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Ziviler Friedensdienst - 17 Jahre für eine Welt ohne Gewalt / Erprobtes Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung weiter ausbauen

ID: 1425618

(ots) - Am 22. November wird der Zivile Friedensdienst 17
Jahre alt. 1999 reisten die ersten ZFD-Fachkräfte in das ehemalige
Jugoslawien, nach Guatemala, Rumänien, Simbabwe und in die
palästinensischen Gebiete aus, um die Menschen dort bei ihrer
Friedensarbeit zu unterstützen. Seitdem hat sich der ZFD zu einem
Erfolgsmodell für Gewaltprävention und Friedensförderung im Kontext
der Entwicklungspolitik entwickelt. Er ist heute das einzige explizit
friedenspolitische Programm der Bundesregierung. In Zeiten
zunehmender Gewaltkonflikte in der Welt muss der ZFD dringend weiter
ausgebaut werden.

Als in den neunziger Jahren die Kriege in Jugoslawien Europa
erschütterten, entstand in Deutschland, zunächst in kirchlichen und
zivilgesellschaftlichen Kreisen, die Idee für einen Zivilen
Friedensdienst. 1999 wurde diese Idee zu einem Programm des
Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
und deutschen Friedens- und Entwicklungsorganisationen. 17 Jahre nach
seiner Gründung könnte das Anliegen des ZFD nicht aktueller sein.
Weltweit nehmen bewaffnete Konflikte zu. Das Heidelberger Institut
für Internationale Konfliktforschung zählte im Jahr 2015 mehr als 400
politische Konflikte, von denen 223 mit Waffengewalt ausgetragen
wurden. "Wir müssen die Gewalt eindämmen und uns für friedliche und
gerechte Gesellschaften einsetzen. Militärische Interventionen
greifen dabei ebenso zu kurz wie schnelle Krisenreaktionen", sagt
Hans Jörg Friedrich, Sprecher des Konsortiums Ziviler Friedensdienst.
"Es ist Zeit für den Ausbau bewährter friedlicher und ziviler
Methoden der Konfliktbearbeitung. Mit dem Zivilen Friedensdienst
verfügt Deutschland seit 1999 über ein erprobtes Programm zur
Gewaltprävention und Friedensförderung, das auch in komplexen
Konflikten wirkt."

Die Wirksamkeit ziviler Friedensarbeit zeigt sich an Beispielen




aus der Praxis: So führte die Aufarbeitung der kriegsbelasteten
Vergangenheit in Guatemala dazu, dass im Frühjahr 2016 hochrangige
Militärs erstmals wegen sexueller Gewalt während des Bürgerkriegs vor
Gericht zur Rechenschaft gezogen wurden. Im ehemaligen Jugoslawien
entstanden aus der Traumaarbeit mit Kriegsveteranen
Versöhnungsinitiativen. Ehemalige Soldaten in Serbien und in
Bosnien-Herzegowina arbeiten heute mit Unterstützung des ZFD
präventiv mit Jugendlichen, damit sich die brutale Geschichte nicht
wiederholt. In Kolumbien fördern ZFD-Fachkräfte und lokale
Journalistinnen und Journalisten eine sensible
Medienberichterstattung, die deeskaliert, statt Konflikte anzuheizen.

"17 Jahre Erfahrungen aus dem ZFD zeigen, dass Frieden machbar
ist. Voraussetzung dafür sind starke zivilgesellschaftliche Partner
vor Ort, langfristige Perspektiven und ausreichende finanzielle
Mittel", sagt Friedrich. "Der Zivile Friedensdienst sollte vor dem
Hintergrund zunehmender gewalttätiger Konflikte in der Welt daher
stärker ausgebaut werden." Der Ruf nach mehr Friedensförderung deckt
sich mit den Wünschen der deutschen Bevölkerung, wie die Ergebnisse
des Bürgerdialogs "Gut leben in Deutschland" der Bundesregierung im
Oktober 2016 zeigten. Mehr als 15.000 Bürgerinnen und Bürger, die
nach den Voraussetzungen für ein gutes Leben befragt wurden, nannten
Frieden im eigenen Land und den Einsatz für Frieden in der Welt am
häufigsten als Antwort.

Seit 1999 haben über 1.100 ZFD-Fachkräfte in mehr als 50 Ländern
erfolgreich an friedlicher Konfliktbearbeitung mitgewirkt. In
Honduras, Jordanien, Sri Lanka und in der Zentralafrikanischen
Republik nimmt der ZFD seine Arbeit gerade auf. Aktuell arbeiten rund
300 internationale ZFD-Fachkräfte in 43 Ländern. 2016 wurde der ZFD
vom BMZ mit rund 42 Millionen Euro gefördert. Im kommenden Jahr soll
er drei Millionen Euro mehr erhalten.

Bild: http://ots.de/rQzaQ

BU: Die damalige Ministerin Wieczorek-Zeul mit den ersten
ZFD-Fachkräften im November 1999 Fotonachweis: Bundesregierung/Kühler

Ãœber den ZFD:

Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein Programm für
Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und
Konfliktregionen. Er setzt sich für eine Welt ein, in der Konflikte
ohne Gewalt geregelt werden. Neun deutsche Friedens-und
Entwicklungsorganisationen führen den ZFD gemeinsam mit lokalen
Partnerorganisationen durch. Der ZFD wird von der Bundesregierung
gefördert. Fachkräfte des ZFD unterstützen Menschen vor Ort
langfristig in ihrem Engagement für Dialog, Menschenrechte und
Frieden. Aktuell arbeiten mehr als 300 internationale ZFD-Fachkräfte
in 43 Ländern.

www.ziviler-friedensdienst.org



Pressekontakt:
Öffentlichkeitsarbeit des Konsortiums ZFD
Martina Rieken: Tel: 0228-24 999 18; Mail:
rieken(at)ziviler-friedensdienst.org

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Datum: 17.11.2016 - 09:01 Uhr
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