(ots) - Moderation: Natalie Amiri
Geplante Themen:
Italien: Referendum 4.12.16 - Aus für Renzi? / Ursprünglich sollte
die Volksabstimmung am 4. Dezember eine Entscheidung über eine
Verfassungsreform sein. Doch Ministerpräsident Matteo Renzi hat sein
eigenes politisches Schicksal mit dem Referendum verknüpft. Nun wird
es nicht nur eine Richtungsentscheidung, sondern eine Abstimmung über
die Stabilität Italiens, des Euros, ja, vielleicht sogar der gesamten
EU. Denn ein "Nein" würde Italien zumindest wirtschaftlich in noch
größere Bedrängnis bringen. Der Weltspiegel begleitet zwei
Wahlkämpfer: Tobia Zevi von der Demokratischen Partei, der zu Fuß
durchs Land reist, um die Menschen von einem "Ja" zu überzeugen,
während Architekturprofessorin Stefania Tuzzi leidenschaftlich für
ein "Nein" kämpft, weil sie überzeugt ist, dass die Verfassung alles
hat, was Italien braucht. (Autor: Richard C. Schneider, ARD Rom)
Russland: Trump als nationalistische Blaupause - make Russia great
again / "Glaubt wirklich jemand im Ernst, dass Russland die Wahl des
amerikanischen Volkes beeinflussen kann? Ist Amerika etwa eine
Bananenrepublik?" Empört wies der russische Präsident unlängst
Vorwürfe zurück, sich in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt zu
haben und lobte dann überschwänglich Wahlsieger Donald Trump. Doch
nicht nur Putin stellt sich öffentlich hinter den amerikanischen
Milliardär: Russische Nationalisten setzen ganz auf Trump und hoffen
jetzt auf Tauwetter im Verhältnis zu den USA und auf Aufhebung der
Sanktionen. Junge russische Patrioten gründen Netzwerke, um den
Nationalismus zu fördern. Beflügelt vom Sieg Trumps und seinem
Wahlkampfslogan "Make America great again" wollen auch sie Russland
wieder groß machen. Sie sehen die Zeitenwende gekommen, in der
Populisten wie Putin, Trump und Marine Le Pen die Weltpolitik
bestimmen werden. (Autorin: Birgit Virnich, ARD Moskau)
USA: (at)realDonaldTrump - Wer ist dieser Mann wirklich? / Donald
John Trump, geboren am 14. Juni 1946 im New Yorker Stadtteil Queens.
70 Jahre alter milliardenschwerer Unternehmer und designierter 45.
Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Politisch betrachtet,
der große Unbekannte. Seit er die Wahl gewonnen hat, lauert die Welt
auf jeden seiner Schritte, auf jede Personalentscheidung und klopft
jede seiner Aussagen darauf ab, ob da nicht vielleicht doch nur ein
Tiger gesprungen ist und als Bettvorleger landen wird. Seine
Geltungs- und Prunksucht versteckt er nicht, Weggefährten bezeichnen
ihn als Narzissten, Rassisten und Fanatiker und berichten
gleichzeitig über eine nahezu kindliche Begeisterungsfähigkeit. Die
ganze Welt fragt sich: Wie tickt dieser Donald Trump? Diese Frage hat
der Weltspiegel zwei seiner intimsten Kenner und Biographen gestellt:
David Cay Johnston, Pulitzer-Preisträger, Buchautor, Investigativ-
und Wirtschaftsjournalist, der den künftigen US-Präsidenten seit 28
Jahren persönlich kennt, und Michael D'Antonio, ebenfalls
Pulitzer-Preisträger, freier Journalist und Autor des Buchs "Die
Wahrheit über Donald Trump". (Autor: Stefan Niemann, ARD Washington
D.C.)
Argentinien: Frauen gegen Machokultur / Frauen werden geschlagen,
unter Drogen gesetzt, brutal vergewaltigt, ermordet. Ein Problem, das
in den Macho-Gesellschaften Südamerikas lange als Tabu galt. Aber in
den letzten Monaten hat sich in der Region eine breite
Protestbewegung gegen die noch zunehmende Gewalt an Frauen
entwickelt. Unter dem Motto "Ni una menos" ("Nicht eine weniger")
gingen im Oktober Zehntausende Menschen in Argentinien auf die
Straße, nachdem ein 16-jähriges Mädchen ermordet worden war. Vor vier
Jahren hatte der Nationalkongress bereits ein Gesetz verabschiedet,
das häusliche Gewalt, Frauenmorde und Hassverbrechen gegen Frauen als
eigene Kategorie, als "Femizid", einstuft. Verändert hat sich dadurch
allerdings nur wenig. Einige Frauen kämpfen mit aller Leidenschaft
gegen die Gewalt gegen Frauen, so auch Monica Cunarro, Staatsanwältin
in der argentinischen Hauptstadt. Sie hat dem Machismus in der Justiz
den Krieg erklärt und gerade einen seltenen Erfolg erzielt: einen
Mann mit der Höchststrafe lebenslänglich zu verurteilen für "Femizid"
- Frauenmord. (Autor: Michael Stocks, ARD Rio de Janeiro)
Afghanistan: Mädchenorchester / Mit erst 18 Jahren ist Negin
Khpalwak die erste Dirigentin Afghanistans. Gegen den Willen und
sogar trotz Morddrohungen eines Teils ihrer Familie hat sie den
Nordosten Afghanistans verlassen, um in der Hauptstadt Kabul Musik zu
studieren. Sie lebt gefährlich, denn in ihrer Heimatregion dürfen
Mädchen nicht einmal zur Schule gehen und schon gar nicht musizieren.
200 Schüler und Schülerinnen sind am Nationalinstitut für Musik
eingeschrieben und werden von den besten Musiklehrern des Landes
unterrichtet - mitten im afghanischen Alltag zwischen Morddrohungen
der Taliban und Anschlägen. Alle Musikschülerinnen sind entschlossen,
Afghanistan nicht den Rücken zu kehren, sondern mitzuhelfen beim
Aufbau. Und Negin ist ihr Vorbild, das der ganzen Welt zeigt, was in
afghanischen Frauen steckt, wenn man sie frei aufspielen lässt.
(Autor: Markus Spieker, ARD Neu Delhi)
Redaktion: Karola Baier
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