(ots) -
Am Freitag, den 11. November 2016, wird um 10 Uhr der Tender
"Werra" wieder in seinem Heimathafen, dem Kieler Marinestützpunkt,
zurück erwartet. Etwas mehr als fünf Monate war das zum
Unterstützungsgeschwader gehörige Versorgungsschiff unterwegs und hat
sich in dieser Zeit an der Mission der Europäischen Union EUNAVFOR
MED "Sophia" (European Union Naval Forces Mediterranean) zur
Bekämpfung der Schleuserkriminalität im zentralen Mittelmeer
beteiligt. Insgesamt 1.821 Schiffbrüchige hat die Besatzung in diesem
Zeitraum aus akuter Seenot gerettet.
Während der Kieler Woche, am 20. Juni 2016, hatte die "Werra",
gemeinsam mit dem Minenjagdboot "Datteln", unter dem Kommando von
Korvettenkapitän Mirko Preuß (35) den Heimathafen verlassen und war
Richtung Mittelmeer aufgebrochen. Im gesamten Zeitraum hat der Tender
mehr als 25.000 Seemeilen zurückgelegt. Das entspricht einer
Entfernung von mehr als 46.000 Kilometern und somit mehr als einer
Erdumrundung. Abgestützt hat sich die "Werra" im Wesentlichen auf
mehrere Häfen rund um Sizilien.
Der letzte Rettungseinsatz des Kieler Tenders, am 21. Oktober
2016, stellte sich als besondere Herausforderung dar. Die Besatzung
evakuierte 844 Menschen aus sechs völlig überfüllten Schlauchbooten
nordwestlich von Tripolis. Es wurden alle an Bord genommen, betreut
und verpflegt und wohlbehalten den italienischen Behörden in Messina
übergegeben. Als besonderen Erfolg konnte die "Werra" am 9. Juli 2016
die Beschlagnahme eines Bootes und die damit verbundene Festnahme von
drei, der Schleuserei verdächtigen, Personen verbuchen. Auch sie
wurden den italienischen Behörden übergeben. Dieser Erfolg war der
erste seiner Art in der gesamten internationalen Operation.
Rückblickend ist Korvettenkapitän Preuß von seinem Team beeindruckt.
"Ich bin stolz, dass meine Besatzung jede Aufgabe professionell
abgearbeitet hat und zu sehr guten Ergebnissen gelangt ist", sagte
der Kommandant. Die "Werra" hat nun ihren Einsatz beendet, hat den
Staffelstab an ihr Schwesterschiff, den Tender "Main" übergeben und
befindet sich bereits auf dem Rücktransit in ihren Heimathafen Kiel.
Hintergrundinformationen
Nach mehreren Havarien mit mutmaßlich Hunderten von Migranten, die
dabei ihr Leben verloren, sagte die Bundesregierung am 23. April 2015
im Rahmen eines Sondergipfels des Europäischen Rates die Entsendung
von Schiffen der Marine ins Mittelmeer zu. Die Fregatte "Hessen" und
der Einsatzgruppenversorger "Berlin" wurden aus dem Einsatz- und
Ausbildungsverband 2015 heraus gelöst und bildeten ab dem 7. Mai 2015
das "1. Deutsche Einsatzkontingent Seenotrettung Mittelmeer". Beide
Schiffe waren zu der Zeit bereits vier Monate unterwegs und wurden
daher Anfang Juni 2015 durch die Fregatte "Schleswig-Holstein" und
den Tender "Werra" abgelöst. Seit Beginn des Einsatzes übernehmen
jeweils zwei Schiffe der Deutschen Marine durchgehend diese Aufgabe.
Die in den ersten beiden Monaten national geführten Marineschiffe
wurden am 30. Juni 2015 der unter italienischer Führung stehenden
EU-Operation EUNAVFOR MED unterstellt. Dieser Einsatz richtet sich
gegen die kriminellen Netzwerke, die die Not der Menschen ausnutzen,
deren Leben riskieren und damit Geld verdienen. In der ersten Phase
dieser Operation ging es um die Aufklärung dieser Netzwerke, ihrer
Methoden, ihrer Zusammenarbeit und Kommunikation sowie ihrer Routen.
In der Anfang Oktober 2015 gestarteten zweiten Phase erhalten die
Schiffe des Verbandes die Möglichkeit, die Boote von mutmaßlichen
Schleusern auf Hoher See anzuhalten, zu durchsuchen und zu
beschlagnahmen sowie Verdächtige festzuhalten. Daneben werden die
Schiffe weiterhin Menschen aus Seenot retten. Dies ist die Pflicht
aller Seefahrer, die unabhängig vom Auftrag gilt. Seit Beginn des
Einsatzes im Mittelmeer haben die Schiffe der Deutschen Marine
bereits fast 19.000 Menschen aus Seenot gerettet.
Den Namen "Sophia" hat die Operation erhalten, nachdem am 24.
August 2015 an Bord der Fregatte "Schleswig-Holstein" eine kleine
Somalierin geboren wurde und auf den Wunsch der Mutter einen Namen
durch die Besatzung erhielt - eben Sophia.
Der Deutsche Bundestag hat dem Mandat für die Beteiligung
deutscher Marineschiffe an der Phase zwei der Operation EUNAVFOR MED
"Sophia" am 1. Oktober 2015 zugestimmt. Das Mandat gilt derzeit bis
30. Juni 2017.
Hinweise für die Presse
Medienvertreter sind zum Pressetermin - Einlaufen Tender "Werra" -
eingeladen. Für die weitere Ausplanung und Koordinierung wird um eine
frühzeitige Anmeldung gebeten.
Termin :
Freitag, den 11. November 2016. Eintreffen bis spätestens 9.15
Uhr. Ein späterer Einlass ist nicht mehr möglich.
Ort:
Hauptwache Marinestützpunkt Kiel, Schweriner Straße 17a, 24106
Kiel.
Anmeldung:
Medienvertreter werden gebeten, sich mit dem der digitalen
Pressemappe beiliegenden Anmeldeformular bis Donnerstag, den 10.
November 2016, 13 Uhr beim Presse- und Informationszentrum Marine
unter markdopizpressestellekiel(at)bundeswehr.org oder der Fax-Nummer
0431-71745-1412 zu akkreditieren. Nachmeldungen sind nicht möglich.
Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Pressestelle Kiel
Tel.: +49 (0) 431-71745-1410/1411
E-Mail: markdopizpressestellekiel(at)bundeswehr.org
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