(ots) - Der kasachische Oligarch Muchtar Albjasow muss in
einem französischen Gefängnis weiterhin auf seine Auslieferung nach
Russland warten, nachdem das Berufungsgericht in Lyon es abgelehnt
hatte, ihn gegen Kaution freizulassen. Nach Einfrieren seiner Konten
dies- und jenseits des Atlantiks konnten bisher knapp 1,5 Milliarden
US-Dollar an die kasachische BTA-Bank zurückgezahlt werden - unter
anderem auch mit Unterstützung von Serik Medetbekov, dem Leiter des
Auslandsbüros der kasachischen Opposition, der sich dazu bekennt:
"Wir helfen, die gestohlenen Gelder nach Kasachstan zu bringen."
Abljasow war Vorstandsvorsitzender der kasachischen Bank Turan
Alem (BTA). Dort sollen er und andere Topmanager mehrere Milliarden
Dollar unterschlagen haben. Auch in Russland und der Ukraine soll er
Schäden in Milliardenhöhe angerichtet haben. Abljasow hatte
behauptet, die Republik Kasachstan habe die Bank verstaatlicht und
ihn aus politischen Gründen enteignet. Kasachstan begründete die
Verstaatlichung jedoch mit der Veruntreuung des Bankenvermögens durch
die damalige Führungsriege.
Vor dem Einfrieren seines Vermögen hatte Abljasow versucht, in den
USA durch umfangreiche Immobiliengeschäfte im Luxussegment - unter
anderem auch mit dem Imperium des US-Präsidentschaftskandidaten
Donald Trump - Geldwäsche zu betreiben. Daran war offenbar auch
Viktor Khrapunov beteiligt, ehemaliger kasachischer Minister, der
jetzt in der Schweiz lebt und von Kasachstan wegen Korruption und
Untreue angeklagt wurde.
Abljasow war 2009 als damaliger BTA-Chef nach London geflohen, als
Kasachstan gegen ihn wegen Betrugs zu ermitteln begann. In
Großbritannien erhielt er zunächst Asyl als politischer Flüchtling.
Da er nach den Klagen der BTA-Bank vor den Zivilrichtern sein
Vermögen unterschlug, verurteilte ihn die englische Justiz zu 22
Monaten Haft. Daraufhin tauchte er unter und schlug sich nach
Frankreich durch, wo ihn Detektive aufspürten. Seither sitzt er in
französischer Auslieferungshaft.
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Alex Weiden, Berliner Korrespondentenbüro
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