(PresseBox) - Wer sein Studium abbricht, weiß oft nicht, wie es danach weitergehen soll. Hilfe bietet ein Projekt der Ems-Achse und der Hochschule Emden/Leer, das bislang 25 Studienabbrecher in Betriebe in der Region vermittelt hat. Eine davon ist die 21-jährige Maike Immega, die nun eine Ausbildung bei der Werbeagentur Von der See in Emden macht.
Eigentlich hatte Maike Immega aus Holtland sich nach dem Abitur für ein Studium entschieden: Cognitive Science in Osnabrück. ?Das klang spannend?, sagt sie. Zwei Jahre ist das jetzt her. Heute macht die 21-Jährige eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation bei der Werbeagentur Von der See in Emden. ?Das Studium hat mich nicht glücklich gemacht?, sagt sie. ?Es passte nicht zu mir. Ich habe gemerkt, dass ich lieber praktisch arbeite.?
Bis dahin war es ein langer Weg. 2015, nach zwei Semestern, entschied sie sich, trotz guter Noten ihr Studium abzubrechen. ?Das war ein schwerer Schritt?, sagt sie. ?Es fühlte sich an, als sei ich gescheitert.? Sie zog zunächst zurück zu ihren Eltern. ?Und dann habe ich ganz lange überlegt, was ich jetzt eigentlich machen soll.?
Dann hörte Maike Immega von einem Projekt der Ems-Achse und der Hochschule Emden/Leer, das zum Ziel hat, Studienabbrecher in kleine und mittlere Unternehmen in der Region zu vermitteln. Sie vereinbarte einen Beratungstermin mit Birte Engelberts an der Hochschule. Die betreut dort pro Quartal 20 bis 30 junge Menschen, die sich unsicher sind, ob sie ihr Studium fortsetzen wollen ? oder es bereits abgebrochen haben. ?Die meisten Studenten kommen direkt von unserer Hochschule?, sagt sie. ?Aber es melden sich auch viele junge Menschen für eine Beratung, die aus Ostfriesland stammen, woanders studieren und wieder zurück wollen.?
Birte Engelberts nimmt sich in ihrer Sprechstunde viel Zeit. ?Zunächst geht es darum, herauszufinden, wo es hakt?, sagt sie: ?Ist der Studienort das Problem? Das Fach? Oder ist das Studium generell nichts und man sollte nach einer Ausbildung schauen?? In diesem Fall kommt Wilko Alberring von der Ems-Achse ins Spiel, der den Kontakt zu Unternehmen in der Region herstellt. ?Bislang haben wir 25 Studienabbrecher in eine Ausbildung vermittelt?, sagt er. Überwiegend ging es dabei um kaufmännische Berufe, aber auch die Bereiche Maschinenbau und Elektrotechnik spielten eine Rolle.
Maike Immega war bereits klar, dass sie gerne praktisch arbeiten würde, als sie in die Beratung kam. ?Und Medien fand ich interessant.? Im Gespräch entwickelte sie mit Birte Engelberts die Idee, eine Ausbildung als Kauffrau für Marketingkommunikation zu machen. Und sie bekam den Tipp, sich bei der Agentur Von der See in Emden zu bewerben. ?Ich hatte erst Hemmungen?, erinnert sich die 21-Jährige: ?Wie sollte ich in einem Vorstellungsgespräch meinen Studienabbruch erklären?? Beraterin Engelberts sagt: ?Ich gebe immer den Rat, ehrlich damit umzugehen.? Die meisten Betriebe seien offen für solche Fälle ? ein Studienabbrecher bringe oft Vorteile mit sich: ?Wer einmal ein Studium begonnen hat, bringt mehr Wissen mit. Er hat einen anderen Hintergrund als jemand, der gerade frisch aus der Schule kommt, und er ist selbstständiger.?
Das sieht auch Sebastian Freitag so. Er ist einer der Geschäftsführer bei Von der See ? und seit dem 1. August Maike Immegas Chef. ?Sie hat mich mit ihrem Auftreten sofort überzeugt?, sagt er. ?Sie ist selbstbewusst und weiß, was sie will.? Auch Maike Immega ist von ihrer Entscheidung überzeugt und glücklich, das Studium hinter sich gelassen zu haben: ?Die Agentur ist meine Familie?, sagt sie. ?Manchmal will ich abends gar nicht nach Hause gehen.? Sebastian Freitag würde wieder einen Studienabbrecher einstellen. Er sagt: ?Das ist ein Erfolgsmodell?.
Informationen zum Projekt gibt es für Unternehmen bei Wilko Alberring unter der Nummer 04961/94099837 oder per E-Mail unter alberring(at)emsachse.de.
Studienzweifler/innen der Studienabbrecher/innen melden sich bei Birte Engelberts unter der Nummer 04921/8071346 oder per E-Mail an birte.engelberts(at)hs-emden-leer.de.
Betriebe unterstützen, Ausbildung gestalten, Fachkräfte gewinnen: Mit dem Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER plus fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit die Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen. Die JOBSTARTER plus-Projekte unterstützen mit konkreten Dienstleistungen kleine und mittlere Unternehmen in allen Fragen der Berufsausbildung und tragen so zur Fachkräftesicherung bei. Durchgeführt wird das Programm von der Programmstelle JOB STARTER beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Betriebe unterstützen, Ausbildung gestalten, Fachkräfte gewinnen: Mit dem Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER plus fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit die Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen. Die JOBSTARTER plus-Projekte unterstützen mit konkreten Dienstleistungen kleine und mittlere Unternehmen in allen Fragen der Berufsausbildung und tragen so zur Fachkräftesicherung bei. Durchgeführt wird das Programm von der Programmstelle JOB STARTER beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).