PresseKat - CARE zur Klimakonferenz in Marokko: "1,5 Grad muss das Ziel sein" Staaten müssen Bekennt

CARE zur Klimakonferenz in Marokko: "1,5 Grad muss das Ziel sein"
Staaten müssen Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien geben sowie faire Finanzierung von Anpassungsstrategien garantieren

ID: 1420553

(ots) - Im Vorfeld der am Montag in Marrakesch beginnenden
22. UN-Klimakonferenz fordert die Hilfsorganisation CARE ein
deutliches Bekenntnis zu minimaler steigender Erderwärmung sowie
ausreichende Finanzierungszusagen für Anpassung. "Die sehr schnelle
Ratifizierung des Pariser Abkommens von 2015, das nun schon vor
Konferenzbeginn in Marokko offiziell in Kraft tritt, war ein
wichtiges Zeichen von Seiten der Staatengemeinschaft, dass
Multilateralismus funktioniert und Verpflichtungen auch ernst
genommen werden", sagt Sven Harmeling, klimapolitischer Koordinator
bei CARE und als Delegationsleiter in Marokko vor Ort. "Nun muss es
darum gehen, dem Papier zügig konkrete Umsetzungsschritte folgen zu
lassen."

Im Pariser Text wird von einer maximalen Erwärmung von "deutlich
unter 2 Grad Celsius" gesprochen. Wissenschaftliche Erkenntnisse
zeigen jedoch, dass die Schwelle bei maximal 1,5 Grad liegen sollte.
"In Marokko muss nun Farbe bekannt werden zu diesem Ziel. Jede
Erhöhung der Dezimalzahl hinter dem Komma ist definitiv zu viel",
sagt Harmeling.

Die letzten zwölf Monate waren global gesehen die heißesten
aufeinanderfolgenden Monate, die je gemessen wurden. Das
Wetterphänomen El Niño zeigte sich stärker und länger als in früheren
Jahren und führte in vielen Ländern zu akuter Nahrungsknappheit.
"Arme Regionen benötigen das Wissen und die Ressourcen, um sich
besser auf Dürrezeiten vorzubereiten und anderen Wetterextremen zu
trotzen. Diese Anpassungsstrategien sind Teil des Vertragswerkes von
Paris und können nicht ohne die entsprechenden finanziellen Zusagen
umgesetzt werden", so Harmeling.

Industrieländer, die für einen Großteil der Emissionen
verantwortlich sind, haben jüngst angekündigt, die Finanzierung für
Anpassungsmaßnahmen in ärmeren Ländern bis 2020 von 10 Milliarden auf




20 Milliarden US-Dollar aufzustocken. "Die Richtung stimmt, aber
dieser Betrag entspricht bei weitem nicht dem geschätzten Bedarf und
sollte sich auf mindestens 35 Milliarden US-Dollar belaufen. Zudem
unterstützen dieselben Länder weiterhin die Nutzung fossiler
Energieträger, die den Klimawandel dramatisch beschleunigen.
Deutschland droht gerade, seine Klimaziele für 2020 deutlich zu
verpassen und ohne einen ambitionierten Klimaschutzplan für 2050 nach
Marrakesch zu fahren, was seiner Glaubwürdigkeit als Klimavorreiter
stark schaden würde.

Einen weiteren wichtigen Verhandlungspunkt sieht CARE in dem
sogenannten Warschau-Mechanismus, der ärmere Länder bei dem Umgang
mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel unterstützen soll.
Hier müssen die Länder die wichtigsten Pflöcke für die nächsten Jahre
einschlagen, damit dieser Mechanismus tatsächlich eine echte Hilfe
werden kann und unter anderem Antworten auf klimabedingte Vertreibung
liefert. Die deutsche Bundesregierung sollte hier eng mit den
besonders betroffenen Entwicklungsländern zusammenarbeiten und sich
für zusätzliche Finanzinstrumente, die die Verursacher des
Klimawandels in die Pflicht nehmen, einsetzen.



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CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
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Datum: 04.11.2016 - 09:23 Uhr
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