(ots) -
Seitdem die westlichen Balkanstaaten zu sicheren Herkunftsländern
erklärt wurden, müssen Tausende Menschen Deutschland schnellstmöglich
wieder verlassen. Viele Balkanflüchtlinge kommen ihrer Abschiebung
zuvor und wenden sich an das Büro der Stuttgarter Rückkehrberatung.
Dort bekommen sie Unterstützung für ihre Reise und die Reintegration
in den Herkunftsländern. Manche müssen Deutschland gar ein zweites
Mal verlassen: Sie kamen als Flüchtlinge wegen des Jugoslawienkrieges
und wurden nach dessen Ende wieder ausgewiesen. Damals wie heute
erwartet sie auf dem Balkan vor allem Arbeitslosigkeit und ein
ungewisses Schicksal.
SWR-Autorin Johanna Bentz hat während ihrer Recherchen die
Auswirkungen der deutschen Flüchtlingspolitik zwischen menschlichen
Dramen und bürokratischen Verfahren erlebt. Und sie verfolgt die
Geschichte der Rückkehrer weiter und begleitet diese in den Kosovo
oder nach Serbien. Was erwartet die Rückkehrer dort und wie können
sie sich aufs Neue integrieren? Das neue ARD radiofeature
"Freiwillige Abschiebung - Ein Feature über Balkanflüchtlinge und
ihre erzwungene Rückkehr" ist ab Mittwoch, 23. November 2016, in
sieben Wort- und Kulturwellen der ARD und im Internet unter
www.radiofeature.ard.de zu hören.
Unter anderem begleitet Johanna Bentz den 43-jährigen Bashkim
Dragusha und seine beiden minderjährigen Söhne Djellon und Donart.
Beide sind in Deutschland geboren. Wegen des Kosovokrieges lebte
Bashkim bereits von 1993 bis 2002 in Deutschland - dann musste er
gehen. Jetzt wurde sein Asylantrag abgelehnt und alle drei müssen
Deutschland binnen einer Woche verlassen. Menschen vom Balkan haben
es besonders schwer bei Asylverfahren. Von 140.000 Anträgen aus dem
vergangenen Jahr haben weniger als ein Prozent Asyl erhalten. Viele
Menschen waren mit Hoffnungen im Gepäck gekommen, als sich der Weg
nach Europa geöffnet hatte. Nun treten sie enttäuscht wieder die
Heimreise an. Auch das Flugzeug mit Bashkim Dragusha und seinen
beiden Söhne an Bord hebt schließlich ab - in eine ungewisse Zukunft.
Johanna Bentz, geboren 1982, studierte Regie für Dokumentarfilm an
der Filmakademie Baden-Württemberg. Seit 2012 arbeitet sie als
Autorin und Regisseurin für Film und Radio. Ihre Geschichten erzählen
vom Leben im politischen Abseits, von unterschiedlichen
Parallelwelten, alternativen Lebensentwürfen und den vielen
Gesichtern eines entarteten Kapitalismus. Zuletzt: "Faking war - Wie
die Nato mit zivilen Komparsen den Krieg trainiert" (DLF, 2015),
"Crisis what crisis" (Essayfilm über Griechenland, 2015), "Die
Verführungskünstler" (Dokumentarfilm 2012).
Sendetermine:
SWR 2Mittwoch, 23. November 2016, 22:03 Uhr
Antenne SaarSamstag, 26. November 2016, 17:04 Uhr
SR 2Samstag, 26. November 2016, 17:04 Uhr
BR 2Samstag, 26. November 2016, 13:05 Uhr
Nordwestradio (RB)Sonntag, 27. November 2016, 16:05 Uhr
NDR Info Sonntag, 27. November 2016, 11:05 Uhr
WDR 5 Sonntag, 27. November 2016, 11:05 Uhr
hr2-kulturSonntag, 27. November 2016, 18:05 Uhr
Redaktion: Wolfram Wessels (SWR)
Eine Produktion des Südwestrundfunks für das ARD radiofeature 2016
Fotos finden Sie unter www.ard-foto.de
Pressekontakt:
Westdeutscher Rundfunk Köln
Kristina Bausch
Presse und Information
Telefon: 0221 220 7118
Kristina.Bausch(at)wdr.de
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