(ots) - Die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen weltweit
erreicht Ende 2016 einen negativen Höhepunkt von 71 Millionen.
Weitere 156 Millionen leben trotz Beschäftigung in extremer oder
moderater Armut. "Das bedeutet, dass jeder zweite Jugendliche auf der
Welt mit maximal zwei bis drei US-Dollar am Tag auskommen muss",
erklärt Dr. Wilfried Vyslozil, Vorstandsvorsitzender der
SOS-Kinderdörfer weltweit. "Besonders in Entwicklungsländern
verdienen selbst gut qualifizierte Jugendliche so wenig, dass es kaum
zum Ãœberleben reicht. Deshalb appellieren wir an die deutsche
Wirtschaft und die Bundesregierung, einen Beschäftigungspakt für
Jugendliche vor allem in sehr armen Staaten zu schließen und das
Thema auch auf EU-Ebene auf die Agenda zu setzen."
Die SOS-Kinderdörfer wollen in den nächsten Jahren an fast 600
Standorten weltweit klare Signale setzen. In Afrika leben allein 200
Millionen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Dort mangele es vor
allem in den Ländern südlich der Sahara an Bildungs- und
Arbeitsmöglichkeiten, sagt Vyslozil. Aber auch in Asien, Südamerika
und Europa hätten viele Jugendliche keinen Zugang zu einer
qualifizierten Ausbildung, die den Einstieg in eine dauerhafte
Beschäftigung ermöglicht.
Gelingen kann eine Verbesserung der Situation laut Vyslozil nur
mit Partnern aus der Wirtschaft. "Viele deutsche Unternehmen sind in
diesen Ländern tätig und suchen händeringend nach kompetenten
Arbeitskräften. Wir fordern mit unserem Appell zu einem
Beschäftigungspakt Unternehmen auf, gemeinsam mit Hilfsorganisationen
und der deutschen Politik für entsprechende Qualifizierungen zu
sorgen", erklärt Vyslozil. Mit einem Beschäftigungspakt könne
langfristig auch der Armutsmigration nach Europa effektiv
entgegengewirkt werden.
Zum 1. November haben die SOS-Kinderdörfer weltweit daher eine
Petition für einen Ausbildungs- und Beschäftigungspakt auf
www.sos-petition.de gestartet. Ziele des Paktes sind die Vermittlung
von Grundkompetenzen, modernen Technologien und Softskills, die junge
Menschen für die Bedürfnisse der lokalen Arbeitsmärkte qualifizieren.
Dabei sollen vor allem Mädchen und junge Frauen bessere
Bildungsmöglichkeiten erhalten sowie mehr Gründer eine Starthilfe
bekommen. Zudem wird die Schaffung von neuen Arbeitsperspektiven für
junge Menschen mit angemessener Bezahlung und langfristigen Chancen
angestrebt.
"Das Einkommen muss reichen, um eine Familie zu ernähren und einen
gewissen Lebensstandard zu gewährleisten, damit der Teufelskreis aus
Armut und Perspektivlosigkeit nachhaltig durchbrochen werden kann",
sagt Vyslozil. "Unterstützen Sie die Petition, damit Politik und
Wirtschaft ihrer Verantwortung in armen Ländern gerecht werden und
Armutsmigration verhindern!"
Weitere Informationen: www.sos-petition.de
Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
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