(ots) -
- Schnelle Digitalisierung als Feuerprobe für Deutschland 4.0
- Insider mahnen mehr "Californian Spirit" statt "German Angst" an
- Homogener EU-Markt ist unverzichtbar für internationale
Markterfolge
Die "Digitale Transformation" markiert einen disruptiven
Technologiesprung und bringt einen globalen Strukturwandel der
Ökonomie: Bestehende Wertschöpfungsketten werden gesprengt, bislang
erfolgreiche Geschäftsmodelle und Märkte stehen auf dem Prüfstand.
Neue Denkweisen und Geschäftsmodelle erobern den Consumer-Bereich und
die Industrie, vor allem aus Nordamerika. Wo steht Deutschland in
diesem Transformationsprozess? Dies hat der Technologieverband VDE in
einer Studie untersucht. Die größten Innovationshemmnisse im
Ãœberblick: Unzureichende IT- und Kommunikationsstruktur, Probleme
bei der IT-Sicherheit sowie zu langes Festhalten an etablierten
Technologien und Geschäftsmodellen.
Die VDE-Experten mahnen ein Umdenken hin zu mehr "kalifornischem
Geist" und ein schnelles Tempo bei der Einführung besserer
Infrastruktur an. Vor allem die Einführung des
Kommunikationsstandards 5G als Grundvoraussetzung für die künftigen
Datenströme muss beschleunigt werden. Darüber hinaus gilt es,
Start-ups und Kooperationen zu fördern und dazu auf unkonventionelle,
innovative Lösungen zu setzen. Auch für Europa brechen die Experten
eine Lanze: Ein homogener europäischer Markt ist im Wettbewerb mit
den ökonomischen Schwergewichten aus Amerika und Asien unverzichtbar
für internationale Markterfolge. Das betrifft insbesondere Gesetze
und Regelungen zum digitalen Geschäft wie zum Beispiel den Umgang mit
Daten, Steuern und Haftungsfragen - aber auch Normen und Standards.
Mut und Geschwindigkeit gefordert
Nach Meinung des VDE ist neben erheblichen technologischen
Anstrengungen ein verbessertes Umfeld für unternehmerischen Wagemut
erforderlich, um Deutschland ins digitale Zeitalter zu katapultieren.
Die Unternehmen sollten den disruptiven Bruch mit dem Status quo
ernster nehmen und stärker auf unkonventionelle und innovative
Lösungen setzen. Es gilt, nicht zu lange nur auf etablierte
technologische "cash cows" zu setzen, sondern auch Künftiges zu
antizipieren und völlig neue Geschäftsmodelle auszuloten. Gefordert
wird mehr "kalifornischer Geist" und Mut zu unkonventionellen
Lösungen, um aus der digitalen Goldgräberstimmung Nutzen zu ziehen.
Dazu sollten sich die Rahmenbedingungen für die Start-up-Szene
verbessern und Ökosysteme aus KMUs (KMU = Kleine und mittlere
Unternehmen), Start-ups und Großkonzernen gefördert werden. Dies
könnte auch Unternehmensgründungen stimulieren, die mit neuen Ideen
zur Umsetzung der digitalen Agenda für Gesellschaft und Wirtschaft
beitragen. Dabei muss stets die Herausforderung Big Data im Auge
behalten werden - sowohl mit Blick auf die Speicherung,
Standardisierung und Datensicherheit als auch hinsichtlich neuer
Geschäftsmodelle.
Raus aus dem Kreide-Zeitalter
Wichtig für diese Baustellen: Eine digitale Bildungsoffensive.
Innovative Lösungen werden von Software-Entwicklern und Ingenieuren
der Elektro- und Informationstechnik entwickelt. Dementsprechend
müssen diese Ausbildungs- und Berufsbilder in Schule, Ausbildung und
Universität attraktiver gemacht und gefördert werden. Großen
Aufholbedarf gibt es vor allem bei der digitalen Qualität der
Ausbildung. Die deutschen (Hoch-)Schulen müssen von der Kreidezeit
ins digitale Zeitalter gebracht werden. "Viel Zeit bleibt nicht: Bis
2025 wird die anstehende Phase der digitalen Transformation
abgeschlossen sein. Der Countdown läuft", so das Fazit der
VDE-Studie.
Für die Redaktion: Die VDE-Studie "Digitalisierung 2020" wurde im
Rahmen des VDE-Kongresses 2016 "Internet der Dinge" erstellt. Sie ist
kostenfrei im Shop auf www.vde.com erhältlich. Bitte beachten Sie
auch die beigefügte Langfassung der Pressemitteilung und das Foto der
Pressekonferenz zum VDE-Kongress (Bildnachweis: VDE).
Ãœber den VDE:
Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und
Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300
Unternehmen) und 1.200 Mitarbeitern einer der großen
technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint
Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. Die
Themenschwerpunkte des Verbandes reichen von der Energiewende über
Industrie 4.0, Smart Traffic und Smart Living bis hin zur
IT-Sicherheit. Der VDE setzt sich insbesondere für die Forschungs-
und Nachwuchsförderung sowie den Verbraucherschutz ein. Das
VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym
für höchste Sicherheitsstandards. Hauptsitz des VDE ist Frankfurt am
Main. www.vde.com.
Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, melanie.unseld(at)vde.com
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