PresseKat - Umfrage zeigt: Kunden nutzen gesetzliche Kontowechselhilfe bislang kaum

Umfrage zeigt: Kunden nutzen gesetzliche Kontowechselhilfe bislang kaum

ID: 1420066

(ots) - Seit dem 18. September sind Banken gesetzlich
verpflichtet, Kunden beim Wechsel ihres Girokontos aktiv zu
unterstützen. Doch in der Praxis nutzen bislang nur wenige Kunden
diese Möglichkeit. Bei jeder fünften Bank muss der Kunde aktiv nach
der Wechselhilfe fragen. Das zeigt eine Umfrage unter Banken des
Verbraucherportals Finanztip. Dennoch ist es für die mehr als 100
Millionen Kontoinhaber in Deutschland heute einfacher denn je, das
Konto zu wechseln. Denn viele Banken bieten inzwischen freiwillig
einen zusätzlichen digitalen Wechselservice. 75 Prozent dieser Banken
sagen, dass die meisten Kunden damit ihr Konto wechseln.

Die meisten der rund 5 Millionen Postbank-Kunden müssen ab
November für ihr Girokonto bezahlen und auch andere Banken drehen
derzeit an der Gebührenschraube. "Verbraucher müssen Gebühren beim
Girokonto jedoch nicht einfach hinnehmen", sagt Josefine Lietzau,
Bankexpertin beim Verbraucherportal Finanztip. "Wer bereit ist, sein
Konto zu wechseln, kann ordentlich sparen. Es gibt noch immer gute
kostenlose Angebote". Wer beispielsweise auf die Bankfiliale
verzichtet und zu einer Direktbank wechselt, kann in der Regel am
meisten sparen. Im Finanztip-Vergleich sanken hierbei die Kosten um
durchschnittlich 90 Prozent. Die folgenden Tipps sollte
Wechselwillige beachten.

Erste Anlaufstelle: die Banken-Website

Wer noch nie das Konto gewechselt hat, sollte zunächst die Website
der neu ausgewählten Bank besuchen. Knapp 90 Prozent der von
Finanztip befragten Banken informieren dort ihre Kunden über die
gesetzliche Wechselhilfe. Darüber hinaus ermöglichen rund 71 Prozent
der befragten Banken zusätzlich einen digitalen Kontowechselservice,
der ebenfalls online zu finde ist. "Hierbei schaut die neue Bank
online wer regelmäßiger Zahlungspartner des Kunden ist und informiert




sie dann über das neue Konto", erklärt Josefine Lietzau. "Für
Verbraucher ist das sehr bequem - allerdings übernimmt die Bank keine
Haftung, falls bei der Übertragung der Daten etwas schiefläuft. Das
ist nur bei der gesetzlich vorgeschriebenen Wechselhilfe
gewährleistet."

Zweiter Schritt: Ein neues Konto eröffnen

Um den Kontowechsel durchzuführen, eröffnen Kunden zunächst ein
Konto bei der neuen Bank. "Wer sich für eine günstige Direktbank
entscheidet, kann dies mit wenigen Klicks direkt auf der
Banken-Website machen", erklärt Lietzau. "Neukunden identifizieren
sich dann in der Regel via Post- oder Video-Ident, danach bekommen
sie von der Bank alle nötigen Unterlagen. Sind diese vollständig,
kann der Wechselservice auf der Website gestartet werden." Falls der
Kunde zu einer Filialbank wechselt, kann er das Konto auch dort
eröffnen.

Drittens: Das alte Konto noch parallel laufen lassen

Insbesondere Kunden, die sich für den bequemen digitalen
Wechselservice entscheiden, sollten ihr altes Konto noch mindestens
einen Monat parallel laufen lassen. "Bei der gesetzlichen
Wechselhilfe garantiert die vorgeschriebene 13-monatige
Transaktionshistorie, dass alle jährlichen Zahlungspartner erfasst
werden", sagt Lietzau. "Wer digital wechselt, kann sich darauf leider
nicht verlassen." Die Finanztip-Expertin empfiehlt, einmal die
Kontoauszüge des letzten Jahres zu prüfen und wichtige
Zahlungspartner zu identifizieren. Nach dem Wechsel sollten Kunden
die Konto-Ein- und Ausgänge auf beiden Konten genau beobachten und
mögliche nicht erfasste Zahlungspartner über das neue Konto
informieren.

Weiterführende Links zum Thema Girokonto
http://www.finanztip.de/girokonto/
http://www.finanztip.de/girokonto/filialbanken/

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Datum: 03.11.2016 - 11:00 Uhr
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