(ots) -
Die Interessen von Arbeitnehmern und Unternehmen in Einklang zu
bringen, ist nicht immer eine einfache Sache. Der GDA Gesamtverband
der Aluminiumindustrie, Düsseldorf, und die IG Metall setzen auf den
sozialpartnerschaftlichen Dialog - zum Vorteil für beide Seiten. "Das
partnerschaftliche Miteinander von Unternehmen und
Arbeitnehmervertretern ist elementar für langfristig erfolgreiches
unternehmerisches Handeln", erläutert Gewerkschaftssekretär Bernd
Lauenroth die Ziele des "Sozialpartnerschaftlichen
Branchendialog-Industriepolitik", einer aktuellen
Gemeinschaftsveranstaltung von GDA und IG Metall, die im November in
Dortmund stattfand. Christian Wellner, Geschäftsführendes
Präsidialmitglied des GDA, verwies darauf, dass der Dialog helfe,
gemeinschaftliche Ziele zu erreichen: "Es geht uns vor allem um die
Sicherung der Standorte. Wir wollen auch in Zukunft in Deutschland
produzieren."
Seit 2008 bereits steht der GDA in einem kontinuierlichen Dialog
mit der IG Metall. Wie in Produktion und Konsum intelligenter und
sparsamer mit den eingesetzten Ressourcen umgegangen werden kann,
darüber diskutierten die IG Metall, der GDA gemeinsam mit dem
Bundesumweltministerium (BMU) in ihrem ersten Dialogprojekt. Die gute
Kooperation setzte sich auch im aktuellen "Sozialpartnerschaftlichen
Branchen-dialog-Industriepolitik" fort. Dort setzten sich
Führungskräfte und über 100 Betriebsräte der deutschen
Aluminiumindustrie über die Themen Industriepolitik und
Aus-/Fortbildung ausführlich auseinander. Im Rahmen einer
Podiumsdiskussion unter dem Motto "Bündnis für Industrie" wurde
abschließend mit Vertretern der Gewerkschaft, Betriebsräten sowie aus
Politik und Industrie über den Industrie-Standort NRW diskutiert.
Von Seiten der Aluminiumindustrie stellten GDA-Präsident Dr.
Hinrich Mählmann, Dr. Martin Iffert, Vorsitzender des Vorstands der
TRIMET Aluminium SE und Volker Backs, Geschäftsführer der Hydro
Aluminium Deutschland GmbH, die aktuellen industriepolitischen
Herausforderungen der deutschen Aluminiumindustrie vor. So warnte Dr.
Hinrich Mählmann vor massiven Nachteilen für die europäische
Aluminiumindustrie, sollte die Europäische Union China den
Marktwirtschaftsstatus verleihen. Europa und China spielten beim
Handel derzeit nicht nach denselben Regeln. Das betreffe die
Umweltauflagen ebenso wie die Subventionspraxis. Dr. Martin Iffert
machte deutlich, dass die Grundstoffindustrien ein wesentlicher
Faktor in der Wertschöpfungskette sind und Energie sicher, sauber und
bezahlbar bleiben müsse.
Im Themenblock Aus- und Fortbildung sowie Qualifikation stellten
Unternehmen der Aluminiumindustrie verschiedene Beispiele zur Aus-
und Fortbildung, Nachwuchsgewinnung oder Führungskräfteentwicklung
vor. Hier zeigte sich, wie sich die Sozialpartner der
Aluminiumindustrie für einen hohen Ausbildungsstand einsetzen, gute
und wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen in der Branche gestalten und
Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels
entwickeln.
Die abschließende Diskussionsrunde hatte die "Zukunft des
Industriestandorts Deutschland am Beispiel NRW" zum Thema. Teilnehmer
waren Wibke Brems, Grünen-Abgeordnete im NRW-Landtag, Karl-Uwe Bütof
vom NRW-Wirtschaftsministerium, Heiko Reese, IG Metall-Vorstand,
Armin Schild, Geschäftsführer vom "Bündnis Zukunft der Industrie",
Ernst Schumacher, Betriebsratsvorsitzender Hydro Aluminium und
Christian Wellner, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des GDA.
Trotz unterschiedlicher Meinungen in Detailfragen waren die
Diskussionsteilnehmer einig: Damit die Industrie auch in Zukunft der
starke Kern der deutschen Wirtschaft bleibt, muss die
Industriepolitik neu gestaltet werden.
Denn Megatrends wie die demografische Entwicklung oder die
Digitalisierung treiben strukturelle Wandlungsprozesse voran. Diese
Neugestaltung kann nur im Dialog zwischen allen relevanten Partnern
gelingen. Im Dreiklang aus Politik, Unternehmensverbänden und
Gewerkschaften seien konkrete Verabredungen zu treffen und prioritäre
Maßnahmen zu entwickeln, um die industrielle Wettbewerbsfähigkeit in
Deutschland zu stärken.
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