PresseKat - Bremer Fernsehpreis 2016: Frank Plasbergübergibt Auszeichnungen für besondere Leistungen im Region

Bremer Fernsehpreis 2016: Frank Plasbergübergibt Auszeichnungen für besondere Leistungen im Regionalfernsehen (FOTO)

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(ots) -

Sperrfrist: 18.11.2016 21:45
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Die Gewinnerinnen und Gewinner des Bremer Fernsehpreises 2016
stehen fest: Heute Abend (18.11.) erhielten sechs Produktionen und
eine Moderatorin die begehrten Trophäen des Regionalwettbewerbs der
ARD, zwei Produktionen wurden mit einer ehrenden Anerkennung
ausgezeichnet. Erster Gratulant war der ARD-Moderator und
Vorsitzender der Fernsehpreis-Jury Frank Plasberg, der die besten
Leistungen im deutschsprachigen Regionalfernsehen bei der
Preisverleihung in Bremen präsentierte.

In der Kategorie "Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag" hat
gewonnen:

- Verwirrung um angeblich toten Flüchtling, Abendschau vom 27.
Januar 2016, rbb, Berlin

Eine ehrende Anerkennung ging an

- Spaltung der AfD Baden-Württemberg, Landesschau aktuell BW 19.30
vom 5. Juli 2016, SWR, Stuttgart

Sieger in der Kategorie "Die beste Sendung" ist:

- Hallo Niedersachsen - Absage des Fußball-Länderspiels
Deutschland gegen die Niederlande vom 17. November 2015, NDR,
Hannover

Als "Die beste Moderatorin/Der beste Moderator" wurde
ausgezeichnet:

- Martina Eßer, WDR aktuell 21:45 vom 4. März 2016, WDR,
Düsseldorf

In der Kategorie "Worauf wir besonders stolz sind" gibt es zwei
Gewinner:

- Fit für Olympia, zibb vom 25., 26. und 29. Juli 2016, rbb
- Windspiel, Maintower vom 25. Januar 2016, hr, Frankfurt

Eine ehrende Anerkennung erhielt:

- Wir sind schwul und behindert und lieben uns, Lokalzeit OWL vom
26. Juli 2016, WDR, Studio Bielefeld

In der neuen Kategorie "Das beste Wetterstück" wurde gekürt:

- Zwiebelwetter, MDR Sachsenspiegel vom 8. Januar 2016, MDR,




Sachsen

Außerdem geht der "Sonderpreis der Jury" an:

- Auch du kannst singen! - Das Chor-Experiment vom 24. März 2016,
SWR

Die Jury-Begründungen

"Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag"

Verwirrung um angeblich toten Flüchtling,
Abendschau vom 27. Januar 2016,
rbb, Berlin
Die Welt ist nicht schwarz-weiß, wenn es um Flüchtlinge, ihre Helfer
und die richtige Unterbringung geht. Das hat das Team rund um die
rbb-Autoren Agnes Taegener, Boris Hermel und Florian Eckardt
verstanden. Deshalb haben die Autoren das journalistisch einzig
Richtige getan: Sie haben gezeigt, was ist. Nicht mehr und nicht
weniger. Der Zuschauer soll selbst entscheiden, wie es zur Verwirrung
um einen angeblich toten Flüchtling in einer mit der Unterbringung
überforderten Stadt kommen konnte. Alle dafür notwendigen Details
bekommen wir - spannend und dramaturgisch geschickt aufbereitet.

Ehrende Anerkennung für
Spaltung der AfD Baden-Württemberg,
Landesschau aktuell BW 19.30 vom 5. Juli 2016,
SWR, Stuttgart
Deutschland verändert sich, markant, und das stellt auch die
aktuellen Redaktionen vor neue Herausforderungen. Die AfD ist eine
solche und die gespaltene AfD-Fraktion erst recht. Trotz aller
Verwirrung, die bei der Partei herrscht, behalten die SWR-Autoren
Edda Markeli und Sebastian Schley einen kühlen Kopf und berichten in
einer klaren Sprache. Obwohl kein Bilderthema, unterstreichen die
situativ gedrehten Szenen gekonnt die Verwirrung. Meuthen im Studio
zu haben ist ein Coup, Dieter Fritz hakt nach, ruhig, professionell,
beharrlich. So muss politischer Tagesjournalismus sein.

"Die beste Sendung"

Hallo Niedersachsen - Absage des Fußball-Länderspiels Deutschland
gegen die Niederlande
vom 17. November 2015,
NDR, Hannover
Dem Chef vom Dienst muss das Blut in den Adern gefroren sein! Es ist
neun Minuten vor Sendebeginn. Da kommt die Absage eines Länderspiels,
auf das ganz Deutschland gewartet hat. Und in der Sendung? Von
Nervosität keine Spur! NDR-Moderator Arne-Torben Voigts nimmt den
Zuschauer an die Hand, macht transparent, wie er und seine Kollegen
versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. Alle Beteiligten verlieren
sich nicht in Spekulationen, sondern liefern souverän Fakten. In
seiner Unsicherheit fühlt sich der Zuschauer bei "Hallo
Niedersachsen" bestens aufgehoben.

"Die beste Moderatorin/Der beste Moderator"

Martina Eßer, WDR aktuell 21:45
vom 4. März 2016,
WDR, Düsseldorf
Von der ersten Sekunde an beansprucht Martina Eßer unsere
Aufmerksamkeit und lässt uns nicht mehr los. Ihre Wortspiele führen
uns erst einmal aufs Glatteis, um dann doch beim nächsten Thema zu
landen, unglaublich präzise und auf den Punkt. Hier steht eine
Moderatorenpersönlichkeit, die weiß, was sie will und was sie kann.
In ihren Texten zeigt sie Haltung, ihre Pausen setzt sie gekonnt mit
viel Sinn für Dramaturgie. Und wenn der WDR-Zuschauer dann noch mit
einem tröstenden Lächeln in den Abend verabschiedet wird, ist die
Welt trotz aller Härten wieder in Ordnung.

"Worauf wir besonders stolz sind"

Fit für Olympia,
zibb vom 25., 26. und 29. Juli 2016,
rbb
Man kennt das ja: Bald sind die Olympischen Spiele und jedes
Regionalmagazin muss seine Spitzensportler vorstellen. Eine lästige
Pflicht? Das muss nicht sein. Der rbb macht mit seiner Serie Lust auf
Randsportarten wie Turmspringen, Kanadier fahren oder Bahnradrennen.
Schuld daran ist auch und vor allem Nadine Heidenreich, die mit ihrer
natürlich-unbefangenen Art die Sportler zum Erzählen und sich selbst
immer wieder zum Scheitern bringt. Der Zuschauer lebt mit, erfährt
viel und bekommt dank ausgefeilter VJ-Technik von Stefanie Stoye und
Jonas Schützeberg überraschende Einblicke in die Welt des
Spitzensports.

Windspiel,
Maintower vom 25. Januar 2016,
hr, Frankfurt
Wer aus Mainz kommt und die Fassenacht liebt, kennt sie alle: die
Tricks, lustige Ideen in Reime zu pressen. Die Gefahr, in den
Kniddelvers abzugleiten, ist groß. Doch diese Gefahr meistern
Patricia Kümpel und Andreas Graf mit ihrem hr-Beitrag über den
Schildbürgerstreich Windspiel mit Bravour. Der Film über ein
Kunstwerk wird selbst zum Kunstwerk, zu einem lustvollen und
überraschenden Spiel mit Worten, Sprache und Musik. Zurück bleibt
beim Zuschauer eine wunderbare Leichtigkeit und der Wunsch, dass das
Spiel mit dem Windspiel nicht endet.

Ehrende Anerkennung für
Wir sind schwul und behindert und lieben uns,
Lokalzeit OWL vom 26. Juli 2016,
WDR, Studio Bielefeld
In diesem Beitrag von Bärbel Wegener ist jeder Satz eine
Überraschung. Die WDR-Autorin öffnet uns die Tür in eine scheinbar
fremde Welt. Und diese Welt ist normaler als wir gedacht haben - was
uns verblüfft. Wir erleben ein Paar, das miteinander lacht, aber auch
unter Vorurteilen leidet. Die Autorin sagt uns nicht: Lieber
Zuschauer, sei offen und tolerant! Sie lässt ihre Protagonisten
einfach nur sprechen. Und deshalb lassen wir uns gerne auf ihr Thema
ein.

"Das beste Wetterstück"

Zwiebelwetter,
MDR Sachsenspiegel vom 8. Januar 2016,
MDR, Sachsen
Zwiebelwetter. Man kann sich über diesen Mann erheben, der vor seiner
Spitzengardine und seinem Aquarium auf verschrumpelte Zwiebeln
schaut. MDR-Autor Steffen Hengst tut es nicht. Warum auch? Sind wir
nicht alle ein bisschen schrullig, wenn es um Wettervorhersagen geht?
Bei den einen ist es das Jucken im kleinen Zeh, bei den anderen der
Bauernkalender. Wir haben alle was von diesem Zwiebelversteher aus
der Oberlausitz. Und deshalb gehört der GENAU SO ins
Regionalfernsehen.

"Sonderpreis der Jury

Auch du kannst singen! - Das Chor-Experiment
vom 24. März 2016,
SWR
Wer beim Zuschauen dieser Reportage nicht mindestens eine Träne
verdrückt, muss ein ganz harter Hund sein! Der SWR-Film haut uns um,
weil wir merken, dass wir bei allen Diskussionen um Integration,
Obergrenzen und religiöse Unterschiede vergessen, über wen wir
eigentlich reden: über traumatisierte Menschen, für die ein
Chorkonzert ein Lichtblick ist. Flüchtlinge wie Einheimische sind
nach diesem Chorprojekt nicht mehr dieselben. Autor Juri Tetzlaff und
Chorleiter Patrick Bach fordern eindrucksvoll: Miteinander Singen
bringt mehr, als übereinander sprechen.

Für den richtigen Sound bei der Preisverleihung sorgte die
Musikerin Cäthe mit ihren zwei Bandkollegen Florian Eilers
(Akustikgitarre) und Reiner Hubert (Schlagzeug und Cajon). Mit viel
Charme, Witz, Ironie und Mut zur Ehrlichkeit erzählt die sympathische
Wahlberlinerin, die bereits drei Alben erfolgreich veröffentlicht
hat, Geschichten von der Suche nach Glück, Loslassen und Liebe.

Bevor die Gewinner gekürt wurden, fand unter dem Titel "Neue
Trends im Regionalprogramm" am Nachmittag das Werkstattgespräch
statt. Rainer Maria Tauber (erfahrener TV-Journalist, Chef vom Dienst
für die Sendung zibb vom rbb und Trainer) führte durch die
Veranstaltung mit Vorträgen, Vorführungen und Gesprächen. Unter
anderem referierte Roman Rusch (WDR) über "Konstruktiven
Journalismus", Dennis Leiffels (Radio Bremen) über "Scheiß auf
Distanz! - Das Y-Kollektiv" und Heiner Backensfeld (SWR) über "Trends
im nationalen und internationalen Fernsehen".

Der Bremer Fernsehpreis

Den Bremer Fernsehpreis gibt es mit Unterbrechungen seit 1974. Der
Preis gilt inzwischen als maßgebliche Auszeichnung für regionale
deutschsprachige Fernseh¬programme. Zahlreiche prominente Autoren
sind mit dem Preis ausgezeichnet worden. Unter den Gewinnern ist auch
der heutige Jury-Vorsitzende Frank Plasberg, der in Bremen vor mehr
als 25 Jahren seinen ersten Fernsehpreis erhielt. Prämiert wurde
damals sein Studiogespräch zum Geiseldrama von Gladbeck in der
"Aktuellen Stunde". Radio Bremen organisiert den Wettbewerb der
Fernseh-regional¬pro¬gram¬me im Auftrag der ARD.

Wer sich dieses Jahr über die begehrten Auszeichnungen freuen
darf, entschied die Jury mit:

- Frank Plasberg (ARD-Moderator und Jury-Vorsitzender),
- Hans Helmich (Redakteur beim Fernsehprogramm der Deutschen Welle
und Medientrainer),
- Andreas Jölli (Korrespondent des Österreichischen Rundfunks in
Berlin und Publizistik-Dozent),
- Isabelle Körner (Moderatorin bei n-tv und RTL) und
- Birgitta Weber (u.a. stellvertretende Chefredakteurin beim
Südwestrundfunk und Redaktionsleiterin des ARD-Politikmagazins
"Report Mainz").

Weitere Informationen zum Fernsehpreis und der Livestream der Gala
am Freitag, dem 18. November 2016, ab 20 Uhr unter
http://www.bremerfernsehpreis.de

Aktuelle Fotos von der Preisverleihung folgen im Laufe des Abends
und sind dann auch bei http://www.ard-foto.de/ abrufbar.



Pressekontakt:
Radio Bremen
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Diepenau 10
28195 Bremen
Tel.: 0421.246 - 41050
E-Mail: presse.pr(at)radiobremen.de
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Datum: 18.11.2016 - 21:45 Uhr
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