(ots) - Auf Einladung von WDR-Intendant Tom Buhrow
diskutierten heute (23.11.2016) Experten und Spitzenvertreter aus
Politik, Gesellschaft, Kultur und Medien über eine der entscheidenden
Fragen der deutschen und der europäischen Politik. Auf mehreren
Diskussionspanels ging es beim WDR Integrationsgipfel um mögliche
Lösungen, aber auch um Hindernisse, Ängste, Konflikte und die
Aufarbeitung im Zusammenhang mit der Flüchtlingsfrage.
Zu den Gästen, die im WDR Funkhaus in Köln diskutierten, gehörte
unter anderen NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Sie sagte:
"Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass alles in richtige Bahnen gelenkt
wird. Wir waren nicht gut vorbereitet, aber - gerade in NRW - was die
Menschen hier geleistet haben, die Städte, die Kommunen, aber vor
allem die Ehrenamtler hat gezeigt: Wenn die Bürgerinnen und Bürger
zeigen können, was sie drauf haben, dann tun sie es auch. Deshalb ist
die Willkommenskultur in unserem Land nicht tot, sondern sie lebt,
und sie lebt sehr intensiv."
Der aus Berlin zugeschaltete Kanzleramtsminister Peter Altmaier
ergänzte: "Das alles hat unsere nationale Identität nicht schwächer,
sondern eigentlich stärker gemacht, weil es das
Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt hat. Das gibt mir die Zuversicht,
dass wir es auch schaffen können, Ob man das nun Willkommenskultur
nennt oder ob man es Integration nennt, das ist nicht der springende
Punkt. Entscheidend ist, dass wir dafür sorgen, dass keine
Parallelgesellschaften entstehen."
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sagte: "Ich glaube, dass
Menschen zu uns gekommen sind, weil unser Land für Freiheit steht,
für Demokratie, für Offenheit, für Toleranz." Deswegen sei es
wichtig, dass die Menschen in Deutschland sich diese Werte bewusst
machen. "Wir müssen daran arbeiten, wir müssen sie leben, wir müssen
sie vorleben. Und wir müssen die Menschen ernst nehmen, die sagen:
Uns sieht man nicht mehr." Woelki betonte: "Ich denke nicht, dass man
Menschen, die unter Not leiden, untereinander ausspielen darf."
WDR-Intendant Tom Buhrow betonte zu Beginn der Veranstaltung die
Bedeutung des Integrationsgipfels: "Wie werden wir zusammenleben? Wie
sehen unsere gegenseitigen Erwartungen aus? Um Lösungen auf diese
Fragen zu finden, gibt es nur eine Möglichkeit: Wir müssen
miteinander ins Gespräch kommen. Mit dem Integrationsgipfel möchte
der WDR als NRW-Landessender den Dialog fördern und Impulsgeber für
die gesamtgesellschaftliche Debatte sein." Für den WDR sei das Thema
nicht neu: "Integration und Vielfalt gehören seit Jahren zum Kern
unseres Unternehmens und unseres Programms", so Buhrow weiter. Als
Beispiele nannte er das junge europäische Kulturradio Funkhaus Europa
und das Internetportal WDRforyou, das Flüchtlingen Information,
Orientierung und Unterhaltung auf Deutsch, Englisch, Arabisch und
Farsi anbietet.
Funkhaus Europa widmet der Frage "Wie schaffen wir es?" eine ganze
Themenwoche. WDR 5 sendet heute (23.11.) von 21.05 bis 22 Uhr ein
"WDR 5 spezial", WDR aktuell berichtet ab 21.45 Uhr. PHOENIX sendet
am Sonntag, 27.11., sowie am Sonntag, 11.12., ausführliche
Zusammenfassungen.
Die Abendveranstaltung des WDR Integrationsgipfels eröffnete
musikalisch mit dem Auftritt von Mitgliedern des Projekts "Da Capo:
von Damaskus nach Köln". Am 1. Dezember geben geflüchtete
Musikerinnen und Musiker des Syrian National Symphony Orchestra mit
dem WDR Funkhausorchester Köln unter Leitung von Chefdirigent Wayne
Marshall ein gemeinsames Konzert für Frieden und Völkerverständigung
(wdr.de/orchester-und-chor). WDR 3 sendet das Konzert aus dem Kölner
Funkhaus live ab 20.05 Uhr.
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