(ots) - Nach zähen Verhandlungen hat sich die
Bundesregierung doch noch auf einen Klimaschutzplan verständigt.
Zuletzt wurden die Vorgaben für Kohleausstieg und Industrie
abgeschwächt, die Ziele für den Gebäudesektor aber verschärft. Hierzu
äußert sich Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Erdgas: "Die
verschärften Ziele für den Gebäudesektor sind erreichbar, aber dafür
braucht es entsprechende Anreize wie steuerliche
Abschreibungsmöglichkeiten oder eine Abwrackprämie für alte
Heizungen."
Um die neuen Ziele für Gebäude erreichen zu können müssten jetzt
alle Maßnahmen auf den Klimaschutz ausgerichtet werden.
"CO2-Einsparung muss zur Leitwährung der Energiewende im
Gebäudesektor werden", fordert Kehler. Dies beinhalte Anpassungen in
Förderprogrammen von KfW und BAFA sowie am gesetzlichen Rahmen etwa
in der Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem
Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG). "Gerade im
Gebäudebereich müssen wir die Energiewende so gestalten, dass sie
sich jeder leisten kann. Hier beschreibt der Plan gute Ansätze:
Moderne Erdgas-Heizungen kombiniert mit erneuerbaren Energien können
ganz entscheidend zum Klimaschutz beitragen. Dafür müssen wir jetzt
sehr schnell die richtigen Maßnahmen ergreifen".
Bis zuletzt war insbesondere die Zukunft der Braunkohle zwischen
den Ministerien strittig, einen Zeitplan für den Kohleausstieg nennt
der abschließende Entwurf weiterhin nicht. Gleichzeitig propagiert
der Plan die Elektrifizierung des Wärmemarkts, also den vermehrten
Einsatz von Strom als Heizenergie. "Die Elektrifizierung des
Wärmemarkts ohne einen vorherigen restlosen Kohleausstieg ist ein
Schildbürgerstreich sondergleichen. Solange Kohlekraftwerke am Netz
sind, darf keine zusätzliche Stromnachfrage geschaffen werden. Wenn
wir das Sektorziel für die Gebäude erreichen wollen, dann brauchen
wir gut gemachte Modernisierung statt gut gemeinte Elektrifizierung.
Strom im Wärmemarkt gefährdet den Klimaschutz", mahnt Kehler.
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