(ots) - Es gibt kaum etwas Anderes, was unser Leben so
erleichtert und bereichert und zeitgleich doch soviel berechtigte
Kritik auf sich zieht wie die sozialen Medien. Und Facebook verdient
sich diesen Ruf wahrlich redlich. Das jüngste Beispiel dafür sind die
Überlegungen des Zuckerberg-Imperiums, sich den größten
Internet-Markt der Welt zurückzuerobern, indem man den Machthabern in
China gleich das Zensurprogramm mitliefert, das der doch so
freiheitlichen Plattform die systemkritischen Zähne ziehen würde -
und im Nebeneffekt alle unliebsamen "Netzbeschmutzer" den
Zensurbehörden ausliefern würde. Nein, beschlossen ist das noch
nicht. Aber schon diese gedankliche Anbiederung legt in entkleidender
Weise offen, dass es den Internet-Konzernen im Silicon Valley allein
um ihre möglichst unumschränkte Macht geht. Um das Ziel, eine nach
Möglichkeit weltumspannende Monopolstellung zu erreichen. Nein,
dieser Beitrag wird nicht in Maschinenstürmerei ausarten. Die
Ableitung ist eine ganz andere: Wir müssen auf dringend notwendige
Spielregeln für die Internetgiganten nicht warten, bis wir darüber
mit den Vereinigten Staaten Einvernehmen erzielen. Die Europäische
Union sollte stark genug sein, Bedingungen für die Facebooks und
Googles zu formulieren, um sie mit den Kommunikations- und
Geschäftsregeln einer freiheitlichen Ordnung in Einklang zu bringen.
Dazu zählt der Umgang mit volksverhetzenden Beiträgen und
Hasskampagnen ebenso wie Urheberrechtsfragen sowie die Gewährleistung
von Mindeststandards des Datenschutzes in Zeiten von Big Data. Welche
Sprache man mit Facebook sprechen muss, hat das Unternehmen selbst
gezeigt.
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