(ots) - DGB: Populisten durch Rentenreformen den Wind
aus den Segeln nehmen
Vorstandsmitglied Buntenbach fordert Entscheidungen noch in der
laufenden Legislaturperiode
Osnabrück. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Große
Koalition aufgefordert, die nötigen Rentenreformen jetzt anzupacken.
Dies wirke auch einem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte entgegen.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Samstag): "Die Parteien müssen klar und deutlich zeigen,
dass sie die Ängste und Befürchtungen der Menschen ernst nehmen. Nur
so können sie Rechtspopulisten wie der AfD den Wind aus den Segeln
nehmen."
Die Gewerkschafterin mahnte, es dürfe nicht erneut der Eindruck
entstehen, dass Populisten die politische Agenda bestimmen. So etwas
habe es schon in den Debatten über Einwanderung und die
Flüchtlingspolitik gegeben. "Das darf sich nicht wiederholen."
Die Große Koalition müsse deshalb noch in der laufenden
Legislaturperiode Schritte zur Stabilisierung des Rentenniveaus
einleiten, forderte Buntenbach. Das Rentenniveau sei nicht nur eine
mathematische Rechengröße, sondern wichtig für das Vertrauen in die
Rentenversicherung. Wer über Jahrzehnte in die Rentenkasse einzahle,
müsse am Ende seines Lebens davon in Würde leben können. Die
Gewerkschafterin warnte: "Wenn das Rentenniveau so weiter absackt,
wie es jetzt im Gesetz steht, dann bedeutet das für viele Menschen
sozialen Abstieg oder gar Altersarmut."
Nach aktuellem Recht darf das Niveau bis 2030 nicht unter 43
Prozent sinken. Aktuell beträgt es 48 Prozent. Bis zum Jahr 2045
könnte es nach neuen Schätzungen auf 41,7 Prozent sinken. Das
Rentenniveau gibt das Verhältnis an zwischen einer Standardrente nach
45 Beitragsjahren und dem aktuellen Durchschnittseinkommen.
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