(ots) - Der Pilotenstreik werde versanden, erwartet
Hagen Lesch, Tarifexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft.
"Ich gehe davon aus, dass sich der Streik totläuft, zumal der
öffentliche Druck auf die Piloten steigt", sagte Lesch der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Zudem
hätten die anderen Beschäftigtengruppen der Lufthansa bereits einen
Beitrag zur Sanierung des Konzerns geleistet. Die Streikkasse der
Piloten dürfte zwar voll sein, doch die Lufthansa könne auch einiges
wegstecken. "Bislang hat die aktuelle Streikwelle die Lufthansa über
100 Millionen gekostet", sagte Lesch. Doch 2014 hätte die Lufthansa
Streikkosten von 222 Millionen Euro und 2015 von 231 Millionen Euro
weggesteckt. Um solche Konflikte künftig zu vermeiden, fordert Lesch
eine "obligatorische Schlichtungsvereinbarung" in Deutschland: "Der
Staat schreibt den Tarifparteien vor, dass sie bei unlösbaren
Konflikten einen Schlichter ihrer Wahl anrufen und vorsorglich das
Procedere festlegen müssen." Damit habe man in anderen Branchen gute
Erfahrungen gemacht. "Im öffentlichen Dienst, bei Metall, am Bau und
bei den Lokführern der GDL gibt es eine Schlichtungsvereinbarung. In
31 von uns untersuchten Tarifkonflikten mit Schlichtung konnten 23
durch den Schlichter friedlich gelöst werden. In acht Fällen platzte
die Schlichtung, und es kam doch noch zu neuen Streiks."
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