PresseKat - Postbank Studie "Wohnatlas 2016 - Leben in der Stadt": In Berlin fehlen bis zum Jahr 2030

Postbank Studie "Wohnatlas 2016 - Leben in der Stadt": In Berlin fehlen bis zum Jahr 2030 rund 300.000 Wohnungen

ID: 1426239

(ots) -

- Bevölkerungsprognose: Keine deutsche Stadt wächst so schnell
- Engpässe auf dem Wohnungsmarkt unausweichlich
- Weitere kräftige Preissteigerungen zu erwarten

Berlins Anziehungskraft bleibt ungebrochen. Schon seit der
Jahrtausendwende ist die Einwohnerzahl der deutschen Hauptstadt
kräftig gewachsen - und dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Dabei
ist schon heute das Wohnungsangebot knapp. Auf 100 Haushalte kamen im
Jahr 2014 nur 94,5 Wohnungen. Um den Bedarf künftig zu decken,
müssten bis zum Jahr 2030 jährlich fast 20.000 Wohnungen gebaut
werden. Engpässe dürften bestehen bleiben - und die Preise weiter
nach oben treiben. Laut Prognose der Postbank sind in den kommenden
15 Jahren Aufschläge zwischen 40 und 50 Prozent zu erwarten. Dies
sind Ergebnisse der Sonderanalyse des Postbank "Wohnatlas 2016 -
Leben in der Stadt" für Berlin.

In der Bundeshauptstadt leben 3,5 Millionen Menschen in etwas mehr
als zwei Millionen Haushalten. Gemessen am Durchschnitt der 36 im
Postbank Wohnatlas untersuchten großen deutschen Städten ist Berlin
seit der Jahrtausendwende doppelt so stark gewachsen: Vier Prozent
mehr Einwohner als noch vor 15 Jahren zählt die Hauptstadt heute.

Während andere Städte aufgrund des demografischen Wandels
schrumpfen, wird Berlins Einwohnerzahl auch in Zukunft
überdurchschnittlich zulegen. Die Postbank Studie, die erstmals den
Zuzug von Flüchtlingen in die Prognose* mit einbezieht, rechnet bis
2030 mit einem Bevölkerungswachstum von insgesamt etwa sieben
Prozent. Dabei sorgt allein die Integration der Flüchtlinge für ein
Plus von fünf Prozentpunkten. Damit hält Berlin eine Sonderstellung:
Keine andere große deutsche Stadt wird in Zukunft so stark wachsen,
wie die Analyse der 36 bundes- und landesweit größten Städte aus der
Postbank Studie zeigt.





Steigerungen beim Neubau

Schon heute sind Wohnungen knapp. Die Neubau-Anstrengungen der
letzten Jahre konnten daran kaum etwas ändern. Zwischen 2000 und 2014
ist der Wohnungsbestand jährlich um knapp 4.100 Wohnungen erweitert
worden, das entspricht einem Plus von insgesamt drei Prozent. Dabei
haben die Baufertigstellungen kontinuierlich zugenommen: Im Jahr 2010
waren es bereits 4.300 Wohnungen und im Jahr 2015 sogar 10.700
Wohnungen. Spitzenreiter unter den Berliner Bezirken beim Neubau ist
Pankow. Dort wurden zwischen 2010 und 2015 insgesamt 8.895
Wohneinheiten fertiggestellt. Danach folgen Treptow-Köpenick (4.906
Wohnungen) und Lichtenberg (4.792 Wohnungen). Weitere Großprojekte
sind in Planung. Der Berliner Senat hat vor, Siedlungen mit insgesamt
rund 50.000 Wohnungen zu errichten.

Aber selbst durch die geplante Steigerung der Bautätigkeit wird
sich die Lage kaum verbessern. Unter Berücksichtigung des
prognostizierten Zuzugs von Flüchtlingen fehlen bis 2030 rund 300.000
Wohnungen. Um diesen Bedarf zu decken, müssten jährlich knapp 20.000
neue Wohnungen entstehen.

Knappes Angebot sorgt für Preisdruck

"Berlins Zukunftsaussichten lassen für die Preisentwicklung am
Wohnungsmarkt nur eine Richtung erwarten: nach oben", sagt Uwe
Kleinert, Marktbereichsleiter Nord & Ost bei der Postbank
Finanzberatung. In den vergangenen 15 Jahren sind Eigentumswohnungen
bereits um 44 Prozent teurer geworden. Mit der Bevölkerung wächst
auch in Zukunft die Nachfrage nach Wohnraum - und setzt die Preise
unter Druck. Bis 2030 rechnet die Prognose der Postbank mit
Preissteigerungen zwischen 40 und 50 Prozent. "Kaufinteressenten
sollten angesichts der Entwicklung nicht allzu lange zögern", so Uwe
Kleinert. Am teuersten ist der Quadratmeter bei Eigentumswohnungen
derzeit in Dahlem im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Im Schnitt 4.759
Euro wurden im Jahr 2015 bezahlt. Auf den Plätzen zwei und drei im
Ortsteil-Ranking folgen Berlin-Mitte (4.538 Euro) und Kreuzberg
(3.420 Euro). Im Stadtgebiet kostete der Quadratmeter Wohnfläche im
Schnitt 1.867 Euro.

Die Quadratmeterpreise für Wohnungen steigen mit der
Wohnungsgröße. Vergleichsweise günstige Wohnungen finden sich in
Spandau und Reinickendorf. Im Innenstandbereich sind die Kaufpreise
im Wedding und in Gesundbrunnen noch moderat.

Innenstadt-Lagen besonders begehrt

Der Schwerpunkt der Wohnungsverkäufe lag in den vergangenen Jahren
im Innenstadtbereich, wo auch die Preise am höchsten sind. Der
Wohnungsmarkt ist stark an den oberen Einkommen ausgerichtet. In
allen Bezirken ist die Einkommensstruktur in der Bevölkerung sehr
heterogen. Das zeigt sich auch beim Wohnungsangebot. Beispiel
Marzahn-Hellersdorf: Dort gibt es eine Plattenbausiedlung mit mehr
als 100.000 Wohnungen und zugleich das größte zusammenhängende
Eigenheimgebiet Deutschlands.

Berliner Top 5 nach Quadratmeterpreisen 2015

Rang Ortsteil Preis/qm in Euro
1 Dahlem 4.759
2 Mitte 4.538
3 Kreuzberg 3.420
4 Friedrichshain 3.199
5 Moabit, Hansaviertel, Tiergarten 3.170

Hintergrundinformationen zur Postbank Studie "Wohnatlas 2016 -
Leben in der Stadt"

Die Postbank Studie "Wohnatlas 2016 - Leben in der Stadt" wurde
unter der Leitung von Michael Bräuninger, Professor an der
Helmut-Schmidt-Universität und Experte für Economic Trends Research,
durchgeführt. Analysiert wurden die 30 größten deutschen Städte sowie
sechs Städte, die jeweils die größten eines Bundeslandes sind und
nicht zu den Top 30 gehören. Für Berlin wurde eine Sonderanalyse
vorgelegt.

* Der Studie liegt die Annahme zugrunde, dass bis 2030 insgesamt
etwa zwei Millionen Flüchtlinge zuwandern. Die gegenwärtige
Verteilung auf die Bundesländer nach dem Königsteiner Schlüssel wird
fortgeschrieben, innerhalb der Länder wird eine Aufteilung auf Städte
nach Bevölkerungsanteilen angenommen.



Pressekontakt:
Postbank
Ralf Palm
+49 228 920 12109
ralf.palm(at)postbank.de

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Datum: 18.11.2016 - 09:30 Uhr
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