(ots) -
Eine Studie der ReiseBank und des CFin Research Centers der
Steinbeis-Hochschule Berlin zeigt eine gestiegene Bereitschaft der
Deutschen, in Gold zu investieren, und sie zeigt auch warum:
Goldbesitzer sind mit ihrer Anlage extrem zufrieden.
- Goldbestand im Besitz deutscher Privatpersonen hat mit fast
8.700 Tonnen einen neuen Höchststand erreicht und beträgt damit
rund 2,5-mal so viel wie der Bestand der Bundesbank.
- Deutsche halten mehr als 6 Prozent der weltweiten Goldvorräte -
das entspricht einem Würfel mit einer Kantenlänge von rund 8,5
Metern und einem Gegenwert von 375 Milliarden Euro.
- 38 Prozent der Deutschen (26 Millionen) besitzen Gold in Barren-
oder Münzform als physische Wertanlage.
- Im Süden Deutschlands besitzen die Bundesbürger die größten
Anlagegoldbestände.
- Gold macht den Anleger zufrieden: 93 Prozent derjenigen, die je
Gold erworben haben, sind mit ihrem Investment zufrieden. Dieser
Zufriedenheitswert ist gegenüber den Vorjahren nochmals deutlich
gestiegen.
- 80 Prozent wollen ihr Gold behalten, nahezu ebenso viele planen,
noch mehr Gold erwerben zu wollen.
- Werterhalt und Inflationsschutz sind die Hauptmotivatoren für
den Kauf.
- Zahl der Online-Käufer wächst deutlich, wichtigste Anlaufstelle
bleibt aber die Bank.
Der Wert der Goldanlagen, die die Deutschen besitzen, liegt
inzwischen aufgrund von Zukäufen und dem Anstieg des Goldpreises bei
rund 375 Milliarden Euro. Das ist eines der Ergebnisse der Studie,
die das CFin Research Centers for Financial Services der
Steinbeis-Hochschule Berlin im Auftrag der ReiseBank durchgeführt
hat. Die ReiseBank ist einer der umsatzstärksten Edelmetallhändler
der Republik und versorgt neben dem Vertrieb in den eigenen
Geschäftsstellen unter anderem rund 1.000 Finanzinstitute der
Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken mit
Edelmetallen.
Die Studie "Goldinvestments 2016: Indikatoren, Motive und
Einstellungen von Privatpersonen" hat zum Ziel, die Höhe des
Goldbesitzes, die Nutzung von Gold als Anlage sowie die Motive und
Einstellungen zu Gold in der deutschen Bevölkerung zu erfassen und zu
analysieren. Dafür wurde der Bestand an privaten physischen und
wertpapierbezogenen Goldinvestments und Goldschmuck betrachtet.
Zusätzlich wurden alle Ergebnisse nach regionalen sowie einkommens-
und vermögensbezogenen Kriterien ausgewertet. Die Studie wurde
inzwischen das fünfte Mal durchgeführt und erlaubt somit eine
Betrachtung im Zeitverlauf. Für die repräsentative Studie wurde eine
Befragung bei 2.000 volljährigen Bundesbürgern durchgeführt.
Ein Würfel mit einer Kantenlänge von 8,5 Metern
Würde man den kompletten Goldbesitz der deutschen Privathaushalte
und der Bundesbank zusammen in einen Würfel packen, hätte dieser
gerade einmal eine Kantenlänge von 8,5 Metern. Ein Würfel mit einem
Wert von rund 375 Milliarden Euro. Dabei ist der Goldbesitz der
Deutschen gegenüber dem Jahr 2014 nochmals um rund 500 Tonnen auf
nunmehr 8.700 Tonnen angestiegen, während der Goldbesitz der
Bundesbank (3.381 Tonnen) unverändert geblieben ist. Der größte Teil
des Goldes in der Hand von Privatpersonen wird in der Form von
Goldmünzen oder -barren gehalten. Dieser Anteil hat gegenüber 2014 um
300 Tonnen auf ca. 4.700 Tonnen zugelegt, was einem Gegenwert von
rund 181 Milliarden entspricht. Der Besitz von Goldschmuck hat "nur"
um 165 Tonnen auf 4.000 Tonnen zugelegt. Nicht hinzugerechnet wird
der Bestand goldbezogener Wertpapiere. Da gegenüber dem
Vergleichszeitraum 2014 der Goldpreis angestiegen ist, hat sich das
Vermögen der deutschen Privathaushalte weiter erhöht.
Im Schnitt 69 Gramm in Münzen oder Barren
Jeder Deutsche über 18 Jahren besitzt im Schnitt 58 Gramm
Goldschmuck, 69 Gramm Gold in Form von Barren oder Münzen sowie 636
Euro in goldbezogenen Wertpapieren. Dabei gilt, dass im Süden der
Republik deutlich mehr physisches Gold in den Tresoren liegt als im
Osten. Während in Bayern und Baden-Württemberg 85 Gramm Anlagegold
auf die Einzelperson kommen, sind es in den neuen Bundesländern
gerade einmal 45 Gramm. Die Westdeutschen kommen hier auf 74 Gramm,
die Norddeutschen auf 66 Gramm. Und während die Nutzung goldbezogener
Wertpapiere einen leichten Rückgang zu verzeichnen hat, ist der
Anteil der Personen, die physisches Gold besitzen, gestiegen und
liegt nunmehr bei 37,8 Prozent (ab 18 Jahren), was 25,7 Millionen
Bundesbürgern entspricht.
Für mehr als 4.000 Euro Gold gekauft
Für mehr als die Hälfte der Befragten ist Gold in Form von Barren
die beliebteste Anlageform. Der Anteil hat sich im Vergleich zur
Vorstudie von 57 auf 59 Prozent erhöht, wobei 9 Prozent auf die neu
eingeführte Kategorie Tafelbarren / MultiCards entfallen. Diese neue
Form der kleinstgestückelten Barren hat damit auf Anhieb eine hohe
Verbreitung erfahren. In den vergangenen beiden Jahren haben 27
Prozent der Befragten angegeben, Gold gekauft zu haben und dabei
einen Durchschnittsbetrag von 4.197 Euro angelegt.
Online wächst, Bank bleibt Hauptabsatzweg
In Bezug auf den Einkaufsweg hat sich der Anteil der Onlinekäufer
deutlich erhöht. Rund ein Viertel kauft inzwischen nur noch über das
Internet. Für 62 Prozent bleibt indes der Goldkauf ein Vorgang, den
man in seiner Bank oder bei einem Edelmetallhändler physisch vor Ort
abwickeln möchte.
Drei Viertel aller Goldbesitzer wollen weiterhin Gold erwerben.
Die wichtigsten Gründe für den Golderwerb sind der Werterhalt und
der Inflationsschutz. 95 Prozent der Käufer stimmen einer
safehaven-Funktion des Goldes ganz oder zumindest teilweise zu.
Gleichzeitig sehen 90 Prozent von ihnen aber auch
Kurssteigerungspotenziale. Kein Wunder, dass 78 Prozent der Käufer
von Gold angeben, auch weiterhin welches erwerben zu wollen. Und 26
Prozent sagen, das in nächster Zukunft tun zu wollen. Bei den
Anlegern mit dem höchsten Anlagevermögen und der höchsten
Risikobereitschaft liegt dieser Anteil sogar bei fast 50 Prozent.
Nahezu 100 Prozent Zufriedenheit mit dem Goldbesitz
Die Gruppe der Personen mit einem hohen Anlagevermögen weist auch
die höchste Zufriedenheit mit Gold aus (100 Prozent). Generell hat
sich die Zufriedenheit mit der Goldanlage gegenüber 2014 von 88 auf
93 Prozent erhöht. Kein Wunder, dass die Käufer deshalb das Gold auch
behalten wollen. Wenn die Wertabsicherung ihre Hauptmotivation ist,
ist es nur folgerichtig, dass 80 Prozent angeben, das Gold behalten
zu wollen (2014: 71 Prozent). Und noch in keiner der vier
vorangegangenen Befragungsrunden hat Gold eine so hohe
Investitionsattraktivität gehabt - durchaus verständlich in einer
Niedrigzinsphase.
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