(ots) - Der Finanzinvestor Carsten Maschmeyer (57) wirft
Utz Claassen (53), seinem Geschäftspartner beim Hannoveraner
Medizintechnik-Unternehmen Syntellix, "egoistische Selbstbedienung
und Willkür" vor: Claassen sei "seine Macht wichtiger als der Erfolg
des Unternehmens", sagte Maschmeyer dem am Freitag erscheinenden
Wirtschaftsmagazin BILANZ.
Sowohl Maschmeyer als auch der frühere Sartorius- und EnBW-Chef
Utz Claassen sind an Syntellix beteiligt, Claassen ist
Aufsichtsratsvorsitzender und Hauptinvestor. Maschmeyer wirft
Claassen außerdem vor, seinen Einfluss bei Syntellix für eigene
Zwecke zu missbrauchen - etwa für ein Trikot-Sponsoring des
spanischen Zweitligisten Real Mallorca, dessen Miteigentümer und
Präsident Claassen gewesen war.
Maschmeyer kritisiert, dass Claassen eine aktienrechtliche
Sonderprüfung der Vorfälle bei Syntellix verhindere. Auch durch
geheime Stimmrechtsabsprachen: Laut Maschmeyer soll Claassen mit dem
dritten Großinvestor von Syntellix, Sigmund Kiener, eine
Stimmrechtsbindung vereinbart haben.
Claassen bestreitet die Vorwürfe. Gegenüber BILANZ sagte er: "Ob
diese Sonderprüfung stattfindet oder nicht, da pelle ich mir ein Ei
drauf. Hier gibt's nichts, was ein Sonderprüfer finden kann, auf
jeden Fall nichts Unkorrektes. Das wird die Lachnummer des Jahres."
Claassen seinerseits wirft Maschmeyer vor, eine Kampagne gegen
Syntellix zu führen. Deshalb will der Vorstand der von Claassen
gegründeten Syntellix AG jetzt nicht nur Maschmeyer, sondern auch
dessen Hausjuristen Klaus Schieble und drei weitere
Maschmeyer-Anwälte zivilrechtlich verklagen: Sie führten "eine
systemisch organisierte Kampagne gegen das Unternehmen", lautet der
Vorwurf. Die Schadenersatzforderung sei "nach oben offen". Die
Syntellix-Anwälte prüfen darüber hinaus, auch strafrechtlich gegen
Maschmeyer-Leute vorzugehen. Der Vorwurf: Bildung einer kriminellen
Vereinigung.
Über Maschmeyers Anwälte, u. a. den Strafverteidiger Gerhard
Strate, sagte Claassen: "Ich habe generell wesentlich mehr Respekt
für eine rumänische Nutte, die sich körperlich prostituiert, um ihre
Familie mit Brot und Getränken über Wasser zu halten, als für
Anwälte, die nicht an Armut leiden, sich aber intellektuell
prostituieren, indem sie sich für fragwürdige Interessen oder falsche
Anschuldigungen einspannen lassen."
Für eine Versöhnung steht zumindest Claassen nicht zur Verfügung -
"nicht in diesem Leben und auch nicht im nächsten". Maschmeyer
hingegen schließt eine Schlichtung nicht aus, auch wenn er über
Claassen feststellt: "Er ist der raffinierteste Trickser, den ich
kenne."
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