PresseKat - Berufe und Arbeitsbedingungen wirken auf Krankheitsgeschehen - Investitionen in gesunde Belegschaft

Berufe und Arbeitsbedingungen wirken auf Krankheitsgeschehen - Investitionen in gesunde Belegschaften bringen Renditen - Risikofaktor Leiharbeit

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(ots) -
Neben dem Alter eines Beschäftigten beeinflusst vor allem die
berufliche Tätigkeit das Krankheitsgeschehen. Der aktuelle BKK
Gesundheitsreport 2016 "Gesundheit und Arbeit" zeigt deutliche
Unterschiede zwischen den Berufsgruppen. Analysiert wurden die Daten
von 9,3 Millionen Versicherten, darunter 4,4 Millionen Arbeitnehmer,
die bei einer BKK versichert sind. Damit ist der Report repräsentativ
für das Erkrankungsgeschehen in der Arbeitswelt.

Bezogen auf die gesamten Fehltage hatte die starke Grippewelle des
letzten Jahres erstaunlicherweise keine Auswirkung: Berufstätige
fielen krankheitsbedingt im Schnitt rund 16 Tage aus. Das entspricht
einem Krankenstand von 4,4 Prozent im Jahr 2015 (2014: 16 Fehltage;
Krankenstand: 4,4 Prozent).

Reinigungskräfte doppelt so lange krank wie Beschäftigte im
IT-Bereich

Mit mehr als drei Wochen sind Reinigungsberufe die Spitzenreiter
(23 durchschnittliche Fehltage), gefolgt von Verkehrs- und
Logistikberufen (22 Tage) und Sicherheitsberufen (20,5 Tage). Am
unteren Ende der Fehlzeitenskala finden sich unternehmensbezogene
Dienstleistungsberufe - so in den Bereichen Recht und Verwaltung
sowie Medienberufe mit jeweils rund 13 Krankentagen. Beschäftigte im
IT-Bereich waren im Schnitt nur 12 Tage krank gemeldet.

Körperliche Belastungen schaden dem Rücken, emotionale der Psyche

Berufe, die vor allem mit körperlich belastenden Tätigkeiten
verbunden sind (z.B. Fertigungsberufe), sind erwartungsgemäß vor
allem durch Fehlzeiten aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen
geprägt. Dagegen zeigen sich bei Berufen mit hoher emotionaler
Belastung (z.B. Gesundheitsberufe) besonders viele Fehltage aufgrund
von psychischen Störungen. Auch bei den Arbeitsunfällen gibt es einen
eindeutigen Zusammenhang zwischen dem ausgeübten Beruf und den damit




verbundenen Arbeitsbedingungen. Werden bei im Hoch- und Tiefbau
Tätigen im Schnitt 1,5 Tage je Beschäftigtem durch einen
Arbeitsunfall verursacht, sind es bei den im Bereich
Finanzdienstleistungen, Rechnungswesen und Steuerberatung Tätigen
gerade einmal 0,1 Tage.

Gesundheitsrisiko Leiharbeit?

Rund 1,7 Tage fehlten die Leih- bzw. Zeitarbeiter im Jahr 2015
länger als Beschäftigte mit einem regulären Arbeitsvertrag. Dabei gab
es große Unterschiede, je nach Berufsgruppe: Leih- bzw. Zeitarbeiter,
die in Fertigungs- oder in Verkehrs- und Logistikberufen tätig sind,
haben deutlich weniger Fehltage als dortige Festangestellte.
Umgekehrt ist dieses Bild bei den Gesundheitsberufen, den
Reinigungsberufen und den Bauberufen.

Investitionen, die sich (fast) verdreifachen: In eine gesunde
Belegschaft

Es lohnt sich auch für den Arbeitgeber, in die Gesundheit der
Mitarbeiter zu investieren: Allein aufgrund reduzierter Fehlzeiten
sparen Betriebe im Schnitt 2,70 Euro mit jedem Euro, den sie für die
Mitarbeitergesundheit ausgeben. Dies zeigte unlängst eine Studie der
Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) - ein Gewinn für Arbeitnehmer
und Arbeitgeber.

Betriebskrankenkassen verfügen seit mittlerweile 35 Jahren über
eine ausgewiesene Expertise im Bereich Gesundheitsförderung bzw.
Gesundheitsmanagement in Betrieben. Aus der Vielzahl erfolgreicher
Projekte finden sich im aktuellen BKK Report einige praktische
Beispiele: Neben klassischen Bewegungsangeboten achten Unternehmen
immer mehr auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter.

Datenschatz BKK Gesundheitsreport

Betriebskrankenkassen erheben seit vierzig Jahren ununterbrochen
die Arbeitsunfähigkeitsdaten ihrer Versicherten. Im aktuellen Report
sind nicht nur Fehlzeiten, sondern auch Kennzahlen zur ambulanten und
stationären Versorgung sowie zu den Arzneimittelverordnungen zu
finden.

Detaillierte Informationen sowie Tabellen und Grafiken gibt es
unter: www.bkk-dachverband.de/publikationen/bkk-gesundheitsreport

Krankenstand: Prozentualer Anteil der Krankgeschriebenen je
Kalendertag. Für 2015 wird dieser für die beschäftigten Mitglieder
wie folgt ermittelt:
16,1 Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) je beschäftigtes Mitglied 16,1
÷ 365 Tage x 100% = 4,4 Prozent.
Falldauer: Im Jahr 2015 dauerte bei den beschäftigten BKK Mitgliedern
ein Krankheitsfall im Durchschnitt 11,7 Tage.

Der BKK Dachverband vertritt 82 Betriebskrankenkassen und vier
Landesverbände. Sie repräsentieren insgesamt rund zehn Millionen
Versicherte.



Pressekontakt:
BKK Dachverband e.V.
Christine Richter
Pressesprecherin
TEL (030) 2700406-301
FAX (030) 2700406-222
christine.richter(at)bkk-dachverband.de

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Datum: 29.11.2016 - 11:30 Uhr
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