(PresseBox) - 11 Studierende der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Gelsenkirchen haben sich zusammen mit dem Dozenten Thomas Folz auf den Weg in das Dattelner Rathaus gemacht. Ihr Ziel: das Unternehmen newPark. ?Wir möchten von einer Praktikerin erfahren, wie man ein neues Industrieareal wie newPark realisiert, welche konkreten Schwierigkeiten auftauchen und welche Erfahrungen bisher gemacht wurden,? so Thomas Folz. newPark-Geschäftsführerin Dr. Petra Bergmann stand gerne Rede und Antwort.
Doch bevor es um Schwierigkeiten geht, machte die newPark-Geschäftsführerin deutlich, wie groß die Chancen sind. Mit seinen 156 ha für Industrie könne newPark einen Arbeitsplatzschub auslösen. Ein Student fragte, ob schon Unternehmen Flächen im newPark nachgefragt hätten. Nach Angaben der newPark-Geschäftsführerin hätte man mit den die Anfragen der letzten acht Monate eine Fläche von 130 ha belegen und 6.250 bis 8.250 Arbeitsplätze schaffen können. Ein Verkauf der Flächen sei aber erst möglich, wenn Planungsrecht geschaffen und die Erschließung gesichert sei. Zurzeit steht dem z.B. noch das seit sieben Jahren andauernde Klageverfahren des Umweltverbandes BUND gegen die B 474 n entgegen.
Darüber hinaus erläuterte die newPark-Geschäftsführerin zu den Chancen, was neu an newPark sein wird und warum die Einbettung in eine attraktive Parklandschaft wichtig für die Ansiedlung moderner Industrie ist: ?Wir entwickeln nicht nur eine Fläche, sondern ein Industrieareal, das ideal für Industrie 4.0 sein wird.? Innovative Zukunftsfabriken sollen dort im Netzwerk neue Produkte entwickeln und herstellen. Sie nutzen gemeinsam Fertigungskapazitäten (z.B. mobile Roboter, ein 3-D-Druckzentrum), Datenzentren, logistische Dienste, Kommunikationsnetze und eine umweltfreundliche Energieversorgung. Wie im Silicon Valley sollen die Unternehmen in eine attraktive Park- und Campuslandschaft eingebettet sein, damit kreative Köpfe optimale Arbeitsbedingungen vorfinden. Das Konzept habe bereits über NRW hinaus Aufmerksamkeit bei Unternehmen und Banken erregt und werde seit 2015 gemeinsam mit Innovationstreibern aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen kontinuierlich weiterentwickelt. Anknüpfend an den Chancen berichtete Frau Bergmann über die Herausforderungen beim Ankauf der newPark-Flächen. 2016 wurde mit dem Ankauf der 503 ha großen Fläche für newPark ein großer Projektmeilenstein realisiert.
Zum Schluss ging es um Naturschutz. Da neue Industriearbeitsplätze Landschaft in Anspruch nehmen, werden Naturräume im Umfeld des newParks aufgewertet. Der Ausstoß von Emissionen würde zum Schutz des europäischen Flora-Fauna-Habitat-Gebiets begrenzt. In den Rieselfeldern lebe eine Reihe von geschützten Arten. Dies bedeutet z.B., dass zum Schutz der Fledermäuse ein Tempolimit auf der Erschließungsstraße erforderlich ist oder für Brutvögel neue Lebensräume geschaffen werden. Petra Bergmann plädierte beim Umweltschutz jedoch für klarere Regelungen, praktikable Genehmigungsstandards, verhältnismäßige Untersuchungen und eine schnellere Umsetzbarkeit. Sie appellierte an die Studentinnen und Studenten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, auf ihren zukünftigen Positionen unternehmerisches Denken und Handeln nicht aus den Augen zu verlieren. Nach einer lebhaften Diskussion mit vielen Fragen bedankte sich Thomas Folz für die spannenden Eindrücke aus der Praxis eines großen Industrieprojektes.
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