(ots) - Europäische Finanzinvestoren zahlen für
Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell bereits transformiert haben,
signifikant höhere Preise, zeigt eine PwC-Umfrage / Für sieben von
zehn Private-Equity-Managern ist der Digitalisierungsgrad ein
wichtiges oder sehr wichtiges Kriterium bei Akquisitionen / Vor allem
deutsche Beteiligungsmanager messen der Digitalisierung eine
überragende Bedeutung bei / Besonderer Fokus auf Blockchain
Unternehmen, die bei der Digitalisierung den Anschluss verlieren,
werden sich in Zukunft nur noch schwer verkaufen lassen - vor allem
in Deutschland. So lautet das zentrale Ergebnis einer Umfrage der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 100
führenden europäischen Private-Equity-Firmen. Die Frage, wie weit ein
Unternehmen sein Geschäftsmodell bereits digital transformiert habe,
spiele inzwischen eine wichtige oder sehr wichtige Rolle bei den
eigenen Investmententscheidungen, gaben 70 Prozent der befragten
Finanzinvestoren an. 88 Prozent meinten, sie würden bereits während
der "Due Diligence" - also bei der ersten Prüfung eines
Ãœbernahmekandidaten - sehr genau auf den Grad der Digitalisierung
achten. "Das heißt im Umkehrschluss: Wer im Vergleich zu seinen
direkten Wettbewerbern noch weitgehend analog unterwegs ist, läuft
Gefahr, bei potenziellen Investoren frühzeitig ausgesiebt zu werden",
warnt Steve Roberts, Partner und Leiter des Bereichs Private Equity
bei PwC.
Vor allem deutsche Beteiligungsmanager setzen auf die
Digitalisierung
Besonders deutsche Unternehmen sollten die Ergebnisse aufhorchen
lassen. Denn wie die Umfrage zeigt, sind es vor allem hiesige
Beteiligungsmanager, die der digitalen Revolution eine alles
überragende Bedeutung beimessen. So meinten von den deutschen
Finanzinvestoren sogar 96 Prozent, sie würden in der "Due Diligence"
explizit den Digitalisierungsgrad checken. Der Aussage, mit der
Digitalisierung des Geschäftsmodells lasse sich das Wachstum
steigern, stimmten die deutschen Finanzinvestoren mit 9,12 von
maximal zehn möglichen Punkten zu - europaweit lag der
Zustimmungswert nur bei 8,63. Ebenfalls auffällig: Europaweit
arbeitet nur jeder fünfte Private-Equity-Manager bereits an
Digitalisierungsprojekten bei bestehenden Portfoliounternehmen (wobei
52 Prozent meinten, entsprechende Maßnahmen seien in Vorbereitung).
Dagegen treibt schon jeder dritte deutsche Finanzinvestor in "seinen"
Firmen die Digitalisierung voran.
Je digitaler das Geschäftsmodell, desto höher die Renditen "Wir
stellen generell sicher, dass unsere Unternehmen digital
transformiert werden, um im Wettbewerb zu bestehen", meinte der
Partner einer deutschen PE-Firma, die mehr als eine Milliarde Euro
verwaltet. Der Managing Director eines anderen großen Finanzinvestors
hierzulande sagte: "Digitale Geschäftsmodelle versprechen höhere
Renditen. Wir setzen in unserem Portfolio darum immer stärker auf
entsprechende Firmen." In ganz ähnlicher Weise äußerte sich ein
weiterer deutscher Beteiligungsmanager: "Wir haben in den
Unternehmen, die uns gehören, mittlerweile eine ganze Reihe von
Digitalisierungsprojekten umgesetzt. Die Erfahrungen, die wir damit
gemacht haben, sind eindeutig: Die Wettbewerbsposition verbessert
sich, was wiederum dazu führt, dass der Unternehmenswert in
beträchtlichem Maße steigt."
Einen Nachteil haben fortschrittliche Firmen - sie sind sehr teuer
...
Einen Nachteil allerdings machten manche Private-Equity-Manager
bei der Übernahme digitaler Branchenführer aus: "Wenn man in ein
Unternehmen investiert, dass bereits weitgehend digitalisiert ist,
sinkt das eigene Renditepotenzial - schließlich sind solche Ziele in
aller Regel bereits sehr hoch bewertet", so ein deutscher
Finanzinvestor. Es könne darum unter Umständen verlockender sein, ein
rückständiges Unternehmen preiswert zu übernehmen und dieses dann zu
modernisieren. Dagegen spreche, dass solche Digitalisierungsprojekte
ihrerseits "sehr teuer" seien, wie der Senior Partner einer
schwedischen Beteiligungsfirma zu bedenken gab. Und auch ein
britischer Finanzinvestor meinte, er investiere trotz der hohen
Preise lieber in fortschrittliche Unternehmen. "Schließlich gibt es
Strategien, mit denen sich die digitale Effizienz einer Firma in
entsprechende Renditen übersetzen lässt."
Deutsche Finanzinvestoren trauen Blockchain besonders viel zu
Nach Meinung der meisten Private-Equity-Manager sind Marketing,
Verkauf und Kundenservice am stärksten von der Digitalisierung
betroffen (9,1 Punkte). Es folgten die Entwicklung (8,6 Punkte), die
Logistik (8,4 Punkte) sowie der Einkauf und die Produktion (je 7,9
Punkte). Das größte Potenzial unter den verschiedenen
Digitalisierungstechnologien sehen die Finanzinvestoren momentan bei
der Blockchain (79 Prozent Zustimmung). Es folgten die künstliche
Intelligenz (64 Prozent) und das "Internet of Things" (63 Prozent).
Von den Beteiligungsfonds in Deutschland meinten sogar 92 Prozent,
für sie sei Blockchain besonders aussichtsreich. Auch die
Robotertechnik (72 Prozent) steht bei hiesigen PE-Managern
vergleichsweise hoch im Kurs.
Ãœber PwC:
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. 223.468 Mitarbeiter in 157
Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen
Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und
Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das
PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.
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