(ots) - Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz,
Wolfgang Ischinger, sieht im künftigen US-Präsidenden Donald Trump
eine Chance für Europa. Im RBB-Inforadio sagte Ischinger am Freitag,
eine mehr auf Amerika zielende Politik Trumps sei an sich nichts
Schlechtes.
"Wir müssen uns darauf einstellen, dass von uns mehr verlangt
wird. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Europa
sicherheitspolitisch endlich erwachsen wird. Wir haben uns über ein
halbes Jahrhundert gemütlich eingerichtet darin, dass - wenn es
irgendwie kracht und knallt und schwierig wird -, dass dann immer die
USA da sind, um die Westeuropäer zu schützen."
Ischinger verwies in diesem Zusammenhang auf die
Jugoslawien-Kriege, in die die USA in den 1990er Jahren eingegriffen
haben. Wenn die militärische Unterstützung der USA für Europa künftig
deutlich geringer ausfalle, seien eben die Europäer selbst am Zug,
betonte Ischinger.
"Ich finde das gar nicht so schlecht, wenn Europa auf diese Weise
ermahnt wird, ein kleines bisschen mehr für die eigene Sicherheit zu
tun. Diese Debatte ist ja nicht ganz neu. Das ist keine völlig
falsche Richtung."
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