(ots) -
Kriminelle nutzen Funkreichweitenverlängerer / Autoindustrie
bessert Technik nicht nach / Redaktion "knackt" vier von fünf Autos
Bisher 50 geklaute Autos mit Keyless Go: Das ist die Bilanz allein
der Stadt Köln seit Januar. Beim Keyless Go-System bleibt der
Schlüssel in der Tasche, der Fahrer muss beim Öffnen und Starten
weder einen Knopf drücken noch den Zündschlüssel umdrehen. Das ist
praktisch, aber auch ein hohes Sicherheitsrisiko, wie AUTO BILD
bereits exklusiv berichtet hat (Ausgaben 1 und 18/2016): Durch
sogenannte Funkreichweitenverlängerer können Kriminelle das Signal
abfangen, das Fahrzeug geräuschlos öffnen und den Motor starten. Das
Problem ist seit Monaten bekannt, die Autohersteller haben die
Technik aber bislang nicht sicher gemacht. Deshalb legt AUTO BILD
(Ausgabe 45/2016, EVT: 11.11.2016) erneut den Finger in die Wunde:
Per Reichweitenverlängerer öffnet AUTO BILD-Redakteur Claudius Maintz
vier von fünf Keyless Go-Autos in Sekundenschnelle. "Eigentlich
besteht dringender Handlungsbedarf", sagt Maintz. "Die Autoindustrie
aber schaut untätig weg und scheint nicht wirklich daran interessiert
zu sein, Keyless Go endlich sicher zu machen."
Beim Test kommt ein simpler Funkreichweitenverlängerer für 90 Euro
zum Einsatz. Dieser befindet sich in zwei Koffern. Eine Tasche wird
neben dem Auto platziert, die andere Tasche in der Nähe des
Schlüssels. Durch Ziehen am Fahrzeuggriff wird das Suchsignal für den
Schlüssel ausgelöst, das durch den Verstärker im ersten Koffer
verlängert wird. Der Schlüssel antwortet und der zweite Verstärker
sendet den Öffnungscode an das Gerät in der ersten Tasche. Das Auto
öffnet sich und startet. Im Praxistest sind ein BMW 5er, Nissan
Qashqai, Ford Galaxy und Renault Mégane Cabrio leichte Beute. Nur der
Audi A8 bleibt standhaft. Eine trügerische Sicherheit: Vermutlich
kommunizieren Auto und Schlüssel lediglich auf einer anderen
Frequenz. Wenn Kriminelle den Funkreichweitenverlängerer umstellen,
können sie wohl auch den Audi problemlos öffnen.
Sicher sind Funkschlüssel in Metalldosen oder Alufolie. Neuerdings
sind außerdem kleine Schlüsseltaschen auf dem Markt, die durch
mehrlagige metallisierte Stoffe das Signal des Schlüssels abschirmen.
Umständlich: Vor jeder Ver- und Entriegelung muss der Fahrer den
Schlüssel aus Dose oder Tasche holen, die teure Keyless
Go-Ausstattung wird damit überflüssig. Claudius Maintz: "Keyless Go
muss bis auf weiteres aus den Preislisten verschwinden. Doch das ist
eher unwahrscheinlich. Denn mit jedem gestohlenen Auto verkaufen die
Hersteller ein neues."
Den Artikel "Autoklau-Apparat im Einsatz: Die Aufmacher" finden
Sie in der aktuellen Ausgabe 45/2016 von AUTO BILD, die am 11.
November 2016 erscheint. AUTO BILD im Internet: www.autobild.de
Weitere Informationen unter: www.autobild.de/keylessklau
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