleichzeitig dankte er allen, die sich bereits engagieren: "In
Niedersachsen gibt es eine große, beeindruckende Bereitschaft,
anzupacken", stellte er fest.
Weil warnte, dass der Niedersachsen prägende ländliche Raum wegen
des demografischen Wandels im 70. Jahr des Bestehens des Bundeslandes
vor gravierenden Veränderungen stehe. "Auch deshalb müssen wir alles
daran setzen, dass Niedersachsens Bevölkerung wächst. Nach vielen
Jahren des Rückgangs ist dies im letzten Jahr erfreulicherweise
wieder gelungen", stellte Weil fest.
Ungeheuer wichtig sei für die Region die Europäische Union:
"Niedersachsen ist seit der Wiedervereinigung das Land in der Mitte
Deutschlands, in der Mitte Europas, Drehscheibe zwischen Ost und
West, Nord und Süd." Die Entwicklung der EU betreffe es daher "ganz
unmittelbar und ist von allergrößter Tragweite". Weil warb daher für
eine größere Zustimmung zum geeinten Europa. "Ich betrachte es als
Aufgabe aller verantwortungsbewussten politischer Kräfte, sich
schleichendem Euro-Skeptizismus und einem wachsenden Nationalismus
engagiert entgegenzustellen", erklärte der SPD-Politiker auch mit
Blick auf das Gedeihen der niedersächsischen Wirtschaft.
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