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Geschmack ist neben dem Preis das entscheidende Kaufkriterium für
Lebensmittel
- Natürlichkeit und regionale Herkunft der Produkte liegen weiter
im Trend
- Qualität hat für deutsche Verbraucher nach wie vor ihren Preis
Verbraucher legen beim Lebensmitteleinkauf wieder mehr Wert auf
Gaumenfreuden, Natürlichkeit und regionale Herstellung. Für mehr als
zwei Drittel der Deutschen ist der Geschmack (67 Prozent) das
ausschlaggebende Kriterium bei der Auswahl von Produkten im
Supermarkt, dicht gefolgt vom Preis (65 Prozent), der nach wie vor
eine sehr hohe Bedeutung einnimmt. An dritter Stelle folgt die Frage
nach den Inhaltsstoffen eines Produkts: 40 Prozent legen großen Wert
auf gesunde Lebensmittel mit natürlichen Zutaten, die reich an
Vitaminen und Mineralien sind. Frauen (43 Prozent) sind dabei
gesundheitsbewusster als Männer (36 Prozent). Dies zeigen die
Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Deutschen Gesellschaft
für Qualität e.V. (DGQ).
Die Untersuchung ist eine Nachfolgerumfrage der im Sommer 2014
erstmals durchgeführten Erhebung zum Thema Lebensmittelqualität.
Damit zeichnet die Studie einen neuen Trend auf: Vor zwei Jahren war
noch der Preis mit stolzen 72 Prozent das wichtigste
Einkaufskriterium. Während dieser Faktor seine führende Position
verloren hat, haben Geschmack (2014: 53 Prozent) und gesunde
Ernährung (2014: 33 Prozent) an Bedeutung gewonnen.
Regionale Herstellung punktet bei Verbrauchern
Eine weitere Tendenz: Verbraucher legen zunehmend Wert auf
Produkte aus ihrer Umgebung. Für ein Drittel der Deutschen (31
Prozent) ist die regionale Herstellung von Lebensmitteln mittlerweile
wichtig - 2014 waren es noch 27 Prozent. Gleichzeitig gilt regionale
Herkunft für jeden Dritten als ein Zeichen für Qualität (29 Prozent).
Dieser Aspekt wird sogar höher bewertet als eine biologische
Herstellung. Zum Vergleich: Nur 14 Prozent der Befragten verbinden
biologisch hergestellte Lebensmittel mit hochwertiger Qualität.
Qualität bei Lebensmitteln hat ihren Preis
Bei der Qualitätsbewertung von Lebensmitteln zeigen sich die
Deutschen durchaus selbstbewusst. Mehr als die Hälfte der Befragten
(51 Prozent) traut sich zu, Lebensmittel von guter Qualität von
solchen mit schlechter Qualität unterscheiden zu können. Danach
gefragt, welche Eigenschaften ein qualitativ hochwertiges Produkt
mitbringen muss, nennen die Studienteilnehmer am häufigsten Aspekte
wie "frisch und unbehandelt" (51 Prozent), "frei von künstlichen
Zusatzstoffen" (42 Prozent) sowie "gesund und nährstoffreich" (42
Prozent). Weitere 36 Prozent erwarten zudem, dass das Produkt auch
ohne beigefügte Aromen oder Gewürze eine natürliche
Geschmacksintensität aufweist. Aspekte wie "lange haltbar" (12
Prozent) oder "einfach und schnell in der Zubereitung" (4 Prozent),
die vor allem auf Fertigprodukte zutreffen, sind aus Sicht der
Befragten hingegen kein Zeichen von Qualität. Für die meisten
Verbraucher scheint Qualität zudem durchaus ihren Preis zu haben:
Denn nur ein Fünftel (20 Prozent) sieht den Aspekt "günstig" als
Merkmal für ein qualitativ hochwertiges Produkt an. Im Vergleich zu
2014 hat sich diese Tendenz verstärkt. Damals bezeichneten 25 Prozent
der Deutschen günstige Lebensmittel als qualitativ hochwertig.
"Bei der Bewertung von Qualität durch die Verbraucher werden
Begriffe verwendet, die entweder im Lebensmittelrecht nicht definiert
sind (z.B. "frisch", "gesund"), oder die das Befassen mit den Zutaten
(z.B. "künstliche Zusatzstoffe") sowie gute Kenntnisse über die
Herstellung (z.B. "regional") erfordern", kommentiert Dr. Sylvia
Wegner-Hambloch, DGQ-Expertin und Trainerin. "Hier sollten
Lebensmittelhersteller umfassendere Informationen bereitstellen und
Unterstützung leisten. Das erfordert auch die Zusammenarbeit mit
Multiplikatoren wie Ernährungsspezialisten und
Verbraucherschutzverbänden, die in traditionellen und Online-Medien,
wie z.B. Social Media, aktiv sind."
Qualitäts- und Gütesiegel sowie die Marke von geringer Bedeutung
Die Studienergebnisse unterstreichen weiterhin die untergeordnete
Rolle von Qualitäts- und Gütesiegeln. Nur jeder Fünfte (20 Prozent)
achtet im Supermarkt auf diese Qualitätszeichen auf den Produkten.
Auch die Marke hat kaum Einfluss auf die Kaufentscheidung. Nur sechs
Prozent der Befragten geben an, dass sie diesen Faktor
berücksichtigen.
"Die teils erheblichen Kosten der Hersteller und Händler für
Qualitäts- und Gütesiegel spiegeln sich nicht in der
Verbraucheranerkennung wider. Denn viele Verbraucher wissen nicht
über die strengen Kontrollen und Prüfungen Bescheid, die Lebensmittel
durchlaufen, und die hinter den Siegeln stehen. Hier besteht
Aufklärungsbedarf. Die Hersteller müssen vermitteln, dass die
geforderten Qualitätskriterien erfüllt sind. Nur so können
Unternehmen das Vertrauen der Verbraucher in die Lebensmittelprodukte
stärken", ergänzt Dr. Wegner-Hambloch.
Ãœber die Studie
Für die repräsentative Studie hat die Deutsche Gesellschaft für
Qualität e.V. (DGQ) gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut
Innofact AG 1.040 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt. Die
Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der
repräsentativen Verteilung der deutschen Bevölkerung. Die unabhängige
Online-Erhebung fand im September 2016 statt. Bei der Beantwortung
der Fragen waren zum Teil Mehrfachnennungen möglich.
Ãœber die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) prägt und
moderiert die praxisnahe Plattform engagierter Fachleute aus allen
Unternehmensebenen und Leistungsbereichen zum Thema Qualität. Der
Verein mit knapp 6.500 Mitgliedern und 63 Regionalkreisen bundesweit
gestaltet Netzwerke und vergibt Zertifikate für nachgewiesene
Kompetenz in Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsmanagement.
Die DGQ Weiterbildung GmbH qualifiziert jährlich mehrere Tausend
Teilnehmer zu Beauftragten, Managern und Auditoren im Qualitäts- und
Umweltmanagement sowie in der Arbeitssicherheit. Die DGQ-Forschung
erarbeitet in Gemeinschaftsprojekten mit KMU neue Anwendungen für das
Qualitätsmanagement.
Im Bereich Lebensmittelsicherheit zertifiziert und bildet die DGQ
Personen nach den International Featured Standards (IFS), der Food
Safety System Certification (FSSC 22000) und nach der HACCP (Hazard
Analysis and Critical Control Points) sowie im Hygienemanagement aus.
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ
Katrin Kemm
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