(ots) - Testbesuche der DUH belegen: Baumärkte informieren
Kunden unzureichend über Rückgabemöglichkeiten für schadstoffhaltige
Bauschaumdosen und Energiesparlampen - Hornbach-Baumarktkette belegt
letzten Platz beim Kundenservice - DUH fordert Behörden zur Ahndung
von Rechtsverstößen auf
In deutschen Baumärkten werden Verbraucher schlecht über die
Entsorgungsmöglichkeiten schadstoffhaltiger Produkte wie
Baumschaumdosen oder Energiesparlampen informiert und deren Rückgabe
erschwert. Das ist das Ergebnis aktueller Testbesuche der Deutschen
Umwelthilfe (DUH) in 70 Filialen von neun Baumarktketten (
Service-Check http://l.duh.de/v3q4x ). Die Testbesuche wurden in
Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen,
Niedersachsen und Hamburg durchgeführt. Das beste Gesamtergebnis beim
Kundenservice zu schadstoffhaltigen Produkten erreichten Globus
Baumärkte und das schlechteste die Filialen von Hornbach.
"Gerade die Kundeninformation zur Rücknahme schadstoffhaltiger
Produkte wird von einem großen Teil der Baumärkte nach wie vor nicht
ernst genommen. In der Folge werden Bauschaumdosen und
Energiesparlampen falsch entsorgt und führen zur Anreicherung
umweltschädlicher Stoffe im Restabfall. Wenn Baumärkte Umweltschutz
wirklich ernst meinen, dann müssen sie auch die volle Verantwortung
für die von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte übernehmen und sie
nach dem Gebrauch für eine ordnungsgemäße Entsorgung zurücknehmen",
kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er fordert die
Vollzugsbehörden der Länder dazu auf, Kontrollen durchzuführen und
durch das konsequente Verhängen von Bußgeldern sowie der
Veröffentlichung festgestellter Verstöße den Schutz der Umwelt und
der Verbraucher zu sichern.
Weil Energiesparlampen kleine Mengen Quecksilber und leere
Bauschaumdosen den gesundheitsgefährdenden Reststoff Isocyanat
enthalten, müssen Baumärkte Verbraucher über Entsorgungsmöglichkeiten
informieren. Die meisten Baumärkte müssen Energiesparlampen zudem
verpflichtend zurücknehmen. Voraussetzung dafür ist die Größe der
Verkaufsfläche für Elektrogeräte. Diese muss mindestens 400
Quadratmeter betragen. Allerdings kommen viele der getesteten Händler
insbesondere ihren gesetzlichen Informationspflichten nicht
ordnungsgemäß nach. Die DUH fordert deshalb alle Baumarktketten dazu
auf, Umweltgesetze einzuhalten sowie korrekt und
verbraucherfreundlich über Rücknahmemöglichkeiten schadstoffhaltiger
Produkte zu informieren.
Die Durchschnittsbewertung des Kundenservices zur Information und
Rücknahme von Bauschaumdosen und Energiesparlampen ergab ein
mangelhaftes Ergebnis. Die Filialen der Globus- und Hellweg-Baumärkte
schnitten im Vergleich am besten ab. Abgeschlagen auf dem letzten
Platz liegen die Hornbach-Baumärkte. Auch die Hagebau-, toom- und
BayWa-Baumärkte enttäuschten mit einem mangelhaften Kundenservice.
In jedem dritten Baumarkt fehlten schriftliche Hinweise zur
Getrenntsammlung und zu den Rückgabemöglichkeiten von
Energiesparlampen. Obwohl beim Verkauf von Bauschaumdosen eine
gesetzliche Informationspflicht besteht, erhielten die Testbesucher
bei fast einem Viertel der getesteten Filialen keine schriftlichen
Hinweise zur Entsorgung ausgedienter Dosen.
"Über das Internet stehen dem Handel frei zugängliche
Informationsmaterialien und von Sammellogistikern kostenlose
Rücknahmebehälter für Energiesparlampen und Bauschaumdosen zur
Verfügung. Regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern verbessern die
Beratungsqualität. Baumärkte sollten diese Instrumente nutzen, um
ihre Servicequalität zu verbessern und Kunden von sich zu
überzeugen", sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas
Fischer.
Informationen und Hintergründe:
Ãœbersicht zu den Testergebnissen der Baumarktzentralen:
http://l.duh.de/v3q4x
Ãœbersicht zu den Testergebnissen der Baumarktfilialen:
http://l.duh.de/8a9i7
Vorlagen für Hinweisschilder zur Kundeninformation:
http://l.duh.de/qb4y6
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
Daniel Hufeisen, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de, www.duh.de
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