(ots) -
Qualen für Lederinterieur: Neues Videomaterial aus einer
verdeckten Ermittlung von PETA Deutschland und Repórter Brasil zeigt,
wie Rinder auf acht brasilianischen Farmen schwer misshandelt werden.
Die Betriebe beliefern den weltweit größten Rindfleischproduzenten
und Lederverarbeiter, den Konzern JBS S. A. Auf den Bildern ist zu
sehen, wie Arbeiter Kälber ohne Schmerzmittel im Gesicht brandmarken.
Die Tortur für die Tiere ist damit nicht abgeschlossen: Regelmäßig
werden Kühe geschlagen, getreten, mit Elektroschocks traktiert und an
Lassos umhergeschleift. Am Ende der Lederlieferkette stehen große
deutsche Autohersteller: Volkswagen, BMW und Opel nutzen das Leder
aus Brasilien für Sitzverkleidungen, Lenkräder und Schaltknäufe. PETA
Deutschland hat den Agrarminister Brasiliens, Eumar Roberto Novacki,
in einem Brief aufgefordert, die Rinderfarmen wegen Verdachts auf
Verstöße gegen die Landesverfassung, die Tierquälerei verbietet, zu
überprüfen.
Einer der Leitsätze von PETA lautet: "Tiere sind nicht dazu da,
dass wir sie anziehen oder auf irgendeine andere Weise misshandeln."
Vor diesem Hintergrund fordert PETA die Automobilindustrie auf, alle
Lederinnenausstattungen durch veganes Leder zu ersetzen.
"Für jede einzelne Lederinnenausstattung wurden etwa drei
sanftmütige Kühe wahrscheinlich geschlagen, gebrandmarkt und mit
Elektroschockern gequält, bevor sie schließlich gehäutet wurden", so
der zweite Vorsitzende von PETA Deutschland, Harald Ullmann. "PETA
appelliert an die Verbraucher, sich beim Kauf eines Fahrzeugs für
ethische, verantwortungsbewusst produzierte Innenausstattungen aus
veganem Leder und gegen Tierhäute zu entscheiden."
Bei der verdeckten Ermittlung beobachtete der Augenzeuge, wie
Kälber ihren Müttern entrissen und an Ohren und Schwänzen
hochgerissen wurden. Außerdem sah er Kühe mit offenen und blutenden
Wunden. In engen Holzgängen trampeln die Kühe in Panik auf ihre
Artgenossen. Mit Elektroschockern werden die Tiere auf Lkws
gezwungen, auf denen sie während des Transports zu verschiedenen
JBS-Schlachthöfen dicht aneinandergedrängt stehen.
Brasilien unterhält mit insgesamt 219 Millionen Tieren die
weltweit größten Rinderherden - und das auf einer Fläche, die so groß
ist wie die Landflächen von Frankreich, Deutschland und der Ukraine
zusammen. Noch vor wenigen Jahrzehnten war ein Großteil dieser Gegend
von üppigem Regenwald bedeckt.
In seinen 26 Lederfabriken auf drei Kontinenten verarbeitet das
Unternehmen jährlich zehn Millionen Tierhäute. Das Leder von JBS
kommt nicht nur in Innenausstattungen von Fahrzeugen der meisten
großen deutschen und internationalen Automarken zum Einsatz, sondern
wird von Zulieferern auch für Produkte von Modeunternehmen wie
adidas, Puma, Geox und Clarks sowie für Ledermöbel der
XXXL-Einrichtungshäuser, der Höffner Möbelgesellschaft und weiteren
Möbelhändlern verwendet.
Weitere Informationen: www.PETA.de/Autoleder
Pressekontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, DenisS(at)peta.de
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