(ots) - Save the Children fordert eine sofortige
international überwachte 72-stündige Feuerpause, um Zugang für
humanitäre Hilfe nach Ost-Aleppo zu ermöglichen und Kranke und
Verletzte evakuieren zu können. Die UN und oppositionelle Gruppen
haben dem ungehinderten Zugang eines Hilfskonvois zugestimmt, der
beginnen kann, sobald sich alle Parteien auf einen Waffenstillstand
geeinigt haben.
Seit letztem Dienstag wurde Aleppo erneut ununterbrochen
bombardiert. Hunderte Menschen starben und unzählige mehr wurden
verletzt. Dabei wurde auch das letzte noch existente
Kinderkrankenhaus zerstört. Laut der WHO gibt es in der Gegend jetzt
keine funktionierenden Krankenhäuser mehr. In den ländlichen Gegenden
nahe Ost-Aleppo und Idlib wurden allein in den vergangenen 10 Tagen
fünf Krankenhäuser und eine mobile Gesundheitsklinik bombardiert.
Deshalb verstärkt das medizinische Personal die Sicherheitsmaßnahmen
auch über Aleppo hinaus im gesamten Nordwesten Syriens.
In 13 Schulen, die von Save the Children unterstützt werden, wurde
aufgrund verstärkten Beschusses der Unterricht in den letzten Tagen
ausgesetzt. Unterdessen wurden am Sonntag mindestens sieben Kinder
bei dem Angriff auf eine Schule im von der Regierung kontrollierten
West-Aleppo getötet. Unter den Todesopfern vom Wochenende war auch
die Mitarbeiterin einer in Ost-Aleppo von Save the Children
unterstützten Schule. Die 27-jährige Maram und ihr 6 Monate alter
Sohn Abdullah wurden gefunden, nachdem Kollegen und Freiwillige
bereits einen ganzen Tag unter dem Schutt nach Ãœberlebenden gesucht
hatten. Marams Tod folgt der schweren Verletzung eines anderen mit
Save the Children assoziierten Lehrers, dem in der vergangenen Woche
in Folge eines Luftschlags ein Bein amputiert werden musste.
Statement zur tödlichen Lage vor Ort von Sonia Khush, der für
Syrien zuständigen Direktorin bei Save the Children:
"Eigentlich war unvorstellbar, dass die Situation in Aleppo noch
dramatischer werden könnte. Dennoch haben sich über das Wochenende
absolut grauenerregende Szenen abgespielt: überfüllte Notaufnahmen,
Kinder, die Chlorgas eingeatmet hatten und nur schwer atmen konnten,
die verwirrt und von ihren Familien getrennt waren; Frühchen, die aus
beschädigten Brutkästen gerettet wurden, um sie in durch die
Bombeneinschläge verrauchten Räumen in Sicherheit zu bringen.
Die noch intakten Krankenwagen und mobilen Gesundheits-Einheiten
werden tun, was sie können, solange sie nicht selbst angegriffen
werden, aber sie haben nur sehr begrenzten Platz für Patienten und
nicht mal ansatzweise genug Ausrüstung für die Vielfalt und Schwere
der Verletzungen, derer sie sich annehmen müssen.
In diesem Konflikt gibt es nirgendwo mehr einen sicheren Ort für
Kinder. Sie und die Hilfskräfte werden von Raketen beschossen,
während sie auf der Schulbank sitzen oder in einem Krankenhaus
Heilung für ihre Wunden suchen. Die normalerweise sicheren
Zufluchtsorte sind zu Todeszonen geworden. Es ist ein moralisches
Verbrechen, dass immer mehr Kinder in Aleppo sterben, während kaum
etwas dafür getan wird, um die Bombardements zu beenden und die
Kriegsparteien für diese Angriffe auf Zivilisten zur Verantwortung zu
ziehen. Die Konfliktparteien müssen sich auf einen sofortigen
Waffenstillstand einigen und dazu verpflichten, dass zivile Opfer
evakuiert und lebenswichtige Hilfe in die Gebiete gebracht werden
können!"
Gerne vermitteln wir ihnen Interviewpartner (Englisch), um Ihnen
weitergehende Fragen zur dramatischen Lage der Kinder in Syrien zu
beantworten. Bitte wenden Sie sich an unsere Pressestelle.
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