(PresseBox) - Kurz vor dem 10. Nationalen IT-Gipfel am 16. und 17. November 2016 in Saarbrücken fordert VOICE alle involvierten Interessengruppen auf, in Sachen Digitalisierung weiter an der Anwenderkompetenz zu arbeiten. Der Bundesverband der IT-Anwender will unter anderem mit einem Handlungsleitfaden dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups zu fördern.
?Der Hype um die Digitalisierung ist nicht die limitierende Größe?, erklärte Dr. Thomas Endres, Vorsitzender des VOICE-Präsidiums. Auch die vielen Warnungen vor dem Zurückfallen des Digital-Standorts Deutschland im internationalen Wettbewerb helfen laut Endres kaum, die digitale Transformation in Unternehmen und Gesellschaft zu beschleunigen. ?Was unserer Meinung nach immer noch fehlt, ist ein breites Verständnis der Geschäftsmöglichkeiten, die digitale Technologien bieten. Außerdem mangelt es in vielen Unternehmen an Umsetzungs-Know-how.?
Nach Auffassung von VOICE sollte neben dem Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur und dem zügigen Aufbau entsprechender nationaler und europäischer Regelwerke (Stichwort: digitaler europäischer Binnenmarkt) vor allem mehr Aufmerksamkeit auf den Erwerb von Digitalisierungskompetenzen in Anwenderunternehmen gelegt werden. ?Die Digitalisierung der IKT-Industrie ist wichtig, damit sie ihren Kunden entsprechende Angebote machen kann. Aber sie allein kann wenig ausrichten. Der größere Hebel liegt eindeutig bei den Anwenderunternehmen aus allen Branchen.? Ihr Verständnis und ihr Know-how müssen ausgebaut werden, wenn Digitalisierung in der Breite erfolgreich werden soll. Es sei kein Zufall, dass Umfragen zufolge viele, vor allem mittelständische Unternehmen, weder eine Digitalisierungsstrategie formuliert hätten noch in größerem Maße unternehmensweite Digitalisierungsprojekte verfolgten. ?Dafür fehlt es häufig an Know-how im mittleren und oberen Management. Außerdem mangelt es trotz guter erster Ansätze an lebendigen Beispielen, denen Unternehmen nacheifern können?, erklärte Endres.
VOICE spricht sich daher dafür aus, weiter die Zusammenarbeit zwischen anbietenden und anwendenden Unternehmen sowie zwischen etablierten und jungen, Technologie-affinen Unternehmen und Start-ups zu stärken. ?Ideen und Umsetzungsimpulse entstehen immer dann, wenn man über den Tellerrand schaut, dazu müssen alle Beteiligten systematisch mehr Möglichkeiten schaffen. Ich bin froh, dass viele andere Vereine und Verbände diesen Gedanken ebenfalls aufgegriffen haben und sich langsam eine breite Basis für den unternehmensübergreifenden Austausch bildet. Diese Entwicklung gilt es zu beschleunigen?, so Endres weiter. VOICE werde dazu ebenfalls beitragen. Mit dem von VOICE zum IT-Gipfel bereitgestellten Handlungsleitfaden zur erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups unterstreicht der Bundesverband der IT-Anwender sein Engagement in diese Richtung.
Zu mehr Zusammenarbeit und Verständnis trägt laut VOICE auch der Nationale IT-Gipfel bei. Seit zehn Jahren treffen sich Politik, Unternehmen, IKT-Industrie und Wissenschaft. Das habe zu einer breiten Debatte über Digitalisierung geführt und politische Entscheidungen wie Infrastruktur-Ausbau und Gesetzgebungsverfahren unterstützt. Natürlich wünscht sich VOICE, dass vieles schneller gehen würde, aber der IT-Gipfel fördert die Vernetzung der verschiedenen Stakeholder. Das ist seine wichtigste Aufgabe. Alle Gipfelteilnehmer, so die Auffassung von VOICE, sollten deshalb dieses Netzwerk weiter stärken, mehr Knotenpunkte einweben und noch mehr konkrete Resultate liefern.