(ots) -
Bundesinnenminister Thomas de Maizière besuchte heute die
Notunterkunft der Johanniter in Berlin-Moabit. Seit September wird
dort das Modellprojekt "Erstorientierung und Wertevermittlung für
Asylbewerber" des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
durchgeführt. 20 Geflüchtete, hauptsächlich aus Afghanistan, Iran,
Irak und Syrien, erhalten in dem Kurs frühzeitig einen Überblick über
das Leben in Deutschland und erwerben erste Deutschkenntnisse.
Die zwölf Frauen und acht Männer im Kurs erhalten einerseits
Hilfestellung bei praktischen Themen wie Einkaufen,
Gesundheitsversorgung, Bildung, Arbeit und Orientierung im
Wohnumfeld. Andererseits stehen auch Werte und Gepflogenheiten in
Deutschland auf dem Stundenplan. Der Kurs umfasst insgesamt 300
Unterrichtseinheiten.
"Wir haben seit dem letzten Jahr viel erreicht, um das
Flüchtlingsgeschehen zu ordnen und um die Zahlen der Menschen, die
sich in die Hände von Schleppern für den gefährlichen Weg nach Europa
machen, deutlich zu reduzieren. Ein wichtiger weiterer Baustein zur
Bewältigung der Herausforderungen ist die erfolgreiche Integration.
Mit dem Integrationsgesetz haben wir hier einen sehr guten Rahmen
entlang der Leitlinien "Fördern und Fordern" entwickelt. In Meseberg
haben wir uns Ende Mai darauf verständigt, auch für Asylsuchende mit
unklarer Bleibeperspektive ein Erstorientierungsangebot zu machen. In
den Erstorientierungskursen werden wichtige Kenntnisse über unser
Land, aber auch zu Fragen einer möglichen späteren Rückkehr
vermittelt. Wichtig ist mir, dass das Modul "Werte und Zusammenleben"
für alle Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer verpflichtend ist",
sagte Bundesinnenminister de Maizière anlässlich seines Besuchs.
"Das Anliegen der Johanniter ist es, alle geflüchteten Menschen
bestmöglich zu betreuen und zu unterstützen. Die
Erstorientierungskurse sind ein wichtiger zusätzlicher Baustein
unserer Integrationsarbeit", sagt Wolf-Ingo Kunze, Mitglied des
Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Laura Lüders, Lehrkraft des Kurses, hebt hervor: "Es macht
wirklich Freude, die Erstorientierungskurse zu unterrichten. Die
Teilnehmer sind sehr offen und wollen verstehen, wie der Alltag in
Deutschland funktioniert. Gerade ein respektvoller Umgang ist ihnen
sehr wichtig, daher interessieren sie sich besonders für kulturelle
Unterschiede und Umgangsformen."
Das Angebot des BAMF richtet sich in erster Linie an Menschen mit
unklarer Bleibeperspektive. Für diese Zielgruppe gibt es bislang kein
bundesweit einheitliches Orientierungsangebot. Die
Johanniter-Unfall-Hilfe ist einer von drei Trägern, die das
bundesweite Modellprojekt durchführen. Seit Beginn des Projektes sind
in acht Bundesländern 31 Kurse in 22 Einrichtungen der Johanniter
angelaufen.
Die Flüchtlingshilfe der Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe engagiert sich in vielfältiger Weise
für Menschen, die in unserem Land Zuflucht vor Krieg und Verfolgung
suchen. Die Johanniter betreiben Flüchtlingsunterkünfte in ganz
Deutschland und unterstützen die neu Ankommenden mit einer Vielzahl
von Angeboten bei ihren ersten Schritten zur Integration. Bundesweit
sind es ca. 100 Unterkünfte für Geflüchtete, darunter
Erstaufnahmeeinrichtungen, Gemeinschaftsunterkünfte, Zentrale
Unterbringungseinrichtungen sowie Einrichtungen für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge. Der Regionalverband Berlin betreibt
zurzeit drei Flüchtlingseinrichtungen.
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