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Kölner Stadt-Anzeiger: Deutsche Handwerksbetriebe bilden 2500 junge Flüchtlinge aus - Präsident Wollseifer kritisiert bürokratische Hemmnisse

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(ots) - Köln. Deutsche Handwerksbetriebe bilden derzeit 2500
junge Flüchtlinge aus den acht wichtigsten Herkunftsländern aus.
Diese Zahl nannte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen
Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, im Interview mit dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). 2000 weitere Jugendliche befänden
sich in der Berufsorientierung, viele Tausend in Praktika und
Hilfsjobs. Das Handwerk sei "Integrationsmotor", sagte der
61-Jährige. Dagegen sei der Beitrag der Industrie zur Beschäftigung
von Flüchtlingen "bisher eher gering". Bürokratische Hemmnisse wie
verschleppte Anerkennungsverfahren und zu kurze Meldefristen
verhinderten noch höhere Zahlen. "Wenn ein Flüchtling seine
Ausbildung vorzeitig abbricht, bleiben für die Information nur 14
Tage Zeit. Kleine Betriebe, in denen die Chefs ihre Buchhaltung
selbst machen, sind hier überfordert", kritisierte Wollseifer. Bei
Verzug drohten Bußgelder von bis zu 30.000 Euro. "Das ist
demotivierend und lässt Betriebe davor zurückschrecken, Flüchtlinge
als Azubis einzustellen."

Sehr restriktiv legten zudem die Ausländerämter in Bayern die
"Drei-plus-Zwei-Regel" aus, die einem geduldeten Flüchtling eine
Ausbildung mit Anschlussbeschäftigung für zunächst zwei Jahre
gestattet und so den Betrieben Planungssicherheit gibt. Das wolle die
Landesregierung jetzt "ausbildungsfreundlicher" gestalten. Die zügige
Bearbeitung der Asylanträge und die schnelle Statusfeststellung ist
nach Wollseifers Worten die Grundlage für eine gesicherte Ausbildung
oder Beschäftigung. "Tausende Betriebe hätten die Flüchtlinge lieber
heute als morgen, ihnen geht es nicht schnell genug", kritisierte der
ZDH-Präsident, der sich im Dezember auf dem Deutschen Handwerkstag in
Münster zur Wiederwahl stellt.



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Datum: 23.11.2016 - 01:00 Uhr
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