(ots) - Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund
für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), hat
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks anlässlich ihres Eintreffens
beim Weltklimagipfel in Marrakesch aufgefordert, die EU zur Ãœbernahme
von mehr Verantwortung bei der Umsetzung des Pariser
Klimaschutzabkommens zu bewegen.
"Die Wahl eines Klimawandel-Leugners zum Präsidenten der
Vereinigten Staaten von Amerika macht die Umsetzung des Pariser
Klimaschutzabkommens nicht einfacher. Wir befürchten, dass die USA
als zweitgrößter Treibhausgasemittent in der Klimapolitik den
Rückwärtsgang einlegt. Frau Hendricks muss in Marrakesch dafür
werben, dass die EU beim Klimaschutz zur treibenden Kraft wird.
Jahrzehntelange politische Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung
dürfen nicht umsonst gewesen sein. Unter einem guten Stern steht das
Inkrafttreten des Paris-Abkommens nur, wenn sich die EU zur Ãœbernahme
von mehr Verantwortung beim Klimaschutz und einer größeren
Unterstützung vom Klimawandel betroffener Staaten bekennt", sagte
Weiger.
Im Kontext der Umsetzung des Paris-Abkommens bedeute dies, dass
die EU einen Anteil der bisher von den USA geleisteten Finanzierung
des Green Climate Fonds übernehmen und die eigenen Emissionen in den
nächsten Jahren stärker als bisher geplant verringern müsse.
Das EU-Klimaziel von 40 Prozent weniger CO2 im Vergleich zu 1990
basiere auf einer akzeptierten Erderwärmung von über zwei Grad
Celsius. Das Paris-Abkommen habe jedoch eine akzeptable Erderwärmung
von 1,5 bzw. maximal 2 Grad vereinbart. Damit die Umsetzung des
globalen Klimaabkommens nicht gefährdet werde, müsse die EU jetzt ihr
schwaches Ziel nachbessern und die dafür notwendige CO2-Reduzierung
auf die Mitgliedstaaten aufteilen, sagte der BUND-Vorsitzende. Die EU
und auch Deutschland dürften ihr Handeln weder an den wenigen
Zögerern unter den Mitgliedstaaten und schon gar nicht an einer vom
US-Präsidenten Donald Trump gesteuerten klimaschutzabstinenten
Administration ausrichten.
"Die Klimaschutz-Pioniere überall auf der Welt benötigen jetzt
dringend Unterstützung, aus Deutschland, aus der EU und von jenen
Regierungen, die den Ernst der Lage verstanden haben. Mehr
Know-how-Transfer und finanzielle Hilfen können Länder wie
beispielsweise Marokko in die Lage versetzen, ihre guten Ansätze bei
der Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen", sagte Weiger.
Pressekontakt:
BUND-Vorsitzender Hubert Weiger und BUND-Klimaexpertin Ann-Kathrin
Schneider in Marrakesch zu erreichen unter Tel. 00212-633385534 oder
0049-151-24087297, E-Mail: annkathrin.schneider(at)bund.net bzw.
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