(ots) - Niedersachsens Grüne rufen Partei zu
konstruktivem Dialog mit Autobranche auf
Vor Bundesparteitag in Münster - Landesvorsitzende Janssen-Kucz:
Es geht nicht nur ums Klima, sondern auch um Zehntausende Jobs
Osnabrück. Niedersachsens Grünen-Vorsitzende Meta Janssen-Kucz hat
die Mitglieder ihrer Partei vor einer einseitigen Kritik an der
Automobilbranche in Deutschland gewarnt. Vor dem Parteitag am
Wochenende in Münster sagte Janssen-Kucz im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Es geht hier nicht nur um unsere
Umwelt und das Klima, sondern auch um Zehntausende Arbeitsplätze."
Wer die Abkehr vom Verbrennungsmotoren mit fossilen Kraftstoffen
fordere, müsse das Gespräch mit der Branche suchen, so die
Landesvorsitzende. Eine Wende hin zur Elektromobilität ließe sich nur
gemeinsam mit den Herstellern vollziehen und nicht im politischen
Alleingang. Die Grünen in Niedersachsen führten Gespräche mit
Volkswagen und hätten damit gute Erfahrungen gemacht.
In Münster wollen die Grünen-Delegierten über einen Antrag des
Bundesvorstandes abstimmen, wonach ab 2030 in Deutschland keine Autos
mit Benzin- oder Dieselmotoren mehr zugelassen werden sollen. "Das
ist ein ambitioniertes Ziel", so Janssen-Kucz. Es sei aber nötig, um
Klimaziele zu erreichen und um die in Sachen Elektromobilität im
Vergleich mit ausländischer Konkurrenz ins Hintertreffen geratene
deutsche Automobilindustrie zukunftsfähig aufzustellen.
Im Vorfeld hatte es zudem Diskussionen über die Einladung des
Daimler-Chefs Dieter Zetsche gegeben, der am Sonntag auf dem
Parteitag eine Rede halten soll. "Wer sich zukunftsfähig aufstellen
will, der muss das Gespräch suchen. Das gilt nicht nur für Autobauer,
sondern auch für eine Partei wie die Grünen", verteidigte
Janssen-Kucz die Einladung. Auf dem Parteitag soll zunächst darüber
abgestimmt werden, ob Zetsche überhaupt sprechen soll.
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