(ots) - Rund 1000 Tonnen wertvoller Rohstoffe lassen sich
alleine in Deutschland jährlich durch kleine Reparaturen an
Smartphones und Tablets einsparen, darunter 20 Tonnen Kobalt, mehrere
Tonnen Zinn, Wolfram und Silber. Dies errechnet Greenpeace auf Basis
einer heute veröffentlichten Studie des Freiburger Öko-Instituts zu
den Umweltauswirkungen von so genannten Handheld-Geräten. Der Abbau
dieser Metalle zerstört in vielen Regionen der Welt die Umwelt und
schürt soziale Konflikte. "Hersteller wie Apple und Samsung
verursachen mit kurzlebigen Elektrogeräten und unnötig schnellen
Produktzyklen massive Umweltschäden und katastrophale
Arbeitsbedingungen", sagt Manfred Santen, Elektronik-Experte von
Greenpeace. "Die Hersteller müssen Geräte künftig so bauen, dass sie
leichter repariert werden können. Und sie müssen verpflichtet werden,
kaputte Smartphones bedingungslos zurückzunehmen und
wiederzuverwerten." Der Bericht online: http://gpurl.de/AjwlY.
An diesem Samstag, den 12. November, bieten Greenpeace-Gruppen in
16 deutschen Städten Repair-Cafés für Smartphones an und engagieren
sich so direkt für eine ressourcenschonende, längere Nutzung von
Mobiltelefonen. Greenpeace fordert von Herstellern eine modulare
Bauweise, damit sich defekte Komponenten wie Displays und Kameras
leichter ersetzen lassen. "Ein kaputtes Display oder ein defekter
Akku sind kein Totalschaden für ein Smartphone", sagt Santen. "Jede
Reparatur verlängert die Lebensdauer eines Smartphones, schützt die
Umwelt und spart wertvolle Rohstoffe." Nach einer repräsentativen
Greenpeace-Umfrage von August 2016, wünschen sich drei von fünf
Befragten in Deutschland Mobiltelefone, die länger als bisher halten.
Wichtiger als das Design ist Verbrauchern beim Kauf eines neuen
Gerätes eine lange Lebenszeit des Akkus und, dass kleine Schäden
leicht reparieren werden können.
Reparaturen sparen wertvolle Rohstoffe
In diesem Jahr werden in Deutschland 28 Millionen Handys verkauft,
schätzen Marktbeobachter. Im Schnitt werden Smartphones hierzulande
lediglich zwei bis drei Jahre genutzt. Dadurch ist die Zahl der nicht
mehr genutzten Altgeräte inzwischen auf 100 Millionen gestiegen.
Recycelt oder repariert wird davon bislang nur ein Bruchteil. Auch
der aktuelle Fall von Samsungs Galaxy Note 7 zeigt:
Umweltfreundliches Recycling ist für die meisten Hersteller nicht
selbstverständlich.
Deutschland ist Europameister beim Elektroschrott: Pro Kopf und
Jahr 21,7 Kilogramm (EU-Durchschnitt: 18,7 Kilogramm) und liegt damit
nur knapp hinter den USA (22,1 Kilogramm). Elektroschrott enthält
PVC, bromierte Flammschutzmittel und andere Substanzen, deren
Freisetzung etwa auf illegalen Deponien in Afrika oder China die
Gesundheit der Arbeiter und Anwohner gefährdet, sowie Böden und
Grundwasser verseucht
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel.
0151-1805 3387 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel.
040-30618-343. Greenpeace-Pressestelle: Tel. 040-30618-340, Email
presse(at)greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de
Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell