(ots) - Die neue Führungsstruktur von VW-Markenchef
Herbert Diess (53) stößt auf internen Widerstand. Viele der früher
extrem mächtigen Ingenieure aus der Technischen Entwicklung
boykottierten die neue Organisation der Fahrzeugentwicklung in vier
Baureihengruppen mit jeweils eigener Leitung. Das berichtet das
Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner neuen Ausgabe (4.
November).
Die Strukturreform hat Diess nach dem Vorbild seines früheren
Arbeitgebers BMW vorgenommen. Die Marke VW leidet unter zu aufwendig
gebauten Modellen und einer schwachen Rendite. Der Konflikt hat
Folgen: Die Entwicklung der Neuauflage des wichtigen Modells
"Touareg" verzögert sich. Der große Geländewagen soll im nächsten
Jahr auf den Markt kommen. Man sei mehrere Monate in Verzug geraten,
beklagen Beteiligte.
"Spekulationen über mögliche Termine zum Produktionsstart des
Nachfolgers kommentieren wir grundsätzlich nicht", sagte Volkswagen
auf Anfrage dazu. Gleiches gelte für interne Arbeitsschritte oder
unterjährige Entwicklungsstände.
Probleme gibt es auch beim neuen "Tiguan". Zwar liegt der Konzern
mit dem Produktionsanlauf der zweiten Generation des kompakten
Geländewagens, wie vom Chef gefordert, ausnahmsweise im Zeitplan.
Doch zwischenzeitlich seien entwicklungsbedingte Qualitätsmängel
zutage getreten, die aufwendige und teure Nacharbeiten in der
Fertigung erforderten, berichten Beteiligte. Das Unternehmen wiegelt
ab: Der Fertigung des Fahrzeuges liege "eine ständige und umfassende
Qualitätssicherung zugrunde". Die aktuelle Produktion laufe
plangemäß.
Pressekontakt:
Redaktion BILANZ
Tel.: 040 347-23446
Original-Content von: BILANZ, übermittelt durch news aktuell