(ots) -
- Für Investitionen chinesischer Unternehmen in Europa
- Kritik an Hemmnissen beim Marktzugang in China
- Gegen schärferes Außenwirtschaftsgesetz in Deutschland
BDI-Präsident Ulrich Grillo hat sich grundsätzlich für
Investitionen chinesischer Unternehmen in Europa ausgesprochen. Eine
Verschärfung des Außenwirtschaftsgesetzes lehnte er ab. In China
existierende Hemmnisse beim Marktzugang kritisierte Grillo.
"Chinesische Unternehmen sind sehr stark an deutschem Know-how
interessiert und wollen sich verstärkt mit Investitionen in
Deutschland einbringen. Das ist grundsätzlich zu begrüßen", sagte
Grillo am Samstag auf der Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen
Wirtschaft in Hongkong.
Durch chinesisches Engagement in Deutschland entstünden enge
geschäftliche Bindungen und auch Wettbewerbsvorteile für deutsche
Unternehmen bei der Erschließung globaler Märkte. Der BDI sehe keine
Notwendigkeit, das Außenwirtschaftsgesetz zu verschärfen. Das
bestehende Recht sei ein wirksames Instrument. Grillo: "Unser
Grundsatz ist und bleibt: Wir wollen nicht, dass Europa sich
abschottet. Wir wollen, dass China sich öffnet."
In China gebe es weiterhin viele Marktzugangshemmnisse, die so in
Europa nicht existierten, sagte der BDI-Präsident. "Das ist nicht in
Ordnung, und diese Themen gehören jetzt auf die Tagesordnung." Es sei
richtig, dass Deutschland seine Interessen eindeutig kommuniziere -
etwa beim Joint-Venture-Zwang oder der Benachteiligung deutscher
Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen.
Grillo rief die chinesische Regierung dazu auf, ihre Ambitionen
deutlicher zu artikulieren und bereit zu sein, in Europa stärker noch
als bislang mit guten Argumenten um Vertrauen zu werben.
"Partnerschaften brauchen Vertrauen, wenn sie wachsen sollen. Dafür
braucht es vertrauensbildende Maßnahmen." Zu einer Partnerschaft
gehöre auch, Probleme offen anzusprechen, unterstrich Grillo mit
Blick auf die gerade beendete China-Reise von
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
"Wir müssen erheblich mehr mit China reden, um bestehende oder
sich anbahnende Differenzen rechtzeitig zu klären", unterstrich
Grillo. Deswegen sei der BDI auch seit Jahresmitte mit einer eigenen
Repräsentanz in Peking vertreten.
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