(ots) - In deutschen Bundesliga-Stadien gibt es weiterhin
Sicherheitslücken bei clubeigenen Ordnungsdiensten. Das ergaben
Stichproben, die das WDR-Hintergrundmagazin "Sport inside" (Sonntag,
6.11.2016, 22.15 Uhr WDR Fernsehen) an verschiedenen Standorten
gemacht hat.
So gelang es, im März 2016 eine Mitarbeiterin in den clubeigenen
Ordnungsdienst bei Hertha BSC einzuschleusen, die bis heute weder
Personalausweis noch Führungszeugnis vorlegen musste. Dieselbe
Ordnerin war unüberprüft auch beim DFB-Pokalfinale im Mai 2016 im
Einsatz, weil die vom DFB beauftragte Sicherheitsfirma clubeigene
Hertha-Ordner übernommen hatte.
Außerdem gelang es einer Testperson, sich vor einem
Bundesligaspiel durch den Mitarbeitereingang Zugang zum Stadion von
Borussia Dortmund zu verschaffen. Hertha BSC behauptet in einer
Stellungnahme, den Ausweis der Testperson gesehen zu haben, die
Vorlage eines Führungszeugnisses könne sich im Einzelfall verzögern.
Der BVB sah sich nach schriftlicher Information über die
Rechercheergebnisse außer Stande eine Stellungnahme abzugeben, ohne
das WDR-Drehmaterial gesehen zu haben.
Ursächlich für die aufgedeckten Lücken sind sogenannte clubeigene
Ordner, für deren Überprüfung durch Ordnungsbehörden und Polizei es
in den meisten Bundesländern keine gesetzliche Grundlage gibt. Nach
DFB-Schätzungen sollen in den Bundesligen regelmäßig rund 3.000
clubeigene Ordner im Einsatz sein.
Der DFB-Sicherheitsbeauftrage Hendrik Große Lefert sagte zu den
Stichprobenergebnissen: "Wir machen selber Ordnungsdienstkontrollen
und überprüfen stichpunktartig auch mit Sicherheitsaufsichten sowohl
im Ligabetrieb als auch unsere eigenen Veranstaltungen. Insofern
nehmen wir die Ergebnisse ernst und werden sehen, was sich daran
verbessern lässt."
Als Positivbeispiel im Zuge der Stichproben stellte sich Borussia
Mönchengladbach heraus. Testpersonen von "Sport inside" sollten, wie
von Sicherheitsexperten gefordert, bei der Anstellung Ausweis und
Führungszeugnis vorlegen.
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