(ots) - Überbordende Bürokratie, juristische Übersteuerung
und nicht zuletzt die Vorgaben durch das so genannte
GKV-Selbstverwaltungsstärkungsgesetz (GKV-SVSG) sind besonders für
Heilberufe schädlich. Das betonten Bundeszahnärztekammer (BZÄK),
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Deutsche
Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) auf ihrer
gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Zahnärztetages
2016.
"Für unsere Patienten sind Fachkompetenz und genügend Zeit für
Behandlung und Aufklärungsgespräch das A und O. Damit das Fachwissen
der Zahnärzte aktuell ist, bieten die Kammern Fortbildungsangebote
an. Kammern kontrollieren das Berufsrecht, beraten Patienten, stellen
Gutachter und sind Servicestelle. Kammern sind die Fachaufsicht der
Zahnärzte, von denen Patienten unmittelbar profitieren. Denn nur ein
Fachmann kann die Arbeit seines Kollegen einschätzen", erklärte
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel. "Auch im Zuge der Digitalisierung und
den damit verbundenen Risiken bieten die Kammern moderne Lösungen an.
So entwickelten sie z.B. einen eZahnarztausweis für die sichere
Authentifizierung des Zahnarztes."
Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV,
wiederholte seine Kritik am geplanten GKV-SVSG: "Auch wenn mit dem
jetzt vorliegenden Kabinettsbeschluss deutlich wird, dass
offensichtlich wieder mehr Vernunft und Weitsicht in diesen
Gesetzgebungsprozess eingeflossen sind und völlig unhaltbare
Formulierungen entschärft wurden, können wir dem Vorhaben
grundsätzlich nichts Positives abgewinnen. Der Selbstverwaltung muss
vielmehr wieder der ihr vom Bundesverfassungsgericht zugestandene
weite Ermessens- und Gestaltungsspielraum eingeräumt werden. Sie muss
wieder in die Lage versetzt werden, unter Wahrung des Gemeinwohls und
unter verantwortungsbewusster Nutzung der ihr übertragenen Befugnisse
Entscheidungen zum Wohle aller Versicherten treffen zu können. Nur
das ermöglicht eine nachhaltige, von Expertenwissen geprägte und an
den tatsächlichen Versorgungsbedürfnissen der Gesellschaft
orientierte Weiterentwicklung des Gesundheitswesens."
Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke, Präsidentin der DGZMK, unterstrich:
"Zahnmedizinisches Fachwissen basiert zunächst auf dem Studium der
Zahnheilkunde, welches überwiegend an den Universitäten angeboten
wird. Dort wachsen auch die Wissenschaftler heran, die mit ihrem
besonderen Interesse und Engagement eines Tages Verantwortung
übernehmen für das, was zahnmedizinisches Fachwissen, Fachkompetenz
und Qualität der Behandlung ausmacht. Dieser gesellschaftlichen
Verantwortung wird der Wissenschaftler individuell, insbesondere aber
auch die Wissenschaft als Gemeinschaft über die Dachgesellschaft
DGZMK und alle ihre Fachgesellschaften nachhaltig gerecht. Der
trilateralen Kooperation von BZÄK, KZBV und DGZMK hat es die
Gesellschaft zu verdanken, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse
nachhaltig und immer aktuell bezüglich ihrer Umsetzungsmöglichkeiten
in den Versorgungsalltag überprüft werden. Auch diese komplexe und
anspruchsvolle Aufgabe der Zahnärzteschaft und der Körperschaften
verdient angemessene Beachtung und Würdigung."
Bildmaterial steht ab 19. November unter:
http://axentis-bilderbox.de/dzt16-presse/ zur Verfügung.
Pressemappe unter
https://www.bzaek.de/deutscher-zahnaerztetag.html
Pressekontakt:
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Leiterin Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundeszahnärztekammer
Tel.: 030 - 400 05 150, Mobil: 0172 - 394 63 27
Fax: 030 - 400 05 159, E-Mail: j.kraemer(at)bzaek.de
Kai Fortelka
Leiter Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Tel.: 030 - 280 179 28, Mobil: 0173 - 260 31 67
Fax: 030 - 280 179 21, E-Mail: k.fortelka(at)kzbv.de
Markus Brakel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Tel.: 02104 - 505 6713, Mobil: 0152 - 338 177 71
E-Mail: markus.brakel(at)dgzmk.de
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