(ots) - "Im Großen und Ganzen würde ich CETA als einen
Schritt in die richtige Richtung bezeichnen", stellt Prof. Philipp
Bagus, der Volkswirtschaft an der renommierten Universidad Rey Juan
Carlos in Madrid lehrt und jüngst mit dem Ludwig-Erhard-Preis für
Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet wurde, im Interview mit
www.misesde.org fest. Gleichzeitig macht er aber auch klar, dass mit
dem Abkommen eben nicht echter Freihandel durchgesetzt werde. Es
werden nun zwar etliche Handels- und Zollerleichterungen eingeführt,
andere Zölle und Einfuhrbeschränkungen aber bestehen weiter. Zudem
bedarf es für echten Freihandel keinerlei komplizierter und
umfangreicher Vertragswerke, sondern nur eines einzigen Satzes:
"Alles was eingeführt wird, darf rein, und alles was ausgeführt wird,
darf raus." Dieser Satz kann zudem einseitig ausgesprochen werden.
Freihandel ist keineswegs davon abhängig, ob die jeweiligen
Handelspartner ebenfalls Freihandel betreiben wollen. Bereits die
einseitige Abschaffung aller Zollschranken und Handelsbeschränkungen
birgt für die Bürger des betreffenden Staates nur Vorteile.
Angesichts des Brexit ist genau dies auch die Handlungsempfehlung
von Bagus an die Briten. Brüssel reagierte beleidigt und kindlich auf
den Austrittswunsch der Briten. "Rosinenpickerei" werde man nicht
zulassen, so der Tenor. Für ihren Austritt sollten den Briten auch
die Handelsprivilegien gestrichen werden. Diese Sicht unterstellt,
dass Protektionismus der Normalfall und Freihandel ein "Privileg"
sei. Tatsächlich ist aber freier und unbeschränkter Handel der
natürliche Zustand. Staatliche Handelsverbote, von dem man sich durch
Zollzahlung freikaufen kann, sind unnatürlich und zudem asozial,
legen sie den Bürgern doch höhere Preise für die entsprechenden Güter
auf. Großbritannien sollte sich von der EU-Haltung nicht irritieren
lassen und sich an seine Geschichte als Nation des Freihandels
erinnern. Schon einmal - Mitte des 19. Jahrhunderts - öffnete
Großbritannien einseitig seine Märkte und stieß so ein Zeitalter des
Wohlstands und der Freiheit an. Heute sind die ehemaligen britischen
Kolonien Singapur und Hongkong Vorreiter des unilateralen Freihandels
und prosperieren dementsprechend. Sie sollte sich Großbritannien zum
Vorbild nehmen und "sich unilateral der ganzen Welt öffnen und eine
neue Episode des Freihandels anstoßen", erklärt Bagus.
"Freihandel ist für viele Menschen ein Reizwort geworden", fügt
Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Instituts
Deutschland, hinzu. "Sie verbinden damit Ausbeutung, Wohlstands- und
Freiheitsverluste sowie die Auflösung von Verbraucherschutzstandards.
Dabei ist das Gegenteil richtig und der Freihandel nutzt allen,
insbesondere den ärmeren Gesellschaftsgruppen, da die Preise für alle
Güter sinken. Die Ausführungen Philipp Bagus' zum Thema Freihandel
sind von wohltuender sowie aufklärerischer Sachlichkeit. Die Welt
braucht nicht weniger, sondern mehr und vor allem echten Freihandel."
Monopole und Kartelle sind Geschöpfe des Staates
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