(ots) -
"Die deutsche Politik muss endlich klare Worte für Erdogan finden
und die Instrumentalisierung von Deutsch-Türken verhindern", fordert
Ercan Karakoyun, Vorsitzender der Stiftung Dialog und Bildung, die
Ansprechpartner von Hizmet (Gülen-Bewegung) in Deutschland ist. Die
Entwicklungen in der Türkei seien nicht nur für die dort lebenden
Menschen besorgniserregend, sondern schaden auch hierzulande der
Integration von Deutsch-Türken.
Nach dem Putschversuch sind drei Monate vergangen. Verfolgungen,
Verhaftungen und Suspendierungen laufen gnadenlos weiter. Bis zum
heutigen Tag wurden keine Beweise über eine Beteiligung Hizmets
erbracht. Der Rechtsstaat ist außer Kraft gesetzt: Zehntausende
Menschen sitzen ohne rechtmäßige Anklage im Gefängnis,
hunderttausende wurden grundlos von ihren Arbeitsplätzen suspendiert.
In Gefängnissen werden Menschen gefoltert. Die Pressefreiheit ist
abgeschafft. Kritische Medienhäuser werden geschlossen. Selbst
Korrespondenten internationaler Medien sind nicht mehr in der Lage,
unabhängig und frei zu berichten. Ein halbstündiges Interview mit
Fethullah Gülen, das das ZDF-heute-journal im September geführt hat
und das hierzulande auf Deutsch und Türkisch im Internet zu sehen
ist, ist in der Türkei gesperrt.
Diese Hexenjagd hat auch in Deutschland schwerwiegende Folgen:
Türkische Konsulate, die Botschaft und regierungsnahe Medien machen
auch Hizmet in Deutschland zur Zielscheibe. Die türkische Regierung
instrumentalisiert hiesige Lobby-Organisationen, etwa die Union
Europäisch-Türkischer Demokraten UETD, aber auch die von der
türkischen Regierung finanzierten Moscheeverbände DITIB und Milli
Görüs für die Interessen Erdogans. Deutsch-türkische Familien werden
unter Druck gesetzt, Geschäfte und Unternehmen boykottiert. Etwa
100.000 Hizmet-Aktive in Deutschland sind aktuell durch die türkische
Hexenjagd bedroht. Ercan Karakoyun fordert: "Die Bundesregierung muss
die Demokratie verteidigen, auch gegen anti-demokratische Kräfte in
und aus anderen Ländern. Das Schweigen Deutschlands zum aktuellen
Kurs der Türkei ist nicht akzeptabel!"
Pressekontakt:
Ercan Karakoyun
Vorsitzender der Stiftung Dialog und Bildung
Tel.: 030-20621400
e-Mail: karakoyun(at)sdub.de
www.sdub.de
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