(ots) -
Über 600 Lehrer, Rektoren und führende Köpfe des Bildungswesens
aus aller Welt kamen letzte Woche zur Internationalen Konferenz zu
Veränderungen und Innovationen im Bildungswesen (International
Conference on Changes and Innovations Supporting Education) nach
Baku, die vom aserbaidschanischen Zentrum für die Ausbildung von
Lehrkräften in Zusammenarbeit mit der Europäisch-Aserbaidschanischen
Gesellschaft (The European Azerbaijan Society, TEAS) organisiert
worden war.
Die Konferenz mit dem Motto "Empowering Learning" (Zum Lernen
befähigen) fand im Rahmen der Eröffnung des von der TEAS gegründeten
aserbaidschanischen Zentrums für die Ausbildung von Lehrkräften
(Azerbaijan Teacher Development Centre, ATDC) statt.
"Wir freuen uns sehr darüber, gleich nach der Eröffnung unseres
Zentrums eine derart hochkarätige internationale Konferenz abhalten
zu dürfen", so Tale Heydarov, Vorsitzender der TEAS. "Wie wichtig
Lehrkräfte sind, kann gar nicht oft genug betont werden. Die Qualität
von Schulen und Lehrkräften ist für die Entwicklung eines Landes das
Wichtigste. Je besser die Lehrkräfte, desto besser die Schüler und
desto vielversprechender die Zukunft des Landes."
Im Rahmen der zweitägigen Konferenz kamen zwei führende Köpfe des
internationalen Bildungswesens nach Baku: Bill Martin aus den USA und
Deb Masters aus Neuseeland.
"Aserbaidschan ist ein Land, das verstanden hat, dass Lehrkräfte
der wichtigste Bestandteil des Systems sind", so Martin. "Dass das
Land erfolgreich sein wird, wenn es aus allgemeinen Lehrkräften
Experten macht."
Um dies zu erreichen, ist laut Deb Masters die Bereitschaft für
Veränderungen unerlässlich. "Wer keine Veränderungen mag, sollte
davon absehen, Lehrer zu werden", so Masters. "Und wenn wir den
Kindern vermitteln können, dass sogar ihre Lehrer nach wie vor Lerner
sind, so gehen wir mit gutem Beispiel voran, dass das, was wir sagen,
auch wichtig ist."
Aserbaidschan kennt sich mit Veränderungen aus. Die ehemalige
Sowjetrepublik feiert dieses Jahr ihre 25-jährige Unabhängigkeit.
Dennoch haben einige alte Gewohnheiten aus dem sowjetischen
Bildungssystem die Jahre überdauert.
"Wir haben teilweise immer noch zu kämpfen, da einige Lehrkräfte
noch so unterrichten, wie es zu Sowjetzeiten üblich war", so Chinara
Nur, eine Ausbilderin von Lehrkräften beim ATDC. "Und genau da liegt
das Problem. Man wird doch heutzutage auch nicht mehr von Ärzten
operiert, deren Fachwissen noch auf dem Stand von vor 30 Jahren ist.
Man will einen Chirurgen, der auf dem Laufenden ist, und dazu die
modernsten Geräte. Das Gleiche gilt für Lehrkräfte und
Klassenzimmer."
Dass Unterrichten mit lebenslangem Lernen gleichzusetzen ist,
betonte auch Parvana Guliyeva, die an der
Europäisch-Aserbaidschanischen Schule in Baku Englisch unterrichtet.
Sie wies nachdrücklich auf die dramatischen Veränderungen hin, die
das Bildungswesen ihres Landes in den letzten 25 Jahren durchlaufen
hat. "In meiner Kindheit unterrichteten die Lehrer auf traditionelle
Weise. Das Klassenzimmer war sehr lehrerorientiert", erinnert sie
sich. "Heute ist das ganz anders, weil unsere Klassenzimmer auf
Schüler ausgerichtet sind. Die Lehrer sind praktisch unsichtbar und
geben lediglich die Richtung vor."
Pressekontakt:
Graeme Pollock
graeme.pollock(at)azteachers.az
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