(ots) - Die US-Industrie hat in den vergangenen sechs
Jahren rund 135.000 neue Industrieroboter installiert (2010 - 2015).
Wichtigster Treiber dieser rasanten Entwicklung ist die
Automobilindustrie: Hier stieg die Zahl der Arbeitslätze im selben
Zeitraum um 230.000 Beschäftigte an. Bei der Roboterdichte rangiert
der US-Autosektor hinter Japan an zweiter Stelle. Die industrielle
Renaissance in Nordamerika geht unvermindert weiter. Bei stabiler
weltweiter Konjunkturlage werden die Roboterlieferungen nach Kanada,
Mexiko und den USA laut IFR-Prognose mit einer durchschnittlichen
jährlichen Rate von 5% bis 10% wachsen. Dies sind Ergebnisse des
World Robotics Report 2016 der International Federation of Robotics
(IFR).
Der Industriesektor in den USA investiert weiterhin stark in
Robotik und Automatisierung. Mit 27.500 Einheiten im Jahr 2015 hat
sich die Zahl der neu installierten Industrieroboter seit der
Finanzkrise von 2009 mehr als verdreifacht. Haupttreiber dieses
Wachstums ist der anhaltende Trend zur Automatisierung der
Produktion. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen
Industrie weltweit zu stärken, heimische Standorte zu sichern und in
einigen Fällen, zuvor ins Ausland verlagerte Produktionskapazitäten
zurück in die USA zu holen.
Die Automobilindustrie führt das Automationsrennen in den
Vereinigten Staaten an: Zwischen 2010 und 2015 wurden in den USA mehr
als 60.000 Industrie-Roboter installiert. Nur in China wurden im
selben Zeitraum noch mehr Industrie-Roboter eingerichtet - fast
90.000 Einheiten. Die Automobilhersteller in den USA haben ihr
Geschäft nach der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009
erfolgreich umstrukturiert. General Motors, Spitzenhersteller von Pkw
und leichten Fahrzeugen, stabilisierte den eigenen Marktanteil im
Jahr 2015 - ebenso wie die Ford Motor Company. Die Automation trug in
dieser Phase ebenfalls dazu bei, dass auch europäische und asiatische
Automobilhersteller und Zulieferer ihre Kapazitäten in den USA
erweiterten und in die Modernisierung ihrer bestehenden Anlagen
investierten. Die Roboterdichte der Automobilindustrie in den
Vereinigten Staaten erhöhte sich damit 2015 auf 1.218 Roboter pro
10.000 Mitarbeiter (Japan = 1.276; Korea = 1.218; Deutschland =
1.147; Frankreich = 940 Roboter pro 10.000 Mitarbeiter).
Automobilhersteller und Zulieferer werden den Einsatz von
Industrie-Robotern auch künftig weiter forcieren. Zudem starten immer
mehr neue, auf elektrische oder autonome Fahrzeuge spezialisierte
Unternehmen in den USA, die moderne und effiziente Produktionsanlagen
benötigen. Für 2016 bis 2017 ist nach sechs Jahren kontinuierlich
wachsender Roboterverkäufe an die US-Automobilindustrie zwar zunächst
mit einem moderaten Rückgang des Gesamtumsatzes zu rechnen; die für
neue Fahrzeugmodelle erforderliche Umrüstung wird jedoch in den
Jahren 2018 bis 2019 wieder zu einer steigenden Nachfrage nach
Industrie-Robotern führen.
Die am schnellsten wachsende Branche für den Einsatz von
Industrie-Robotern in den USA bleibt die Elektronikindustrie (2014 -
2015 = + 41%). Auch die Metall- und Maschinenbauindustrie, die Gummi-
und Kunststoffindustrie, die Pharma- und Kosmetikindustrie sowie die
Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie dürfen mit steigenden
Auftragszahlen rechnen. Neue Kundenanforderungen machen zudem die
Modernisierung und den Ausbau von Kapazitäten nötig. Zusammen mit dem
lokalen Automatisierungsbedarf wird die Nachfrage nach
Industrie-Robotern für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit weiter
steigen.
"Der rapide Anstieg beim Robotereinsatz in den Vereinigten Staaten
beeindruckt aus mehreren Gründen", sagte Jeff Burnstein, Präsident
der Robotic Industries Association (RIA). "Erstens sahen wir, wie die
Automobilindustrie als größter Anwender ihre Roboterkäufe erheblich
ausweitete und zur selben Zeit neue Arbeitsplätze in der Herstellung
schaffen konnte. Zweitens sahen wir ein starkes Wachstum in anderen
Industriezweigen - wo Roboter beispielsweise Aufgaben im
Life-Science-Bereich, Lagerwesen oder der Halbleiter- und
Elektronikfertigung erobern. Schließlich steigt der Einsatz von
Robotern in kleinen und mittleren Unternehmen, die Robotik als
Schlüsselfaktor für die Steigerung der Produktivität und
Produktqualität sehen, um global wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir
gehen davon aus, dass sich diese Trends auch in Zukunft fortsetzen
werden", so Burnstein.
Video-Statement, IFR-Präsident Joe Gemma:
http://tinyurl.com/gvmz9wr
Ãœber den Weltroboterverband IFR
The International Federation of Robotics: www.ifr.org
World Robotics Report 2016
Das IFR Statistical Department veröffentlicht jedes Jahr zwei
Studien zur Robotik:
World Robotics - Industrieroboter: Dieser einzigartige Bericht
liefert weltweite Statistiken über Industrieroboter in einheitlichen
Tabellen und ermöglicht aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält
statistische Daten aus circa 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach
Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen
technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder
sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt. Trends bei
Roboterdichte, z.B. die Anzahl von Robotern auf je 10.000
Beschäftigte in relevanten Sektoren, werden ebenfalls dargestellt.
World Robotics - Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht
liefert weltweite Statistiken über Serviceroboter, Marktanalysen,
Fallstudien und internationale Forschungsstrategien zu
Servicerobotern. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit unserem
Partner Fraunhofer IPA, Stuttgart erarbeitet.
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