(ots) - Konflikte am Arbeitsplatz, die zwischen Kollegen,
Führungskräften oder im Unternehmensumfeld stattfinden, werden von
vielen Arbeitnehmern als Belastung empfunden. Laut der 14.
Coaching-Umfrage Deutschland 2015/2016 standen Konflikte und
Beziehungsthemen bei über 43 Prozent der Coachings im Mittelpunkt.
"Für Unternehmen bergen Unstimmigkeiten zwischen Mitarbeitern oder
Führungskräften auch wirtschaftliche Risiken: Die Betroffenen sind
emotional stark involviert und gedanklich mit dem Konflikt
beschäftigt. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit deutlich
eingeschränkt. Leiden die Betroffenen stark unter dem Konflikt,
besteht die Gefahr, dass hoch qualifizierte Mitarbeiter das
Unternehmen verlassen", erläutert die Betriebspsychologin Iris
Dohmen, die bei TÜV Rheinland Unternehmen aller Größenordnungen
betreut.
Die Ursachen für Konflikte sind vielfältig: Umstrukturierungen und
die zunehmende Globalisierung führen dazu, dass Arbeitnehmer aus
unterschiedlichen Kulturen zusammenarbeiten. Damit das reibungslos
funktioniert, müssen Regeln zum Umgang miteinander getroffen werden.
In internationalen Teams gilt es die Mitarbeiter mit der Kultur der
anderen Länder vertraut zu machen, beispielsweise mit der Form, in
der Kritik geäußert wird.
Aber auch zunehmender Leistungsdruck und ständige
Veränderungsprozesse zerren an den Nerven und führen zu
konfliktfördernden Verhaltensweisen. Die häufigste Ursache für
Konflikte sind jedoch Missverständnisse auf der Kommunikationsebene.
Ein Beispiel: Eine Führungskraft möchte den Ablauf eines Projektes
verbessern, der zuständige Mitarbeiter versteht diesen Versuch als
Kritik an seiner Arbeitsweise. Während der Vorgesetzte auf der
Sachebene fragt, hört der Mitarbeiter auf der Beziehungsebene -
Missverständnisse sind dadurch vorprogrammiert.
Sind Konflikte sehr komplex, bringen externe Mediatoren,
Konfliktbeauftragte oder eine Konfliktkommission die notwendige
Neutralität mit, um einen Kompromiss herbei zu führen. Für eine
nachhaltige Lösung empfiehlt es sich, die Ergebnisse schriftlich
festzuhalten und einen Termin zu vereinbaren, an dem die Einhaltung
überprüft wird. "Führungskräfte und Mitarbeiter, die in der
Gesprächsführung und Konfliktlösung geschult sind, zahlen sich für
ein Unternehmen gleich mehrfach aus. Wir beobachten oft, das diese
Kompetenzen nicht nur im Unternehmen, sondern auch im Kundenkontakt
gewinnbringend eingesetzt werden", so Dohmen.
Weitere Informationen unter www.tuv.com/abo-psychologie bei TÃœV
Rheinland.
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