(ots) - Rechte Gewalt: Bundesweit mehr Straftaten gegen
Flüchtlingsheime
Laut BKA-Statistik ist aber Entspannung absehbar
Osnabrück. Trotz sinkender Flüchtlingszahlen nehmen die Straftaten
gegen Asylunterkünfte weiter zu. In den ersten zehn Monaten gab es in
Deutschland 832 Angriffe gegen Flüchtlingsheime, wie das
Bundeskriminalamt (BKA) auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) mitteilte. Das ist fast ein Viertel mehr als im
Vorjahreszeitraum, als von Januar bis Ende Oktober 637 solcher
Straftaten registriert wurden.
Dabei zeichnet sich aber eine Entspannung ab: Nach vielen Fällen
zu Jahresbeginn sinken die Zahlen nach und nach. Sollte sich die
Entwicklung der letzten Monate fortsetzen, dürften die Straftaten im
Gesamtjahr unter dem Jahr 2015 mit 1031 Vorfällen bleiben. In den
vergangenen drei Jahren wurden sprunghaft mehr Angriffe auf
Flüchtlingsheime gezählt. Vor der großen Flüchtlingsbewegung hatte
2014 die Zahl insgesamt nur bei 199 Straftaten gelegen, 2013 bei nur
69.
Der größte Teil der Übergriffe (772) war auch in diesem Jahr
rechts motiviert. "Bei 60 Delikten kann eine politische Motivation
noch nicht sicher ausgeschlossen werden", schrieb das
Bundeskriminalamt. In den meisten Fällen (330) kam es zu
Sachbeschädigung. Bei 188 Delikten verteilten die Täter rechtsextreme
oder fremdenfeindliche Propaganda. Bei 144 Straftaten wendeten die
Täter Gewalt an. Es gab 63 Brandstiftungen und zwölf Vergehen gegen
das Sprengstoffgesetz. In vier Fällen führten die Täter
Sprengstoffexplosion herbei.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabr?cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell