PresseKat - Global Terrorism Index 2016: 650 % mehr Todesfälle durch Terrorismus in den OECD-Mitgliedsstaaten

Global Terrorism Index 2016: 650 % mehr Todesfälle durch Terrorismus in den OECD-Mitgliedsstaaten

ID: 1424990

(ots) -

- Der Rückgang an Todesfällen durch Terrorismus um 10 % 2015 wurde
von einem Anstieg der Gesamtauswirkungen von Terrorismus
überschattet. Mehr Länder verzeichneten ein Rekordniveau an
Terrorismus.
- Die militärischen Erfolge gegen ISIL und Boko Haram führten zu
weniger Todesfällen im Irak und in Nigeria. Die beiden Gruppen
weiteten den Terror jedoch auf Nachbarstaaten und -regionen aus.
- 23 Länder mussten die bislang höchste Anzahl an Todesfällen durch
Terrorismus hinnehmen, mehr als die bisherige Höchstzahl von 17 im
Jahr 2014.
- 21 der 34 OECD-Mitgliedsstaaten verzeichneten mindestens einen
Terroranschlag. Die meisten Toten gab es dabei in der Türkei sowie
in Frankreich.
- Der Einfluss des Terrorismus stieg in Frankreich, der Türkei,
Saudi-Arabien, Kuwait und Tunesien beträchtlich an und führte zu
einem Rückgang der GTI-Punktzahl von insgesamt 6 %.
- Die weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen des Terrorismus
beliefen sich 2015 auf 89,6 Mrd. USD.

Die Gesamtzahl der Todesfälle durch Terrorismus sank laut dem
Global Terrorism Index 2016 2015 auf 29.376; somit wurde ein vier
Jahre anhaltender Aufwärtstrend beendet.

(Logo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20141118/717092 )

Die Militäreinsätze gegen ISIL und Boko Haram ermöglichten einen
Rückgang an Todesfällen im Irak und in Nigeria um 32 %. Dies trug
auch zu einem Rückgang der Gesamtzahl weltweit bei. ISIL und Boko
Haram wurden zwar in ihren Heimatstaaten geschwächt, haben sich
jedoch auf weitere Länder ausgebreitet. Dies führte zu einem Anstieg
der Auswirkungen des Terrorismus weltweit und trug zu einer
Verschlechterung der GTI-Gesamtpunktzahl in Höhe von 6 % für dieses
Jahr bei.

Der vom Institute for Economics and Peace (IEP) vorgelegte




Jahresbericht stützt sich auf die Global Terrorism Database des
National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to
Terrorism (START) sowie weitere Quellen und stellt die umfassendste
Ressource zu den weltweiten Trends in Bezug auf Terrorismus dar. Aus
dem Bericht geht hervor, dass weltweit gesehen die Anzahl der Länder,
die im vergangenen Jahr die bisher meisten Todesfälle verzeichneten,
2015 von 17 auf 23 anstieg. Frankreich, Türkei, Saudi-Arabien, Kuwait
und Tunesien verzeichneten einen wesentlichen Rückgang ihrer
GTI-Punktzahl. Dies führte zu gravierenden Veränderungen im Ranking
im Vergleich zum Vorjahr und zog die GTI-Gesamtpunktzahl in
Mitleidenschaft, da diese Rückgänge schwerer wogen als die
Verbesserungen in Nigeria und im Irak.

ISIL und seine Verbündeten waren 2015 in 28 Ländern und damit in
mehr als doppelt so vielen vertreten wie noch 2014 mit 13 Ländern. Zu
diesen Ländern gehörten auch viele in Europa. Diese führte dazu, dass
im vergangenen Jahr so viele Länder wie noch nie das bislang höchste
Ausmaß an Terrorismus in den vergangenen 16 Jahren verzeichneten. Die
Ausweitung von Boko Haram auf Nachbarländer wie Niger, Kamerun und
Tschad erhöhte die Anzahl von Menschen, die in diesen drei Ländern
durch Terrorismus ums Leben kamen, um 157 %. Somit belegten Kamerun
und Niger im GTI-Ranking den 13. bzw. 16. Platz.

Steve Killelea, Executive Chairman des IEP, äußerte sich wie
folgt: "Der diesjährige GTI-Bericht unterstreicht, dass die weltweite
Terrorismusdynamik so komplex war wie noch nie in den vergangenen 16
Jahren. Einerseits ist der Rückgang an Todesfällen positiv zu
bewerten, doch andererseits geben die anhaltende Intensivierung des
Terrorismus in einigen Ländern und seine Ausweitung auf neue Staaten
ernsthaften Anlass zur Sorge. Dies veranschaulicht eindrucksvoll, wie
wandelbar und anpassungsfähig terroristische Aktivitäten heute sind.
Die Angriffe im Herzstück westlicher Demokratien unterstreichen, wie
dringend eine rasche, gezielte Reaktion auf die Entwicklung dieser
Organisationen gebraucht wird."

In den OECD-Ländern trugen die transnationale Taktik von ISIL
sowie von der Gruppe inspirierte Einzeltäteranschläge zu einem
650%igen Anstieg der Anzahl an Todesfällen an. 21 der 34 OECD-Länder
verzeichneten mindestens einen Anschlag; die meisten Todesfälle
entfielen dabei auf die Türkei und Frankreich. Dänemark, Frankreich,
Deutschland, Schweden und die Türkei verzeichneten jeweils die
meisten Todesfälle innerhalb eines Jahres seit 2000. Mehr als die
Hälfte aller 577 Todesfälle standen im Zusammenhang mit ISIL. Die
Anschläge dieser Gruppe in Paris, Brüssel und Ankara zählten zu den
verheerendsten in der Geschichte dieser Länder.

Steve Killelea kommentierte: "Ausländische ISIL-Kämpfer, die in
Syrien waren, verfügen im Allgemeinen über einen hohen Bildungsstand,
aber ein geringes Einkommen. Viele Kämpfer treten der Gruppe zum Teil
deshalb bei, weil sie sich in ihren Heimatländern als Außenseiter
fühlen. Die treibenden Kräfte von Terrorismus zu verstehen ist
unverzichtbar, wenn wir Strategien gegen Terrorismus und
Radikalisierung entwickeln möchten. Militäreinsätze tragen deutlich
zur Eindämmung von ISIL im Irak bei, doch die anhaltende
Attraktivität der Organisation, die sich u. a. in den von ISIL
inspirierten Anschläge in Europa zeigt, belegt die Grenzen einer rein
militärischen Herangehensweise."

Innerhalb der OECD-Länder gehören laut dem Bericht
sozio-ökonomische Faktoren wie Jugendarbeitslosigkeit, Ausmaß an
Kriminalität, Zugang zu Waffen und fehlendes Vertrauen in Wahlen zu
den statistisch bedeutsamsten Faktoren im Zusammenhang mit
Terrorismus. In Entwicklungsländern gehören Korruption und
gruppenspezifische Ungleichheiten zu den wichtigsten Korrelationen in
Bezug auf terroristische Aktivitäten.

Die weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen des Terrorismus
beliefen sich 2015 auf 89,6 Mrd. USD: Der Irak musste die schwersten
wirtschaftlichen Rückschläge durch Terrorismus hinnehmen; sie
beliefen sich 2015 auf 17 % des BIP des Landes. Die fünf Länder, die
die höchsten Gesamtauswirkungen durch Terrorismus verzeichneten,
waren der Irak, Afghanistan, Nigeria, Pakistan und Syrien. Auf diese
fünf Länder entfielen 72 % aller Todesfälle durch Terrorismus 2015.
In diesen Ländern sind die vier tödlichsten Terroristengruppen aktiv,
die für 74 % aller Todesfälle durch Terrorismus verantwortlich sind:
ISIL, Boko Haram, die Taliban und Al-Qa'ida. ISIL übertraf 2015 Boko
Haram als tödlichste Terroristengruppe: Anschläge in 252
verschiedenen Städten führten zu 6.141 Todesfällen.

REDAKTIONELLE HINWEISE

Den vollständigen GTI-Bericht sowie die interaktive Karte finden
Sie auf: http://www.visionofhumanity.org

Folgen Sie uns auf: (at)GlobPeaceIndex #TerrorismIndex

Liken Sie uns auf: http://www.facebook.com/globalpeaceindex



Pressekontakt:
Pressestelle des Global Terrorism Index bei H+K Strategies
GTI2016(at)hkstrategies.com
Metin Parlak
metin.parlak(at)hkstrategies.com
+44 20 7413 3771
Isabel Davies
Isabel.davies(at)hkstrategies.com
+44 20 7413 3027

Original-Content von: Institute for Economics and Peace, übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.11.2016 - 06:01 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1424990
Anzahl Zeichen: 7863

Kontakt-Informationen:
Stadt:

London



Kategorie:

Wirtschaft (allg.)



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Global Terrorism Index 2016: 650 % mehr Todesfälle durch Terrorismus in den OECD-Mitgliedsstaaten"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Institute for Economics and Peace (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Institute for Economics and Peace