PresseKat - Neue europäische Pläne erschweren Online-Shopping und bauen Hürden für Verbraucher auf

Neue europäische Pläne erschweren Online-Shopping und bauen Hürden für Verbraucher auf

ID: 1429722

(ots) -

- Schnelles Bezahlen (Express Checkout) bei Online-Händlern soll
eingeschränkt werden. Das betrifft heute die Hälfte aller
E-Commerce-Umsätze

- 61 % der europäischen Verbraucher sagen, dass zusätzliche Schritte
beim Online-Bezahlvorgang zu einer höheren Abbruchquote führen

- Einschränkungen beim Zugang zu Online-Shopping-Angeboten außerhalb
Europas betreffen Transaktionen im Wert von rund 6 Milliarden Euro

Die neuen europäischen Regelungen im E-Commerce führen zu
erheblichen Einschränkungen beim Online-Shopping und zu höherer
Komplexität für Verbraucher, befürchtet Visa.

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat Vorschläge zur
Umsetzung einer besonders strengen Verbraucher-Authentifizierung
(strong customer authentication, SCA) vorgelegt. Die Pläne umfassen
einen statischen Ansatz, wonach jede Transaktion über zehn Euro
zusätzliche Schritte beim Bezahlvorgang erfordert. Diese können zum
Beispiel die Eingabe von Passwörtern, Codes oder den Einsatz eines
Kartenlesers beinhalten.

Unabhängige Marktforschung, die im Auftrag von Visa in fünf
europäischen Ländern durchgeführt wurde, macht den potenziellen
Einfluss dieser Veränderungen deutlich. In der Praxis bedeuten die
Vorschläge:

- Keine schnelle Zahlungsabwicklung (Express Checkout) beim
Online-Shopping. Hierzu gehören Bezahlvorgänge mit nur einem Klick -
auch bei Anbietern, bei denen Verbraucher regelmäßig einkaufen.
Außerdem zählen dazu automatische In-App-Zahlungen, wo
Zahlungsinformationen bereits hinterlegt sind. Visa schätzt, dass die
Hälfte aller E-Commerce-Transaktionen in Europa betroffen wäre. Die
Ergebnisse der Marktforschung zeigen, dass fast zwei Drittel (61 %)
der Befragten den Kauf abbrechen würden, wenn zusätzliche Schritte
für den Bezahlvorgang beim Online-Shopping hinzukommen.





- Eingeschränkter Zugang zum Online-Shopping außerhalb Europas. Die
Vorschläge sehen vor, dass internationale Webseiten den neuen
europäischen Regelungen entsprechen müssen. Andernfalls werden Käufe
automatisch abgelehnt. Visa schätzt, dass Zahlungen in Höhe von mehr
als 6 Milliarden Euro betroffen wären. Das entspricht zwei Drittel
aller europäischen Transaktionen über internationale Webseiten. Laut
der von Visa in Auftrag gegebenen Umfrage kaufen 51 % der Befragten
momentan auf Webseiten von Händlern außerhalb der EU ein.

- Längere Schlangen an der Kasse und Probleme bei der Nutzung von
Karten, z.B. an Mautstellen und Parkplätzen, an denen derzeit keine
PIN-Eingabe erforderlich ist. Allein in Frankreich betrifft dies über
500 Millionen Fahrten im Jahr.

"Diese neuen Vorschläge könnten Verbraucher beim Online-Shopping
erheblich einschränken. Die Pläne bringen viele Komplikationen und
Unannehmlichkeiten mit sich, wie beispielsweise abgelehnte
Transaktionen sowie längere und kompliziertere Kaufabwicklungen mit
wenig oder gar keinem Nutzen für die Verbraucher", sagt Albrecht
Kiel, Regional Managing Director für Zentraleuropa bei Visa.

"Wir unterstützen starke Sicherheitsmaßnahmen voll und ganz.
Allerdings muss bei der Zahlungsabwicklung auch auf die Balance
zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit geachtet werden. Der geplante
,One-size-fits-all'-Ansatz erschwert Kunden, die Zahlung so zu
tätigen, wie sie es möchten - unabhängig von Ort, Zeit oder dem
verwendeten Gerät. Dies führt zu Kundenfrustration und verringerten
Umsätzen.

E-Commerce ist in ganz Europa zu einer Erfolgsgeschichte geworden,
trotz des schwachen gesamtwirtschaftlichen Wachstums in dieser Zeit.
Die Initiative der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde könnte diese
Erfolgsgeschichte bremsen und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer
Unternehmen gegenüber der Konkurrenz aus anderen Teilen der Welt
verringern."

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde wird die endgültigen
Vorschläge für die neuen Standards am 12. Januar 2017
veröffentlichen. Sie sind die Antwort auf die Anforderungen der
Payment Service Directive (PSD2). Diese schreibt die SCA für alle
elektronischen Bezahlungen vor.

Albrecht Kiel fügt hinzu: "Es ist nicht nachgewiesen, dass die
vorgeschlagenen Regelungen wirklich Betrug reduzieren. Aktuell haben
wir ein System, das auf risikobasierter Authentifizierung basiert und
funktioniert. Dadurch können intelligente Entscheidungen getroffen
werden, ob beispielsweise ein bestimmter Einkauf mit einem Risiko
behaftet ist. Hierbei werden zum Beispiel das genutzte Endgerät und
vorherige Einkaufsmuster berücksichtigt."

Die Betrugsrate bei Visa Karten liegt heute bei rund 5 Cent pro
100 Euro. Verbraucher sind vor Betrugsverlusten geschützt - dafür
haften Händler und Banken. Sie nehmen das Risiko auf sich, um ihren
Kunden ein reibungsloses Bezahlen zu gewährleisten.

Mehr Informationen zur Antwort an die Europäische
Bankenaufsichtsbehörde von Visa finden Sie hier:
https://www.visaeurope.com/about-us/policy-and-regulation/



Pressekontakt:
Alina Rietmann / Matthias Adel
Adel & Link Public Relations
Tel.: +49 69 153 40 45 35
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Datum: 28.11.2016 - 12:25 Uhr
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